200-12-18NO Turbomolekularpumpen
Das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP, EURATOM Assoziation) mit Sitz in Garching bei München (im Folgenden Auftraggeber AG genannt) wird in den nächsten Jahren am Teilinstitut Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) ein neues Fusionsexperiment vom Typ Stellarator, den WENDELSTEIN 7-X (W7-X) aufbauen. W7-X hat die Aufgabe, den Nachweis der Eignung des Stellarators als eine wünschenswerte Alternative zum Tokamak auf dem Weg zu einem Fusions-Kraftwerk zu erbringen.
Der W7-X besteht aus zwei ineinander geschachtelten ringförmigen Vakuumgefäßen, die separat evakuiert werden.
Das innere Vakuumgefäß (Plasmagefäß) ist als Ultrahoch-Vakuumgefäß ausgelegt und durch Stutzen (Ports) mit der Außenwelt verbunden.
Insgesamt 20 dieser Stutzen werden zum Evakuieren des Plasmagefäßes mit einem Pumpsystem ausgestattet. Kernstück des Pumpsystems sind Turbomolekularpumpen (TMP), die über Schieberventile und Rohrstücken mit den Stutzen verbunden sind. An den Druckstutzen der TMP schließen sich die Leitungen für die Vorvakuumpumpen an.
Das äußere Vakuumgefäß (Kryostat) ist durch Dome vom atmosphärischen Aussendruck getrennt.
Insgesamt 5 dieser Dome werden zum Evakuieren des Kryostatgefäßes mit einem Pumpsystem ausgestattet. Kernstück des Pumpsystems sind Turbomolekularpumpen (TMP), die über Schieberventile und Rohrstücken mit den Domen verbunden sind. An den Druckstutzen der TMP schließen sich die Leitungen für die Vorvakuumpumpen an.
Das vorliegende Dokument beschreibt die spezifischen Anforderungen an die Turbomolekularpumpen.
2. Anforderungen an die Turbomolekularpumpen
Die Betriebsumgebung ist gekennzeichnet durch ein permanentes Magnetfeld ≤ 7 mT, bei Schaltvorgängen können kurzzeitig 20 mT auftreten. Daraus resultieren besondere Anforderungen an die Bauweise und Lagerung des Rotors, sowie evtl. die Abschirmung der Elektronik.
Aufbau als Scheibenrotor (wegen geringerem Flächenträgheitsmoment).
Mechanische Lagerung mit Kugellagern.
Keine aktiv gesteuerte Magnetlagerung (Permanentmagnetlagerung im Hochvakuum erlaubt).
Saugvermögen Wasserstoff ≥ 1800 l/s.
Stickstoff ≥ 1800 l/s.
Helium ≥ 2000 l/s.
Kompressionsverhältnis Wasserstoff ≥ 104.
Stickstoff ≥ 108.
Helium ≥ 105.
Gasdurchsatz bei Nenndrehzahl Wasserstoff ≥ 15 mbar*l/s.
Stickstoff ≥ 15 mbar*l/s.
Helium ≥ 15 mbar*l/s.
Eingangsflansch DN 250 CF-F.
Mit Splitterschutz.
Ausgangsflansch DN 40 ISO-KF.
Ausführung für Korrosivgas.
Anschlussflansch für Sperrgas-/Belüftungsventil.
Mit Sperrgas-/Belüftungsventil.
Ausheizbar bis 120 °C.
Mit Ausheizjacket 230 V AC.
Möglichkeit der Wasserkühlung.
Integrierte Antriebselektronik (Frequenzwandler und Netzteil).
Schnittstelle Profibus DP zur externen Ansteuerung der Pumpe, Leitungslänge mind. 100 m.
Drehzahl extern stufenlos frei wählbar zwischen 60 und 100 % der Nenndrehzahl.
Ausgabemöglichkeit für folgende Daten:
Drehzahl, Leistungsaufnahme, Motor-/Lager-/Kühlwassertemperatur, Betriebsstunden, Wartungsintervall.
Netzanschluss 230 V AC.
Alle Anschlussstecker mit metallischer Abschirmung.
EMV-verträglich nach DIN EN 61326-1 Kl. A.
Benötigt werden.
Plasmagefäß:
16 Stück Einbaulage Ansaugflansch über der Pumpe
16 Stück Einbaulage Ansaugflansch unter der Pumpe (Überkopf)
Kryostat:
5 Stück Einbaulage Ansaugflansch über der Pumpe
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2012-06-05.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2012-04-26.
Wer?
Wie?
Geschichte der Beschaffung
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Dokument |
2012-04-26
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Auftragsbekanntmachung
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