Beschaffung, Migration, Betrieb, Wartung und Support einer Auslandsbüro-Infrastruktur, WAN-Infrastruktur (Los 1) und zentrale und dezentrale Infrastruktur (Los 2)
Seitens der KfW wird beabsichtigt die vollumfängliche Bereitstellung, den Betrieb, die Wartung und den Support der notwendigen IT-Ausstattung, -Infrastruktur und Netzwerk Anbindung der Auslandsstandorte zu vergeben. Aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen an klassische Carrier bzw. Provider Leistungen im Rahmen der Bereitstellung der internationalen Netzwerk Anbindungen (WAN) und der jeweils lokalen sowie zentralen IT-Infrastruktur, wird eine losweise Vergabe der Leistungen angestrebt.
LOS 1 umfasst die Bereitstellung und den Betrieb der erforderlichen Anbindungen der Auslandsstandorte an ein virtuelles Netzwerk, welches eine gesicherte Datenkommunikation zwischen dem zentralen Standort der KfW in Deutschland und den Auslandsstandorten ermöglicht. Ferner sind im Rahmen des LOS 1 die Providerleistungen zur geeigneten Anbindung an das Internet gefordert.
LOS 2 umfasst die Konzeption, Bereitstellung, den Betrieb sowie die Wartung und den Support der zentralen und dezentralen IT-Infrastruktur der Auslandsstandorte, die Bereitstellung der erforderlichen Hardware sowie die Erbringung von übergreifenden Service- und Supportleistungen für alle Gewerke.
Los 1: Die konkreten Leistungsanforderungen umfassen die Bereitstellung und den Betrieb eines internationalen Weitverkehrsnetzwerkes (WAN) welches nach derzeitigem Stand die folgenden Städte und Länder anbindet. Die Gliederung erfolgt nach Regionen und Ländern (Los 1):
Deutschland: Frankfurt.
Region Afrika Subsahara: Äthiopien (Addis Abeba), Benin (Cotonou), Burkina Faso (Ouagadougou), Burundi (Bujumbura,), Ghana (Accra), Kamerun (Yaunde), Kenia (Nairobi), Kongo, D. R. (Kinshasa), Malawi (Lilongwe), Mali (Bamako), Mosambik (Maputo), Namibia (Windhuk), Niger (Niamey), Ruanda (Kigali), Sambia (Lusaka), Senegal (Dakar), Südafrika (Pretoria), Südafrika (Johannesburg), Tansania (Daressalam), Uganda (Kampala),
Region Asien/Ozeanien: Afghanistan (Kabul), Bangladesch (Dhaka), China (VR, Peking), Indien (Neu Delhi), Indien (Mumbai), Indonesien (Jakarta), Kambodscha (Phnom Penh), Kirgistan (Bischkek), Laos (Vientiane), Mongolei (Ulan Bator),
Nepal (Katmandu), Pakistan (Islamabad), Philippinen (Manila), Singapur (Singapore), Tadschikistan (Duschanbe), Thailand (Bangkok,), Usbekistan (Taschkent), Vietnam (Hanoi),
Region Europa/Kaukasus: Albanien (Tirana), Armenien (Eriwan), Aserbaidschan (Baku), Bosnien-Herzeg (Sarajewo), Georgien (Tiflis), Kosovo Republik (Pristina), Mazedonien (Skopje), Montenegro (Podgorica), Russland (Moskau), Serbien (Belgrad), Türkei (Ankara; Istanbul), Ukraine (Kiew,),
Region Lateinamerika: Bolivien (La Paz), Brasilien (Brasilia; Sao Paulo), Ekuador (Quito), Guatemala (Guatemala,), Honduras (Tegucigalpa), Kolumbien (Bogota), Mexico (Mexiko-Stadt), Nicaragua (Managua,), Peru (Lima), El Salvador (San Salvador).
Region Nordafrika/Naher Osten: Ägypten (Kairo), Jemen (Sanaa), Jordanien (Amman), Marokko (Rabat), Palästina (Al-Bireh Ramallah), Südsudan (Djuba), Syrien (Damaskus), Tunesien (Tunis), VAE *(Abu Dhabi).
Region Nordamerika: USA (New York).
