Planung, Lieferung, Migration und Wartung von neuen aktiven Netzwerkkomponenten für den MPLS Backbone sowie für die Jobcenter der Stadt Essen

Essener Systemhaus, Betrieb der Stadt Essen

Gegenstand ist die Planung (High- und Low Design), Lieferung und Migration von neuen aktiven Netzwerkkomponenten für den geplanten MPLS Backbone inklusive Serviceleistungen für den Konzern Stadt Essen, vertreten durch das Essener Systemhaus (Auftraggeber).
Es wird ein Vertrag nach EVB IT-System vom 1.10.2007 angestrebt. Der Vertrag liegt in einer vom Auftraggeber vorausgefüllten Version der Ausschreibung bei und muss vom Auftragnehmer entsprechend des Angebotes komplettiert werden.
Die Beschaffungsart ist Kauf. Der Auftragsgegenstand wird zur Hälfte über Leasing finanziert. Der Auftraggeber behält sich vor, die Festlegung "Leasing" oder Kauf jeweils festzulegen. Die Finanzdienstleistungen werden in einem gesonderten Verfahren ausgeschrieben.
Das heutige Datennetzwerk des Essener Systemhauses (ESH) ist historisch gewachsen. Die Netzstruktur ist auf Grund der Topologie (Größe und Entfernung der Standorte) sternförmig verlegt und erst in letzter Zeit im Kernbereich der Stadt Essen vermascht worden. Aus dieser Netzstruktur heraus wurde als Routingansatz das Statische Routing genutzt. Da die Netzstruktur (sternförmig) vorgegeben war, konnte das Netz klar und einfach durch das statische Routing strukturiert werden. Datenströme und Bandbreiten waren einfach zu verwalten. Die notwendigen Abgrenzungen der Applikationen oder Einheiten (Ämtern, Unternehmen der Stadt Essen) wurden über VLAN IEEE 802.1q realisiert. Im Core und im Accessbereich werden Extreme Networks Switche eingesetzt.
Durch die Ausweitung des Netzes und das Aufschalten, bzw. Durchschalten von neuen Diensten (z.B. VoIP) und fremdem Dienstleistern (z.B. VoIPCash und Mediadienste im Bereich des Folkwang Museums und Zeche Zollverein) haben sich die Anforderungen an das Netz geändert:
— Ausweiten des ITK-Netzwerks,
— Entstehen von vermaschten Netz-Strukturen,
— Anforderung an Durchleitung von fremden Dienstleistern (Mandantenfähigkeit),
— Anbindung an "fremde" Netze z.B. (EVV- Netz) durch die "gemeinsame Nutzung" von VoIP-System,
— Hohe Verfügbarkeit, unterbrechungsfreie Bereitstellung, auch bei Fehlern und Unterbrechungen.
Diese Aufgaben können mit dem bestehenden Ansatz nicht mehr bewerkstelligt werden.
Damit die steigenden Anforderungen an das Netz der Stadt erfüllt werden können, soll das ITK-Netzwerk folgende Anforderungen erfüllen:
— Dynamisches Routing, MPLS,
— Unterstützen von vermaschten Netzstrukturen, schnelles Routing,
— Die unterschiedlichen Dienste sollen sowohl in L2 als auch im L3 abgegrenzt werden,
— QoS Priorisierung und Bandbreitenzuordnungen,
— Mandantenfähigkeit (Security- Anforderungen),
— Durchleitung "transparent" für Andere oder Anbindung an fremde Netze,
— Hohe Performance,
— IPv6.
Das vom Essener Systemhaus betriebene Datennetz besteht im Core-Bereich überwiegend aus Komponenten BD 8800 und BD 6800 des Herstellers Extreme Netzworks.
Die Netzwerkkomponenten sind überwiegend mit einer Layer3 Lizenz ausgestattet. Es kommen keine dynamischen Routingprotokolle zum Einsatz, die vorhandenen Layer3 Netze werden mittels statischer Routen zwischen den Standorten bekannt gegeben. Das Routing findet dezentral statt. VLAN’s können über Lokationen hinweg vorhanden sein und werden über Layer2 Trunks im Core geführt.
Als Gateway Redundanz Protokoll wird das Extreme Standby Router Protocol (ESRP) verwendet. Es verhindert Netzwerk Loops und stellt redundante Gateways zur Verfügung.
Die Layer2 Redundanz im Core Bereich wird mit Hilfe des Ethernet Automatic Protection Switching (EAPS) hergestellt. Da mehrere Ringe im Einsatz sind, wird das Feature EAPS shared Link verwendet.
Ein Teil der Switche ist per Link Aggregation Control Protocol (LACP) angebunden.
Weitere Feature, die zum Einsatz kommen sind BOOTP Relay und mac-based VLANs.
Über das zentrale Management System EPI Center werden die Switche gemanaged und Konfigurationen automatisiert gesichert.
Das neue Netzdesign soll in Ebenen strukturiert werden:
Ebene 1 Maschennetz im Kernbereich, neue Komponenten MPLS (10GE).
Ebene 2 Die vorhandenen Extreme Netzworks Switche BD 68xx, BD 88xx werden redundant oder einzeln an das MPLS-Netz angebunden (10 GE). Ziel ist es diese Ebene komplett redundant anzubinden. Dieses ist von neu zu projektierenden LWL-Strecken abhängig. Die Projektierung der redundandten LWL-Strecken ist nicht Bestandteil dieser Ausschreibung.
Ebene 3 Vorhandene Extreme Netzworks Switche Alt in Ebene 3 5i, 48si, 400t, 200t,
Aktuell 450e (Bandbreite 1 G).
In der Ebene 3 sind auch über Modem (10 MB/E1) angebundene 2 Mbit/s.
Strecken möglich.
In der Ausschreibung werden die neuen Komponenten mit Fiberoptiken für die Ebene 1 ausgeschrieben. Die Anschaltung an die Ebene 2 erfolgt über einzelne oder redundante LWL-Verbindung. Ziel ist es die anderen Switche der Ebene 2 langfristig redundant an die Ebene 1 anzubinden.
Wichtig ist eine termingerechte und störungsfreie Inbetriebnahme des neuen MPLS Netzes.
Die Planung beginnt sofort nach der Beauftragung. Ein Großteil der Installation soll bis Ende Oktober 2011 in Funktion sein.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2011-07-27. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2011-05-30.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2011-05-30 Auftragsbekanntmachung
2011-10-24 Bekanntmachung über vergebene Aufträge