Gesamtsanierung Neue Nationalgalerie Berlin - Leistungen der Objektplanung bei Gebäuden § 33 HOAI, LPH 2-9
Auftrag:
Leistungen der Objektplanung bei Gebäuden und raumbildenden Ausbauten gemäß § 33 HOAI, Leistungsphasen 2 bis 9 und ggf. besondere Leistungen.
Optionaler Auftrag:
Zum Auftragsumfang gehören optional auch die Leistungen für die Erstausstattung der Neuen Nationalgalerie.
Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung betreut die Baumaßnahmen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz/staatliche Museen zu Berlin - hier die Gesamtsanierung der Neuen Nationalgalerie. Die Neue Nationalgalerie gehört zu den Ikonen der Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Das 1965-1968 errichtete Bauwerk, ist das Einzige, welches nach dem II. Weltkrieg durch Ludwig Mies van der Rohe in Deutschland errichtet wurde. Die Neue Nationalgalerie ist aufgrund ihrer architektonischen und zeitgeschichtlichen Bedeutung als erstes errichtetes Museum am Kulturforum ein wichtiger Bestandteil des Ensembles. Die Neue Nationalgalerie wird in der Denkmalliste des Landes Berlin geführt, alle Eingriffe baulicher Art sind daher im Sinne des Denkmalschutzgesetzes genehmigungspflichtig.
Die Neue Nationalgalerie hat seit ihrer Eröffnung im Jahr 1968 keine umfassenden grundinstandsetzenden Maßnahmen erfahren. Nach der Durchführung einer umfassenden Bestandsaufnahme soll jetzt eine Gesamtsanierung erfolgen. Die Gesamtsanierung wird nicht bei laufendem Betrieb durchgeführt, sondern das Haus wird für diesen Zeitraum geschlossen. Dabei sind die Nutzeranforderungen unter Beachtung des bestehenden Raumprogramms und der denkmalpflegerischen Randbedingungen in einem iterativen Prozess mit den anderen Beteiligten zu erarbeiten. Während der Maßnahme sind fortlaufend Klärungen von Zielkonflikten mit Auftraggeber, Nutzervertreter und den Planungsbeteiligten notwendig.
Anforderungsprofil:
Der Bewerber muss langjährige Erfahrung in der Planung und Realisierung von Kulturbauten, bevorzugt Ausstellungsgebäude und Museen nachweisen. Er muss in der Lage sein, in einem iterativen Prozess mit den anderen Beteiligten herausragende Lösungen auszuarbeiten, die die künstlerischen, funktionalen, und wirtschaftlichen Anforderungen eines modernen Museumsstandards erfüllt und sich in überzeugender Weise mit den denkmalpflegerischen und architektonischen Ansprüchen des Objektes auseinandersetzt. Dabei ist insbesondere die intensive Auseinandersetzung mit der Architektur Mies van der Rohes von Bedeutung. Der Dialog zwischen Nutzer, Bauherrenvertreter, Planungsbeteiligten und Denkmalpflegebehörden ist durch den Bewerber gewinnbringend zu führen. Der Bewerber muss in der Lage sein die Moderation bzw. Darstellung des Planungsprozesses in der Öffentlichkeit unterstützend zu begleiten.
Weiterhin muss der Bewerber in der Lage sein, seine Leistungen auf das komplexe Anforderungsprofil von Museumsgebäuden abzustimmen und zu koordinieren (u.a. Technische Gebäudeausrüstung in allen Anlagegruppen, Lichtplanung, Tragwerksplanung, Bauphysik, Brandschutz, Sicherheitstechnik). Dabei sind Erfahrungen des Bewerbers im Bereich der Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden unverzichtbar. Erfahrungen im Umgang mit Bauten der Nachkriegsmoderne sind wünschenswert. Des Weiteren muss der Bewerber mit den fachlich einschlägigen Gesetzes-, Regel- und Normenwerken vertraut sein, die einen geregelten, strukturierten und termingemäßen Bauablauf und eine hohe Qualitätssicherung gewährleisten.
Es wird daher empfohlen, zwei vergleichbare Referenzprojekte auf je einem A1 Plan und ein qualifiziertes Projektteam vorzustellen.
Kosten:
Die geschätzten Gesamtkosten (KGR 100-700) belaufen sich auf ca. 48 500 000 EUR brutto, die Gesamtbaukosten auf 36 900 000 EUR brutto. Die KGR 300 wird auf 22 140 000 EUR und die KGR 400 auf 14 760 000 EUR brutto geschätzt. Die KGR 500 beläuft sich auf ca. 2 410 000 EUR brutto.
Die Kostenaufteilung der KGR 400 wird im Einzelnen wie folgt eingeschätzt:
KGR 410: 2 142 000 EUR brutto, KGR 420: 1 666 000 EUR brutto, KGR 430: 3 217 000 EUR brutto, KGR 440: 2 856 000 EUR brutto, KGR 450: 1 904 000 EUR brutto, KGR 460: 1 190 000 EUR brutto, KGR 480: 833 000 EUR brutto, TGA Cafeteria, optional: 952 000 EUR brutto.
Die Bruttogeschoßfläche der Neuen Nationalgalerie beträgt ca. 11 400 qm.
Termine:
Mit den Leistungen ist nach Beauftragung voraussichtlich im 2. Quartal 2012 zu beginnen. Die Erstellung der Entwurfsunterlage-Bau soll voraussichtlich im I. Quartal 2013 und die Ausführungsplanung im IV. Quartal 2014 abgeschlossen sein. Der Baubeginn ist voraussichtlich im I. Quartal 2015 und die Baufertigstellung Ende 2017 vorgesehen. Der Nachlauf des Projektes (LPH 9) geht bis ca. Ende 2021.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2011-11-01.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2011-09-29.
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
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Dokument |
2011-09-29
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Auftragsbekanntmachung
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