Ingenieurleistungen der Tragwerksplanung gemäß § 49 HOAI (Leistungsphasen 1 bis 6 und zusätzlich Objektüberwachung). Gegenstand sind Ingenieurleistungen in Bezug auf das Dom-Römer-Projekt (Wiedererrichtung der Altstadt) im Dom-Römer-Areal in Frankfurt am Main (Deutschland)
Gegenstand:
Ingenieurleistungen der Tragwerksplanung gemäß § 49 HOAI (Leistungsphasen 1 bis 6 und zusätzlich Objektüberwachung), die in 3 Losen vergeben werden.
Projekt:
Im Kernbereich der Frankfurter Altstadt zwischen Dom und Römerberg, Braubachstraße und der Kunsthalle Schirn entsteht nach dem Abbruch des Technischen Rathauses ein neues, mischgenutztes Quartier (bestehend aus etwa 35 einzelnen Parzellen in vier Baufeldern), welches sich städtebaulich an der historischen Struktur des Ortes orientiert. Die bestehende Tiefgarage bleibt bis auf deren oberstes Geschoss weitgehend erhalten und wird im Zuge der gesamten Neuplanung integriert. Ihre Konstruktion dient in weiten Teilen auch der Lastabtragung der Hochbauten.
Zur Entwicklung des Areals wurde von der Stadt Frankfurt am Main eine Entwicklungsgesellschaft gegründet, die DomRömer GmbH (im Folgenden AG genannt). Diese erarbeitete mit verschiedenen Planern einen Masterplan, der als verbindliche Planungsleitlinie für alle Neubauten im DomRömer-Areal gilt.
Um die Geschichte des Ortes künftig stärker erlebbar zu machen, werden einige der Neubauten als Rekonstruktionen errichtet (folgend als „schöpferische Nachbauten“ bezeichnet). Dies sind mindestens 8 und höchstens 17 Objekte auf verschiedenen Parzellen. Die restlichen Objekte werden in zeitgenössischer Architektursprache geplant und realisiert. Die endgültige Zahl der als schöpferische Nachbauten und zeitgenössische Neubauten errichteten Objekte klärt sich erst im Verlauf dieses Verfahrens.
Zuständig für weite Teile der Objektplanung der schöpferischen Nachbauten und zeitgenössischen Neubauten sind Architekten, die über VOF-Verfahren ermittelt wurden, bzw. derzeit noch ermittelt werden (folgend als Objektarchitekten bezeichnet). Diese Objektarchitekten werden auf der Ebene der Einzelhäuser große Teile der Objektplanungsleistungen der Leistungsphasen 1-9 HOAI erbringen. Daneben wird ein übergeordnet tätiger Architekt (folgend als Projektarchitekt bezeichnet) auf der Ebene des Gesamtprojektes die Leistungen der Objektarchitekten ergänzen und zusammenführen bzw. in Teilbereichen verantwortlich erstellen. So ist etwa geplant, für das gesamte Projekt durch den Projektarchitekten einen gemeineinsamen Bauantrag einzureichen.
Auftrag:
Der hier bekanntgemachte Auftrag beinhaltet sämtliche Ingenieurleistungen der Tragwerksplanung gemäß § 49 HOAI (zumeist ab OK Decke EG / KG bzw. 1. UG Tiefgarage) für 31 Hochbauten in 4 Baufeldern und zusätzlich Objektüberwachung.
Die beabsichtigte Kleinteiligkeit und Vielfältigkeit des Quartiers mit der Berücksichtigung der Entwürfe und Planungen mehrerer Architekten sowie der Platz- und Raummangel erfordern im Zuge der Planungs- und Bauphase umfassende Abstimmungsprozesse. Auch deshalb werden die Ingenieurleistungen der Tragwerksplanung in drei Losen vergeben.
In den Losen werden voraussichtlich jeweils Stein- und Holzbauten errichtet. Dem entsprechend ergeben sich für die Tragwerksplanung in den einzelnen Losen unterschiedliche Planungsaufgaben, bei denen es für die Fachplaner auch gilt, Optimierungspotenziale und Synergieeffekte herauszuarbeiten.
Da die in Teilen sichtbaren Holzkonstruktionen von vier der schöpferischen Nachbauten besonders hohe Anforderungen an die Tragwerksplanung stellen, sind die dahingehenden Planungsleistungen nicht Gegenstand dieses Verfahrens. Es handelt sich dabei um folgende Gebäude:
1. Im Baufeld Nord-West: Haus Goldenes Lämmchen;
2. Im Baufeld Nord-Ost: Haus Rebstock;
3. Im Baufeld Süd-Ost: Haus Goldene Waage und Rotes Haus.
Da die meisten Hochbauten (deren Tragwerksplanung Gegenstand dieses Verfahrens ist) auf der bestehenden und sich derzeit im Umbau befindlichen Tiefgarage errichtet werden, haben sich die gesuchten Leistungserbringer bezüglich der Lastabtragung an der bisherigen Tragwerksplanung für die Tiefgarage zu orientieren. Die dahingehende Grundlage bildet ein Übersichtsplan, aus dem die maximal in die Tiefgaragenkonstruktion einleitbaren Lasten und die möglichen Lastpunkte hervorgehen.
Die Bewerber können sich auf eines oder mehrere Lose bewerben. Darüber hinaus können die Bewerber auch Präferenzen angeben, für welches der drei Lose sie ein Angebot abgeben möchten. Im Falle der Qualifizierung eines Bewerbers für das weitere Verfahren ist der AG bemüht, die Präferenz des Bewerbers zu berücksichtigen. Hierauf besteht allerdings kein Rechtsanspruch.
Aufgrund der Komplexität des gesamten Vorhabens, die u.a. aus der Vielzahl der zu koordinierenden Planer, der hohen öffentlichen Erwartungshaltung, der innerstädtischen Lage des Projektgebietes und aus der Vielzahl einzelner Gebäude auf einer gemeinsamen Gründungsebene (Tiefgarage) resultiert, sowie der langen Vertragslaufzeit (bis in das Jahr 2016 bei Beauftragung aller Optionalleistungen) ist die Vor-Ort-Präsenz des Planungsteams mit einem Stellvertreter einschließlich des Projektleiters unumgänglich. Der Projektleiter hat dem AG während der gesamten Vertragslaufzeit als Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung zu stehen.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2011-12-19.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2011-11-17.
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
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Dokument |
2011-11-17
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Auftragsbekanntmachung
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