Sanierung des Hallenbades in Schwieberdingen, Architektenleistungen/Objektplanung
Das Hallenbad besteht aus einem Umkleidebereich (ca. 400 m²+Foyer ca. 100 m²), einer Schwimmhalle (ca. 870 m²) mit Schwimmerbecken (25 m x 12,5 m) und kleinerem Lehrschwimmbecken. Nach Süden und Westen ist die Halle geschoßhoch verglast, das Dach staffelt sich von Westen nach Osten ein-, zwei-, und dreigeschossig mit einem neuen Flachdach aus Edelstahl. Nach Süden soll das Bad einen Zugang von der Schwimmhalle in den neu zu schaffenden Freibereich erhalten.
Östlich der Schwimmhalle ist die Hallenbad-Cafeteria "Badquelle" mit Zugang vom Foyer in das Gebäude integriert. Der Bereich mit ca. 100 m² und ca. 35 Sitzplätzen soll im Zuge der Sanierungsmaßnahmen auch zur Schwimmhalle hin geöffnet werden.
Das Hallenbad wurde 1976 in Stahlbetonbauweise mit Fertigteilelementen für die Tragkonstruktion errichtet und verfügt über eine Bruttogrundfläche von ca. 1 465 m².
Im Laufe der Betriebszeit von gut 35 Jahren wurden regelmäßig notwendige Maßnahmen zur Instandhaltung des Gebäudes und der technischen Anlagen durchgeführt. Dennoch entspricht das Bad in vielen Aspekten nicht mehr den technischen und energetischen Anforderungen. Zudem sind zunehmend teils erhebliche Korrosionsschäden zu verzeichnen.
Im Jahre 2006 wurde das Gebäude umfassend untersucht. Dabei wurden Gutachten zu Statik, Betonschäden, HLS, Bauphysik, Schadstoffbelastungen und Brandschutz erstellt.
In Dezember 2008 und Januar 2009 untersuchte die Materialprüfanstalt (MPA) der Universität Stuttgart die Betonschäden an den Spannbettbindern und den tragenden Konstruktionen im UG in den Beckenbereichen. Dabei zeigte sich, dass die Auflagekonsolen der Beckenumgänge zunehmend durch Bausprieße statisch zusätzlich unterfangen werden mussten.
Seit Januar 2011 ist das Hallenbad für die anstehenden Sanierungsmaßnahmen geschlossen.
Im Wesentlichen stehen folgende Sanierungsmaßnahmen an:
— Betonsanierung der Dachbinder, Wände UG, Bauteilfugen, Decke über UG – Spannbettbinder mit Chlorid-Kontamination, Abläufe - auch im Bereich Umkleiden,
— Innenverkleidung – Wände und Decken Halle, teilweise Umkleidebereich,
— Aufbringen von Bodenabdichtung Schwimmhalle ggf. Becken,
— Instandsetzung, Austausch, Reparatur Wassertechnik, Klima/Lüftung, Elektrohauptverteiler/Unterverteiler,
— HLS - Getrennte Steuerrung Lüftung/Stromversorgung zwischen Hallenbad und Sporthalle, Sanierung Bestandsverteiler, Sanitäranlagen, WW-/Badewasseraufbereitung,
— Austausch Glasfassade und Herstellen Zugang von Schwimmhalle in Freibereich,
— Wärmedämmung der geschlossenen Fassade,
— Gesamtenergiekonzept,
— Ertüchtigung bzw. geringfügige Umorganisation/Optimierung in den Bereichen Foyer, Gastronomie, Umkleiden, Aufsicht, Personalraum mit WC,
— Erfüllen aktueller Brandschutzanforderungen, u.a. Fluchtwege, Türen mit Panikfunktion und T30/G30, ....
Da die Gebäudetechnik vom Hallenbad und Sporthalle bzgl. der Lüftung und der Steuerung zusammenhängen, ist bei der Sanierung der Weiterbetrieb der Sporthalle zu berücksichtigen. Für die Planungs- und Bauzeit werden insgesamt ca. 20 Monate veranschlagt, sodass aus heutiger Sicht mit einer Wiedereröffnung in der ersten Hälfte des Jahres 2013 gerechnet wird.
Es wird gem. Kostenschätzung von ca. 3 100 000 EUR Baukosten netto (KG 300, 400, 500, 600) ausgegangen.
Die Architektenleistungen beinhalten alle Leistungsphasen der HOAI (1-9 HOAI).
Für die Leistungsphase 1 liegen bereits Unterlagen, Gutachten vor.
Die Gesamtaufgabe wird gem. § 34 HOAI in Honorarzone "IV Unten" sowie gem. § 35 "Leistungen im Bestand" eingestuft.
Für das Gesamtprojekt liegen Planunterlagen aus der Bauzeit, Projektbeschreibung, Gutachten zu Statik, Betonschäden, HLS, Bauphysik, Schadstoffbelastungen und Brandschutz sowie Kostenschätzungen zweier Büros vor.
Grundlage für den Baukostenansatz und Finanzierungsrahmen ist das Konzept der Firma Assmann/Finke, "Machbarkeitsstudie Variante 7, Stufe 1+2". Die Maßnahmen in den Bereichen Foyer/Kassenbereich, Umkleiden sowie die Öffnung des Gastronomie-Bereichs zur Schwimmhalle, wurden in dieser Studie und in den Kosten noch nicht berücksichtigt –(s. Anlage "Fotodokumentation Schäden").
Alle Unterlagen sind Grundlage für die hier ausgeschriebenen Architektenleistungen und werden den Bietern zur Verfügung gestellt. (auf CD).
Gesamtmenge bzw. –umfang:
Kosten (netto) (ohne Baunebenkosten):
KG 300 – Bauwerk/Baukonstruktionen ca. 1 265 000 EUR, netto,
KG 400 – Bauwerk Techn. Ausrüstung ca. 1 650 000 EUR, netto,
KG 500 – Aussenanlagen ca. 100 000 EUR, netto,
KG 600 – besondere Ausstattung ca. 100 000 EUR, netto.
Die Architektenleistungen sollen stufenweise beauftragt werden.
Hinweise:
Für das Gesamtprojekt wurden parallel Projektsteuerungsleistungen für die Projektstufen 1-5 AHO (analog LP 1-9 HOAI) ausgeschrieben.
Ingenieurleistungen der techn. Ausrüstung, HLS, Elektro, Tragwerksplanung, Bauphysik werden separat ausgeschrieben.
Es wird beabsichtigt die Baumassnahme in Einzelgewerken nach VOB/A auszuschreiben.
Die Baumaßnahme wird von der Gemeinde selbst finanziert, besondere Fördermittel stehen derzeit nicht zur Verfügung.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2011-06-14.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2011-05-12.
Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
Datum |
Dokument |
2011-05-12
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Auftragsbekanntmachung
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2011-07-21
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Bekanntmachung über vergebene Aufträge
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