BLB Do / Bochum / Ruhr-Universität Bochum, Neubau ZHG und Modernisierung und Sanierung IA / IB: Projektsteuerungsleistung
Die Ruhr-Universität Bochum wurde 1965 als erste neu gegründete Universität der BRD in Form einer Campusuniversität unter Zugrundelegung der damaligen aktuellen baulich-funktionalen Kenntnisse errichtet. Die Architektur orientiert alle Gebäude in einer klaren Struktur mit einem einheitlichen Aussehen. Mittels industrieller Planung und Bauweise wurden die entwickelten Gebäudetypen der Institutsbereiche mit jeweils zwei Stahlbetonkernen für Treppen, Aufzüge, sanitäre Einrichtungen und Versorgungsschächte versehen.
Das übrige Tragsystem, bestehend aus geschosshohen Stützen und Decken, bietet Geschoßflächen, die zusammenhängend oder in Einzelräume unterteilt genutzt werden können. Flexible Raumkonzepte sollten eine schnelle Anpassung an veränderte Verhältnisse erlauben. So finden sich in der Architektur der Ruhr-Universität all jene Elemente wieder, die zu Beginn der sechziger Jahre als modern und innovativ galten; voran stand die Forderung nach Funktionalität. Den Empfehlungen eines Sanierungsgutachten folgend, das der BLB NRW im Oktober 2002 in Auftrag gegeben hat, sollen unter anderem die Gebäudereihen I (Ingenieurwissenschaften) und N (Naturwissenschaften) vollständig saniert und weitere Gebäude teilsaniert werden.
Die zurzeit laufende Kernsanierung des Gebäudekomplexes IC stellt in diesem Zusammenhang den Beginn dieser umfangreichen Sanierungsmaßnahme dar (Realisierungsschritt 2). Die Kernsanierung der I-Reihe wird mit der hiermit ausgeschriebenen Sanierung des Gebäudekomplexes IA-IB abgeschlossen.
Der Gebäudekomplex IA-IB stellt als Bestandteil der Sanierung der I-Reihe den 3. Realisierungsschritt innerhalb der Gesamtmaßnahme dar. Er besteht zum einen aus den Gebäuden IA und IB, 2 neungeschossigen Hochhausriegel in Nord-Süd-Ausrichtung, zum anderen aus den die beiden Hochhäusern verbindenden dreigeschossigen Flachbau IA-FO (Flachbau Ost).
Grundsätzlich ist innerhalb der Kernsanierung der Rückbau des bestehenden IA-IB-Komplexes bis in den Rohbauzustand vorgesehen. Daran anschließend soll der Neuaufbau des Gebäudes auf der Grundlage des Primärtragwerks entsprechend des durch den Wettbewerber zu erarbeitenden Lösungsvorschlags erfolgen.
Bei der Sanierung des Gebäudekomplexes IA-IB ist die Einbindung in die vorhandene architektonisch-gestalterische Gliederung der Ruhr-Universität Bochum ein wichtiger Aspekt, um das einheitliche Gesamterscheinungsbild der baulichen Struktur nicht zu beeinträchtigen.
Als zukünftige Nutzungen sind folgende Fakultäten vorgesehen:
Institut Geologie, Mineralogie und Geophysik (GMG).
Geographisches Institut (GI).
Fakultät Mathematik (Mathe).
Fakultät Psychologie (Psy).
Zentrale IT-Dienste (Rechenzentrum und Dezernat 6 IT).
Zentrale Flächen/Bereiche, Cafeteria (zentr. Fl.).
Diese Flächen setzten sich zusammen aus Büro- und Seminarräumen, Bibliotheksflächen, Laboren, Werkstätten, Lagerflächen und Hörsälen.
Mit diesem heterogenen Flächenbedarf von ca. 45 500 m2 BGF gehen jeweils unterschiedliche Anforderungen an die bau- und versorgungstechnische Infrastruktur einher.
Der BLB NRW, Niederlassung Dortmund, hat sich entschieden, den Auftrag auf Basis eines Verhandlungsverfahrens gem. VOB A § 3a, Abs. 6, Nr. 6 im Anschluss an den bereits durchgeführten wettbewerblichen Dialog des Geb. IC an einen Generalunternehmer zu vergeben.
Mit dem Forschungsbau ZGH soll ein Zentrum für Grenzflächendominierte Höchstleistungswerkstoffe errichtet werden, in dem für die ressourceneffiziente und nachhaltige Entwicklung von Gesellschaft und Industrie im Hinblick auf die eng verzahnten Themen Mobilität, Energie und Umwelt, dringend notwendige neue Höchstleistungswerkstoffe entwickelt werden. Ziel ist es, neue metallische und halbleitende Werkstoffe mit bisher ungenutzten strukturell-funktionell kombinierten Eigenschaftsprofilen zu entwickeln.
Für das ZGH werden neueste, bisher an der RUB nicht vorhandene höchstauflösende Werkstoffcharakterisierungsverfahren benötigt, um Grenzflächen und Werkstoffe auf allen Längenskalen dreidimensional und mit bis zu atomarer Genauigkeit untersuchen zu können. Diese essentiellen Einrichtungen erfordern eine spezifische Gebäudestruktur mit Schwingungs- und Strahlungsisolierung, kurzen Wegen zwischen Präparation und Experiment, sowie die räumliche Integration von Theorie-, Synthese- und Charakterisierungsgruppen.
Das ZGH ermöglicht Wissenschaftler /-innen der Disziplinen Werkstoffforschung, Ingenieurwesen, Chemie und Physik die Durchführung der grundlagen- und anwendungsorientierten Forschung an einem Ort. In den drei Forschungsschwerpunkten, mechanisch, chemisch und physikalisch dominierte Höchstleistungswerkstoffe, ist durch die gemeinsame Nutzung der Großgeräte sowie weiterer höchstauflösender und skalenübergreifender Methoden eine optimale Verknüpfung der Forschungen und die Nutzung von Synergieeffekten möglich. Zentrale Labore, wie Reinräume sowie Materialchemielabore für Experimente mit explosiven/toxischen Gasen, sollen im ZGH allen Wissenschaftlern zur Verfügung stehen.
Der Neubau des ZGH stellt die optimale schwingungs- und strahlungsfreie Umgebung, die für die benötigten höchstauflösenden Charakterisierungsverfahren unabdingbar sind, zur Verfügung. Diese sind in sonst keinem Gebäude auf dem Campus der Ruhr- Universität gegeben. Ein geeigneter Bauplatz ist im Bereich der Ingenieurgebäude als bisher fehlende Querspange zwischen den Gebäuden IA und IB verfügbar.
Für das ZGH ist beabsichtigt für die Planung und Ausführung einen Generalplaner zu beauftragen und die Bauleistungen Gewerke- bzw. Fachlosweise zu vergeben.
Die für diese Maßnahmen notwendigen Ingenieurleistungen der Projektsteuerung werden hiermit ausgeschrieben.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2012-09-26.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2012-08-21.
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
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Dokument |
2012-08-21
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Auftragsbekanntmachung
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