Es wird von potenziellen Bietern erwartet, dass möglichst vielen der zuvor aufgeführten Standorte eine Anbindung an ein Wide Area Netzwerk möglich ist. Es wird derzeit noch nicht abschließend festgelegt, über welche technischen Verfahren und unter Zuhilfenahme welcher protokolltechnischen Anbindungen die Bereitstellung des Netzwerkes erfolgen muss. Grundsätzlich erwartet die KfW eine transparente Stern- und / oder Any-to-Any Kommunikation mittels IP-Protokoll zwischen den Standorten bzw. zwischen den Standorten und der KfW in Deutschland. Eine Nutzung des Internet wird nicht ausgeschlossen, sofern eine ausreichende Absicherung der Datenkommunikation grundsätzlich möglich ist.
Seitens der KfW wird über Leistungen des LOS 2 eine Ende-zu-Ende Verschlüsselung auf die von LOS 1 bereitgestellten Netzwerkverbindungen gelegt. Eine weitere Verschlüsselung durch die Leistungen des LOS 1 ist technisch nicht erforderlich, sofern im Rahmen des Verhandlungsverfahrens nicht abweichende Erkenntnisse hierzu führen.
Die Anbindung an das Internet in geeigneter Weise ist durch die Leistungen des LOS 1 zu erbringen, wobei alternativ ein zentraler Übergang und / oder ein dezentraler Übergang angestrebt wird. Die Laufzeiten bei Zugriffen auf nationale lokale Sourcen sind entsprechend zu betrachten.
Es wird angestrebt auf Basis der Leistungen des LOS 1 und dessen Weitverkehrsnetzwerk gesicherte Dienstgüten (QoS) sicherzustellen, sofern dies technisch und effizient umsetzbar ist. Entsprechende Vorschläge werden von den Bietern zu LOS 1 im Rahmen des Verfahrens erwartet.
Abhängig von den technischen Möglichkeiten und der gewählten Realisierungsvarianten wird die Übertragung von Sprache über die Weitverkehrsnetze angestrebt oder im Rahmen des Verfahrens ausgenommen.
Los 2: Ferner umfassen die konkreten Leistungsanforderungen die Konzeption, Bereitstellung und den Betrieb sowie die Wartung und den Support der erforderlichen zentralen und dezentralen IT-Infrastruktur der Auslandsbüros und Standorte der KfW (siehe derzeitiger Stand oben bei Los 1).
In Summe sind an den Standorten der Auslandsbüros derzeit rund 350 Mitarbeiter beschäftigt welche jeweils mit eigenständiger IT-Ausstattung (Notebooks) und Peripherie ausgestattet sind. Ein großer Teil der Auslandsbüros verfügt lediglich über eine geringe Anzahl (1 bis 5) Arbeitsplätze, so dass keine regionalen Skalierungseffekte zu erwarten sind.
Die Anbindung der Standorte an die Zentrale der KfW in Deutschland wird heute und zukünftig über ein Weitverkehrsnetz sichergestellt, dessen Bandbreiten in der Region von 256 kBit/s bis 1.024 kBit/s nur eine reduzierte bzw. optimierte Kommunikation zulassen. Die Datenhaltung erfolgt daher heute und zukünftig in großen Teilen jeweils lokal, weshalb die lokale Absicherung und Verschlüsselung der Daten einen hohen Stellenwert haben wird.
Vom Bieter zu LOS 2 sind bereits in der Vergabephase grobe Konzepte zu erstellen welche nach Zuschlag zu detaillieren sind. Die Grundlage der Umsetzung stellen die detaillierten Ausführungskonzepte dar, welche von KfW abgenommen werden müssen.
Die IT-Infrastruktur der Auslandsbüros soll isoliert, und nur über gesicherte Schnittstellen an die KfW angebunden, vollumfänglich durch die Leistungen des LOS 2 abgedeckt werden. Aufgabe des Bieters zu LOS 2 wird daher auch der Aufbau und der Betrieb einer zentralen Infrastruktur zur Bereitstellung von globalen Netzdiensten sein, welche über die Weitverkehrsnetzinfrastruktur den Auslandsbüros bereitgestellt werden soll. Hierzu gehören Services wie DNS, DHCP, NTP, Microsoft Active Directory Services etc.
