Projekt „Rucksack“ Als Bestandteil des Integrierten Handlungskonzeptes Mülheim 2020

Stadt Köln, 27/Zentrales Vergabeamt

Das Programm Mülheim 2020 stellt im Programmschwerpunkt Bildung mit unterschiedlichen Projekten zur Stärkung der Ausbildungsfähigkeit eine umfassend angelegte stadtteilbezogene Initiative zur Verbesserung des Bildungserfolgs dar. Zur Optimierung der Teilhabe an diesem Bildungserfolg wird das Projekt „Rucksack“ aufgelegt.
Rucksack ist ein Projekt zur koordinierten Sprachförderung und Elternbildung. Rucksack geht die Förderung von Kindern im Elementar- und im Primarbereich mehrdimensional und systemisch an: Es berücksichtigt die Entwicklung der Kinder in Bezug auf ihre Lebenswelt und ihre Familie. Es hat ebenso das Bildungssystem Kindertagesstätte und Grundschule und die in ihm Agierenden im Blick. Mütter, Erzieherinnen und Erzieher ebenso wie Lehrkräfte werden Partnerinnen und Partner für die Sprachförderung der Kinder. Rucksack zielt auf die Förderung der Muttersprachenkompetenz durch die Mütter, auf die Förderung des Deutschen und auf die Förderung der allgemeinen kindlichen Entwicklung durch das pädagogische Personal ab.
Das Projekt wird in Kindertagesstätten und Grundschulen umgesetzt. Mütter, die sowohl ihre Herkunftssprache als auch die deutsche Sprache gut beherrschen, werden zu Elternbegleiterinnen ausgebildet. Jede Elternbegleiterin leitet eine Müttergruppe von 7 bis 10 Müttern an, deren Kinder gemeinsam eine Kindertageseinrichtung bzw. gemeinsam eine Grundschule besuchen.
Die Elternbegleiterinnen werden ihrerseits durch eine Anleiterin (Supervisorin oder Coach) supervisiert, die ihnen in Absprache mit dem pädagogischen Personal der Kindertagesstätte bzw. der Grundschule („Kontaktlehrerinnen/-lehrer“) die wöchentlichen Aufgaben erläutert und für Fragen der allgemeinen Durchführung zur Verfügung steht.
Themen der Elternbildung sind z.B. das deutsche Bildungssystem, Leistungsanforderungen, Hausaufgaben, Schul- und Kopfnoten sowie die Partizipation von Eltern in Kindertagesstätte und Schule und allgemeine Fragen der Erziehung. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Gesundheitsförderung.
Rucksack verfolgt vor allem zwei Ziele: die Förderung der Sprachentwicklung von Kindern aus Zuwandererfamilien und die Förderung der Erziehungskompetenz ihrer Eltern (Familienbildung). Rucksack richtet sich an Zuwandererfamilien mit Kindern im Alter von 4 bis 10 Jahren. Die Ansprache dieser Zielgruppe geschieht in bis zu 17 Kindertagesstätten und Grundschulen. Insbesondere sind dabei sogenannte „bildungsferne“ Familien mit den Herkunfts- oder Familiensprachen Türkisch, Italienisch, Serbisch, Russisch, Albanisch, Arabisch und Englisch im Bereich von Rucksack in Kindertagesstätten und Türkisch und Arabisch von Rucksack in Grundschulen angesprochen. Für diese Sprachen sind bereits Rucksackmaterialien konzipiert und es können somit sprachhomogene Gruppen gebildet werden. Darüber hinaus können aber auch multikulturelle Gruppen mit Teilnehmerinnen aus aller Welt gebildet werden.
Der Bieter akquiriert zur Umsetzung des Rucksack-Projektes in Absprache mit dem Auftraggeber bis zu 17 Einrichtungen; überwiegend Kindertageseinrichtungen, aber im Hinblick auf eine kontinuierliche ganzheitliche Förderung und fließender Übergänge auch Grundschulen. Das entspricht dem Aufbau von bis zu 17 Müttergruppen. Ein Konzept zur Einbeziehung der Väter entwickelt der Bieter im Programmzeitraum und erprobt es wenn möglich in einer Rucksackgruppe.
Rucksack in Kindertagesstätten ist für ein Kindergartenjahr – ca. 9 Monate – konzipiert. Einschließlich Vorqualifizierung und Nachbereitung erstreckt sich das Programm auf 12 Monate. Es können somit im Projektzeitraum drei Durchläufe erreicht werden.
Rucksack in Grundschulen ist für zwei Schuljahre konzipiert und erstreckt sich einschließlich Vorqualifizierung und Nachbereitung auf 24 Monate. Im Projektzeitraum kann somit ein vollständiger Durchlauf in der Zeit von September 2011 bis August 2013 erreicht werden. Ein zweiter vollständiger Durchlauf soll zeitversetzt, parallel zum ersten Durchlauf, im September 2012 bis August 2014 stattfinden.
Die ca. 20-stündige Vorqualifizierungsphase für die Elternbegleiterinnen sollte in der ersten Woche nach den Sommerferien (6.9. – 10.9.2011) stattfinden. Die Elternbegleiterinnen werden am 1.9.2011 von der RAA im Amt für Weiterbildung benannt. Der Start der Müttergruppen und die wöchentliche Anleitung der Elternbegleiterinnen ist unmittelbar nach Ende der Sommerferien (6.9.2011) vorzusehen Das Projekt endet am 31.8.2014.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2011-06-29. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2011-05-06.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2011-05-06 Auftragsbekanntmachung
2011-09-12 Bekanntmachung über vergebene Aufträge