Architekturleistungen DESY NanoLab
Das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY ist ein 1959 gegründetes Forschungszentrum, das als eigenständige Stiftung innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft Grundlagenforschung im Bereich der Teilchenphysik, des Baus und Betriebs von Beschleunigeranlagen und bei der Forschung mit Photonen an Beschleuniger-basierten Lichtquellen betreibt.
In Hamburg-Bahrenfeld hat das DESY rund 1 700 Mitarbeiter und jährlich etwa 3 000 internationale Gastwissenschaftler, die unterschiedlichste Forschungsprojekte durchführen. Am DESY werden die vorhandenen Synchrotronstrahlungs-Speicherringe und Freie-Elektronen-Laser als universelle und teils weltweit einzigartige Lichtquellen für eine große Vielfalt unterschiedlicher Experimente in der Physik, Chemie, Biologie, Geophysik, Medizin, den Umweltwissenschaften und anderen Bereichen genutzt.
Mit den Photonenquellen PETRA III und FLASH verfügt DESY bereits über einzigartige Großgeräte zur Analyse von Materialien in den zukünftig relevanten Dimensionen von Raum und Zeit. Um diese ausgezeichneten Instrumente so effizient wie möglich zu nutzen und so DESY als ein weltweit führendes Institut in den Nanowissenschaften zu etablieren, bedarf es der Bereitstellung von Möglichkeiten zur Präparation und Charakterisierung von nanostrukturierten Materialien in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Photonenquellen. Dafür soll ein Forschungsgebäude NanoLab zur Herstellung, Manipulation und Analyse von nanoskaligen und nanostrukturierten Materialien als Gebäudekomplex in modularer Bauweise errichtet werden, an dem sich langfristige Partner von DESY mit Erweiterungsinvestitionen beteiligen können.
Im ersten Bauabschnitt dieses Komplexes sollen Labor- und Büroflächen mit etwa 4.400 m² BGF errichtet werden. Witterungsunabhängige Anbindungen an ein vorhandenes Büro- und Laborgebäude und an die Experimentierhalle PETRA III sind sicherzustellen. Des Weiteren soll ein witterungsgeschütztes Atrium als Versammlungsstätte und als Fläche für Ausstellungen auf dem Campus sowie als Wärme - und Kältepuffer für den Neubau dienen. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt werden auf ca. 10,0 MIO EUR netto geschätzt.
Das gesamte NanoLab soll auf einer etwa 5.000 m² großen Fläche errichtet werden, die sich westlich an das Gebäude 25f bei DESY anschließt. Auf diesem Areal zwischen der PETRA III Halle und dem FLASH Tunnel steht genug Platz zur Verfügung, der in zeitlich gestaffelter Form die Errichtung von weiteren Gebäuden zulässt. Diese zusätzlichen Ausbaumöglichkeiten werden in der gleichen Größenordnung wie der erste Bauabschnitt liegen.
Für das Nanolab wurde 2010 in einem konkurrierenden Verfahren eine städtebauliche Grundfigur entwickelt, deren Leitgedanken jetzt in einen hochbaulichen Entwurf überführt werden sollen. Gegenstand des VOF Verhandlungsverfahrens sind die erforderlichen hochbaulichen Entwurfsleistungen zur Errichtung des 1.BA des Nanolab unter Berücksichtigung des gesamtem Komplexes. Es handelt sich hierbei um Planungsleistungen der LP 1-2 für den Gesamtkomplex sowie weiterführend LP 3-4 und Teilen der LP 5 für den ersten Bauabschnitt gem. HOAI 2009. Das Gebäude soll kurzfristig durch einen Generalunternehmer realisiert werden.
Gesucht wird ein hoch qualifiziertes Architekturbüro, das für dieses spezifische und sehr komplexe Bauvorhaben eine grundlegende Entwurfsplanung anfertigen und dabei die Einhaltung der sehr hohen wirtschaftlichen und terminlichen Vorgaben zusichern kann. Bei der Planung und Realisierung des Bauvorhabens stellen die komplexe Planungssituation auf dem Forschungscampus des DESY, die vielfältige interdisziplinäre Nutzerstruktur, die geplante Modularität und die umfangreichen technischen Anforderungen für den Betrieb des Nanolab spezifische Rand- und Rahmenbedingungen dar, die besondere Aufmerksamkeit und Erfahrung erfordern. Im Hinblick auf die öffentliche Finanzierung der Maßnahme sind Erfahrungen mit öffentlichen Ausschreibungen und Bauvergaben bei Zuwendungsbauten wünschenswert. Es wird darauf hingewiesen, dass nach der Zuschlagserteilung unmittelbar mit der Projektbearbeitung zu beginnen ist.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2011-12-21.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2011-12-02.
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
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Dokument |
2011-12-02
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Auftragsbekanntmachung
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