Über die zentrale gesicherte Anbindung an die KfW in Deutschland werden KfW seitige Dienste im Netzwerk der Auslandsbüros und der von LOS 2 bereitgestellten Infrastruktur angeboten, welche sich auf die Services wie publizierte Citrix Anwendungen, Exchange Zugriffe mittels Outlook Web Access bzw. RPC over HTTPS, Intranet Web Services etc. beschränken. Ergänzend wird die Bereitstellung einer standardisierten Telefonie Schnittstelle vorgesehen, über welche eine vom LOS 2 bereitgestellte VoIP Lösung ggf. angebunden werden kann.
Bestandteil des LOSes 2 wird ebenfalls die mit der KfW abgestimmte Beschaffung der erforderlichen Hardware, deren Aufstellung, Wartung und Support während der Laufzeit und fallweise Entsorgung sein. Im Rahmen der lokalen Infrastruktur sind neben der IT-Ausstattung der Mitarbeiter auch die erforderlichen Netzwerkkomponenten und lokalen Speichersysteme (NAS) bereitzustellen und zu betreiben.
Die Absicherung der Standortkommunikation untereinander soll durch geeignete mit Firewall Funktion ausgestattete lokale Router erfolgen, welche durch LOS 2 bereitgestellt und betrieben werden und eine verschlüsselte Kommunikation über die Weitverkehrsnetzwerke des LOS 1 aufbauen. Die Leitungen des LOS 1 sind somit als potenziell „ungesichert“ anzusehen welche durch die Leistungen zu LOS 2 gesichert werden. Nationale Einschränkungen sind vom Bieter zu LOS 2 entsprechend durch ggf. gesonderte virtuelle Verbindungen abzusichern.
Zur Absicherung der Kommunikation und Datenhaltung sind Verfahren und Services zur Verschlüsselung und Schlüsselverwaltung wie PKI Services sowie kryptografische Verfahren anzubieten und zu implementieren.
Weiterhin sind lokale Services an den Außenstandorte zu erbringen, welche im Umfeld der Infrastruktur der Verkabelung, die infrastrukturellen Voraussetzungen des lokalen IT Betriebes und der erweiterten Peripherie liegen und jeweils gesondert vergütet werden.
Bereits in Einzelfällen vorhandene Hardware muss im Rahmen der Vor-Ort Services grundsätzlich in das Betriebsmodell integriert und mit Services versehen werden können.
Seitens des LOS 2 ist ein zentraler und 24x7 besetzter Service Desk bereitzustellen, welche in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch Anfragen und Meldungen der Mitarbeiter der KfW annehmen und bearbeiten kann. Seitens des Bieters zu LOS 2 sind auch die Störungsmeldungen von Leistungen zu LOS 1 anzunehmen und über entsprechend abgestimmte Wege an den Bieter zu LOS 1 weiterzuleiten. Insofern beabsichtigt die KfW dass der Bieter zu LOS 2 auch das Service Management und Vendor Management für LOS 1 im Auftrag der KfW koordiniert.
Es wird von potenziellen Bietern des Loses 2 erwartet, dass mindestens an 90 % der zuvor aufgeführten Standorte ein Service erbracht werden kann. Ohne diese Flächenabdeckung wäre eine Vergabe der Leistung für die KfW unwirtschaftlich, da eine Parallelorganisation für die weiteren Standorte etabliert werden müsste.
Es wird davon ausgegangen, dass der Bieter zu LOS 2 sich ggf. Subunternehmern in den einzelnen Ländern bedienen muss um die Flächenabdeckung sicherzustellen. Dies wird grundsätzlich auch gestattet, sofern die Serviceerbringung und Einhaltung der Standards und Konzepte sowie die Sicherheitsvorgaben eingehalten werden können. Eine Benennung der jeweiligen Subunternehmer ist im Teilnahmeantrag erforderlich, wenn sie für den Nachweis der fachlichen oder wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Bewerbers benötigt werden. Wenn dies nicht der Fall ist, können die Subunternehmer auch erst nach dem Vergabeverfahren angegeben werden.
Die KfW behält sich vor, soweit in einem der beiden Lose ein Zuschlag nicht erteilt werden kann, das andere Los ebenfalls aufzuheben.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2012-04-23.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2012-03-22.
Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?
Wie?
Geschichte der Beschaffung
Datum |
Dokument |
2012-03-22
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Auftragsbekanntmachung
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2012-03-29
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Ergänzende Angaben
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2012-09-20
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Ergänzende Angaben
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2013-01-10
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Bekanntmachung über vergebene Aufträge
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