Generalplanerleistungen zum Ausbau der B39 in Neustadt an der Weinstraße: 1.) Objektplanung für Verkehrsanlagen gemäß Leistungsbild § 46 HOAI, Leistungsphasen (LP) 1-9, 2.) Objektplanung für die Ingenieurbauwerke Tunnel und Stützwände gemäß Leistungsbild § 42 HOAI, LP 1-9, 3.) Örtliche Bauüberwachung der Ingenieurbauwerke Tunnel, Stützwände und Verkehrsanlagen als Besondere Leistungen gemäß Anlage 2 Ziffer 2.8.8 zur HOAI, 4.) Tragwerksplanung für die Ingenieurbauwerke Tunnel und Stützwände gemäß Leistungsbild § 49 HOAI, LP 2-6, 5.) Objektüberwachung (Bauüberwachung) Tragwerksplanung als Besondere Leistungen gemäß Anlage 2 Ziffer 2.10.7 zur HOAI, 6.) Technische Ausrüstung für Ingenieurbauwerk Tunnelbau gemäß Leistungsbild § 53 für die Anlagengruppen 1, 3, 4, 5, 7 und bei Bedarf 8, LP 1-9, 7.) Vermessungsleistung, Entwurfsvermessung der Verkehrsanlage und der Ingenieurbauwerke gemäß Anlage 1 Ziffer 1.5.2 bis 1.5.4 zur HOAI, 8.) Architektur / Stadtplanung – architektonische Gestaltung z. B. der Tunnelein- und -ausfahrten, der im Stadtbild sichtbaren Stützwände. Für die Bewerbung zum Auswahlverfahren wird die Verwendung des Bewerberbogens als Formularvordruck empfohlen. Maßgeblich bleibt der Inhalt der EU-Bekanntmachung. Der Auftraggeber stellt auf seiner Homepage unter http://www2.neustadt.eu/download/B39/ den Bewerberbogen zum Download bereit. Ferner sind dort die unter Abschnitt II.1.5) genannten projektbezogenen Unterlagen als Information und zur Einsicht hinterlegt
Die kreisfreie Stadt Neustadt an der Weinstraße nimmt innerhalb der Metropolregion Rhein-Neckar die Funktion eines Mittelzentrums ein. Die Stadt hat in ihrem laufenden Leitbildprozess das Oberziel definiert, sich zu einem für die Region bedeutenden Wohn- und Erholungsstandort zu qualifizieren. Um dieses Ziel zu erreichen sind - trotz der sehr guten äußeren Erreichbarkeit von Neustadt an der Weinstraße und der großen Attraktivität der gut erhaltenen mittelalterlichen Altstadt – einige städtebaulich-verkehrstechnische Probleme im Sinne einer nachhaltig positiven Stadtentwicklung zu lösen:
Die prägenden Funktionsschwerpunkte "Rathaus, Marktplatz, Stiftskirche und 1a-Einzelhandelslagen" im Norden und "Bahnhofsumfeld, Saalbau, Post und ÖPNV-Drehscheibe" im Süden werden durch die "Landauer Straße" (B39 Speyer – Neustadt – Kaiserlautern) mit einem Verkehrsaufkommen von rund 18.000 KFZ/Tag voneinander abgeschnitten. Hierzu wurden vor ca. 10 Jahren umfangreiche Verkehrserhebungen durchgeführt. Ferner wurde damals das für das Jahr 2015 zu erwartende Verkehrsaufkommen prognostiziert, wobei die vorhandene Verkehrsstruktur und die künftige Struktur- sowie der Mobilitätsentwicklung berücksichtigt wurde. Das Ergebnis war die Feststellung, dass die verkehrliche Leistungsfähigkeit der B39 verbessert werden muss. Ein weiterer Grund für den geplanten Ausbau der B39 ist die Erkenntnis, dass die Potenziale des im Stadtzentrum gelegenen Hauptbahnhofs als bedeutender Nahverkehrsknoten nicht ausreichend genutzt werden, weil die Erreichbarkeit des Bahnhofsumfeldes nicht optimal ist. In der "Weststadt" führen die Belastungen der auf verschiedene Trassen aufgespalteten B39 zu einer deutlichen Minderung der Lebensqualität für die Bürger.
