Rathaus Ratingen - Leistungen der Tragwerksplanung für Teilsanierung und Teilneubau

Stadt Ratingen - Zentrale Vergabeverwaltung ZVV beim Amt 30 –

Siehe Ziff. II.1.1) sowie:
Entsprechend Beschluss des Rats der Stadt Ratingen vom 24.3.2011 bleibt der Zentralstandort Minoritenstrasse 2-6 für das Rathaus erhalten und wird, soweit möglich und wirtschaftlich, zum Teil saniert und im Übrigen erneuert (die Beschlussvorlage inkl. Pläne kann im Internet eingesehen werden: siehe Drucksache Nr. 70/2011: http://89.107.70.38/ratsinfo/ratingen/2805/Vm9ybGFnZS43MC4yMDEx/14/n/57690.pdf#search=%22Rathaus%22).
Ziel der Maßnahme ist eine Sanierung schadstoffbelasteter Bauteile (insbesondere PCB, in geringerem Umfang auch Asbest und KMF) sowie eine Behebung energetischer, brandschutztechnischer und funktionaler Mängel des vorhande-nen Gebäudekomplexes verbunden mit einer Verbesserung der Wirtschaftlichkeit, bezogen auf die Flächenausnutzung wie auch die energetische Bewirtschaftung.
Das Bauvorhaben umfasst schwerpunktmäßig folgende Maßnahmen:
1. Sanierung und Umbau des Westflügels mit Ratsnutzung inkl. Einrichtung eines Info-Points und Bürgerbüros im EG (Erweiterung), energetische Hüllenerneuerung und Erneuerung der Heizungs-, Klima- und Sanitäranlagen,
2. Abriss des Hauptgebäudes unter Erhaltung von Keller und Tiefgarage (110 Stellplätze) und baumassenreduzierter Neubau, Sanierung Keller/Tiefgarage,
3. Abriss des Ostflügels und Neubau eines Kantinen-Cafes/Bistros (ca. 100 Sitzplätze) für Bürgerschaft wie auch Personal,
4. Schaffung eines neuen Vorplatzes.
Darüber hinaus wird eine Erweiterung der Tiefgarage um ca. 50 Stellplätze und veränderte Erschließung erwogen. Die diesbezügliche Planung ist jedoch nicht Bestandteil der beabsichtigten Beauftragung; die Möglichkeit muss bei der Planung jedoch berücksichtigt werden.
Die Altsubstanz spiegelt die Entwicklung des Bauens mit Beton vor 35 Jahren wieder (Betonbrutalismus). Sie weist bauphysikalische (z.B. Einfachverglasung, unzureichende Dämmung) und brandschutztechnische Defizite sowie Schäden in der tragenden Betonkonstruktion, an den tragenden Fassadenteilen und z.T. auch an den Sichtbetonflächen auf. Der zu erhaltende Westflügel muss im Zuge der Sanierung voraussichtlich überwiegend bis auf den Rohbau zurückgebaut, die Fassaden mit deutlich verbessertem Wärmeschutz ausgebildet, die Haustechnik nach dem neuesten Stand der Technik und den geltenden Vorschriften durch eine neue, sehr energieeffiziente Gebäudetechnik ersetzt werden.
Die Neubebauung soll den Rathausplatz neu fassen, die Architektursprache soll den Spannungsbogen zwischen den historischen Bauteilen des Minoritenklosters und dem Rathaus der 70er Jahre herstellen und durch ein Konzept aus einem Guss ergänzen. Dieses soll nach heutigen Möglichkeiten und Erkenntnissen unter dem Aspekt der Wirtschaft-lichkeit und Nachhaltigkeit weiter entwickelt werden. Alle Maßnahmen bedürfen i.R. des Umgebungsschutzes für das Minoritenkloster einer denkmalrechtlichen Erlaubnis.
Mit dem Abriss des Osttraktes und damit der Freistellung des ehemaligen Minoritenkloster und der Möglichkeit, eine Fußwegverbindung in Richtung Trinsenturm und einen neuen Platz vor bzw. neben dem Rathaushauptgebäude und dem ehemaligen Minoritenkloster zu schaffen, sowie mit der Teil-Sanierung des westlichen Bautraktes und Revitalisierung von Tiefgarage und Keller im Verbund mit einem niedriggeschossigeren Hauptgebäude sollen eine bessere städtebauliche Eingliederung des Gesamtkomplexes erreicht und die stadtgestalterischen und architektonischen Baumöglichkeiten der heutigen Zeit beispielhaft umgesetzt und im öffentlichen Raum dargestellt werden.
Das Gesamtprojekt soll nach dem Stand der Technik ausgeführt werden und sich durch eine ganzheitliche und innova-tive Lösung auszeichnen. Es soll vorbildlich sein in Bezug auf die effiziente Nutzung der Ressourcen und die Ausge-staltung der Verwaltungsarbeitsplätze. Folgender Energiestandard ist angestrebt: EnEV 2012 minus 20 % (Neubau) und EnEV 2012 (Altbau).
Die geplante Baumaßnahme zeichnet sich zusammenfassend wie folgt aus: 1. Gebäudetyp: Verwaltungs-/Bürogebäude; 2. Art der Baumaßnahme: Bauen im Bestand und Neubau; 3. Größenordnung: rd. 7 450 qm BGF (excl. vorhandener Keller Haupthaus und TG); geschätzte Baukosten Kostengruppe 200 bis 700 nach DIN 276: ca. 18 320 000 EUR netto (inkl. Schadstoffsanierung und Freiraumgestaltung).
Der Auftrag umfasst Leistungen der Tragwerksplanung gem. HOAI § 49 für die vorstehend beschriebenen Baumaßnahmen: nahezu alle Leistungen der Leistungsphasen 1 bis 6 sowie ausgewählte Besondere Leistungen.
Die Objektplanung inkl. Schadstoffsanierung und die in die Gesamtplanung zu integrierenden weiteren Fachplanungs-/Beraterleistungen werden separat beauftragt (insb. Baufeldfreimachung, Technische Ausrüstung, Thermische Bauphysik, Schallschutz und Raumakustik, Brandschutz, Bodenmechanik, Erd- und Grundbau, Freianlagen).
Optionale Leistungen: s. Ziff. II.2.2).
Eine losweise Vergabe der Planungsleistungen ist aufgrund der Komplexität der Bauaufgabe nicht beabsichtigt.
Die Vergabe erfolgt stufenweise ohne Rechtsanspruch auf die Beauftragung aller Leistungsstufen.
Zeitrahmen: 1. Beauftragung der Planungsleistungen: voraussichtlich Dezember 2011; 2. Geplante Baudurchführung: Mitte 2013 bis Ende 2015; 3. Projektabschluss: im Nachgang.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2011-07-28. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2011-06-28.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2011-06-28 Auftragsbekanntmachung
2012-02-15 Bekanntmachung über vergebene Aufträge