Die Teilfortschreibung des Gesamtverkehrsplanes für das Planungsgebiet ist derzeit in Bearbeitung. Vor dem Hintergrund der bestehenden Situation wird die Lösung von verkehrlichen und stadträumlichen Problemen dadurch angestrebt, dass die gleisparallele B39 – und zwar von der Zusammenführung mit der B38 im Westen bis zur Einmündung der "Von-der-Tann-Straße" im Osten - neu trassiert werden soll. Aufgabe der zukünftig zu beauftragenden Planer wird sein, verschiedene Lösungsmöglichkeiten zu untersuchen. Die Vergabestelle legt Wert auf eine Variantenprüfung. Eine Variante kann die aus der Voruntersuchung hervorgegangene Unterführung sein. Hierin ist die Unterführung des Bahnhofsvorplatzes auf einer Länge von ca. 270 m enthalten. Die Länge der zum Ausbau anstehenden Streckenführung beträgt inklusive Unterführung insgesamt ca. 1,4 km. Neben der Unterführung sind Stützbauwerke an den Ein-/Ausfahrten und parallel zur Bahntrasse erforderlich sowie der Umbau und die Erweiterung der Fußgängerüberführung.
Die folgenden konzeptionellen Untersuchungen zu der umfangreichen Maßnahme wurden seitens des Auftraggebers bereits veranlasst und stehen zur Einsicht bzw. zum Download unter
www.neustadt.eu unter der in Abschnitt II.1.1) genannten Rubrik als pdf-Dokumente für interessierte Bewerber bereit:
1.) Rechtskräftiger Bebauungsplan "Amalienstraße Süd" vom 19.11.2004,
2.) "Infrastrukturband Neustadt-Zentrum" Projektbewerbung, Fachbereich Stadtentwicklung & Bauwesen, Stadt Neustadt an der Weinstraße,
3.) Machbarkeitsstudie "Verlegung bzw. Ausbau der B39 – Stadtdurchfahrt mit Unterführung Bahnhofsplatz vom 18.5.2005, Büro Modus Consult / Ulm,
4.) Verkehrskonzept "Neustadt-Zentrum", Büro Schönhofen Ingenieure / Kaiserslautern von Dezember 2005,
5.) Vorentwurf Objektplanung "Unterführung Bahnhofsplatz", Ingenieurbüro BUNG / Heidelberg von April/August 2008,
6.) Vorentwurf Objektplanung "Trassenführung Talstraße/Amalienstraße/Landauer Straße", Nord- und Südvariante, Büro Schönhofen Ingenieure / Kaiserslautern von Juni 2008,
7.) Bewertung der Ausbauoptionen im Bestand "Nordvariante ohne Tunnel", Büro Schönhofen Ingenieure / Kaiserslautern von Oktober 2009 / Januar 2010.
Der Auslober weist daraufhin, dass die Unterlagen der Projektanten (3.- 7.) zur Einsicht bzw. zum Download zur Verfügung gestellt werden. In dieser Konsequenz ist es daher möglich, dass sich die Projektantenbüros für die Teilnahme an diesem Auswahlverfahren bewerben.
Die innerstädtische Verkehrsanlage in Verbindung mit einem komplexen Ingenieurbauwerk (Tunnel), deren Verbindung über eine gemeinsame Gradiente sowie deren Standsicherheit und technischen Ausrüstungsanlagen und nicht zuletzt der hohe stadtgestalterische Anspruch an die Ingenieurbauwerke erfordern eine integrale Planung der unter Abschnitt II.1.1) genannten Leistungen. Ferner soll mit der Vernetzung der Planung eine fehlerfreie Gesamtplanung sichergestellt werden sowie eine zielorientierte technische Abstimmung mit der Deutschen Bahn und deren unmittelbar an die Maßnahme angrenzenden Betriebsanlagen (Bahnstrecke, Oberleitungen etc.). Im Übrigen soll durch die Zusammenfassung der Planungsbereiche die Chance auf eine verkürzte Bauzeit und damit auf eine möglichst hohe Reduzierung der Emissionen für die Bevölkerung genutzt werden.
Seitens des Auftraggebers ist der folgende zeitliche Ablauf der Maßnahme derzeit geplant:
Januar 2012 - Januar 2013 Planungsphase bis einschließlich Genehmigungsplanung nach den aktuellen Richtlinien für die Gestaltung von einheitlichen Entwurfsunterlagen im Straßenbau (RE-Entwurf); Februar 2013 Vorlage zur Genehmigung beim Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS); August/September 2013 Einleitung des Planfeststellungsverfahrens; ab August/September 2016 Ausführungsplanung, Ausschreibung Bauleistungen.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2011-09-30.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2011-08-22.
Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
Datum |
Dokument |
2011-08-22
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Auftragsbekanntmachung
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2012-01-18
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Bekanntmachung über vergebene Aufträge
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