Deutscher Bundestag, Herrichtung des Schadowhauses, Restauratorische Putz- und Fassungsarbeiten, VOF 20-2386-12
Hochwertige restauratorische Putz- und Fassungsarbeiten für eine Liegenschaft des Bundestages in Berlin.
Schadowhaus (denkmalgeschützt).
Allgemeine Beschreibung (z.B. Ort/Lage/Geschichte):
Das Gebäude in der Schadowstraße 10-11 wurde 1803-1805 im Auftrag des Bildhauers Johann Gottfried Schadow als 2-geschossiger klassizistischer Putzbau mit Seitenflügel errichtet. Ursprünglich wurde der Hof von einem eingeschossigen Ateliergebäude begrenzt.
Johann Gottfried Schadow ließ seine Wohnung im Erdgeschoss „eigens für sein Kunstfach“ reich ausgestalten. Die polychrom gefassten Decken- und Wandflächen mit in die Decke übergehenden Vouten waren mit illusionistischen Malereien, die schmückende, gliedernde Architekturelemente simulieren, gestaltet. Als 1831 sein Schwiegersohn Anton Bendemann in das Schadowhaus einzieht, wird auch das 1. Obergeschoss mit aufwendigen Raumdekorationen ausgestattet. Besonders hervorzuheben ist das von seinem Bruder Eduard Bendemann 1837 geschaffene Wandfresko "Die Künste am Brunnen der Poesie". 1851 ließ sein Sohn Felix Schadow das Wohn- und Ateliergebäude der Familie vollständig umbauen. Vorderhaus und nördlicher Seitenflügel wurden um ein Geschoß aufgestockt und ein südlicher Seitenflügel angebaut. 1899 wurde die Liegenschaft an den Preußischen Staat verkauft und dem Ministerium des Inneren angegliedert. Für den Neubau einer Bibliothek wurde 1911 das Ateliergebäude abgerissen. Weitere Umbauten in Folge von Erweiterungsmaßnahmen des Ministeriums erfolgten ab 1933. Nach 1945 wurde das Gebäude wieder als Wohn- und Geschäftshaus genutzt.. Der heutige Zustand des Gebäudes entspricht in etwa der baulichen Situation nach dem Umbau von 1851.
Die teilweise noch erhaltenen polychromen Innenraumfassungen im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoß wurden sorgfältig untersucht. Die erhaltenen Raumfassungen sollen nach Befund rekonstruiert werden, für nicht mehr erhaltene Fassungen ist eine formal reduzierte Gestaltung durch Übertragung der Befundlage aus anderen Räumen vorgesehen.
Angesichts der bau- und kulturhistorischen Bedeutung des Schadowhauses sind in ca. 16 Innenräumen, 2 Treppenräumen und der Durchfahrt behutsame Konsolidierungs- und Sicherungsleistungen an Putz und Fassung sowie hochwertige Rekonstruktionsleistungen (freihändige illusionistische Malerei, Fassungs- und Schablonierungsarbeiten) und Leistungen für eine reduzierte Neugestaltung erforderlich.
Auftraggeber/Nutzer: BBR Abt. VI/Deutscher Bundestag.
BG/BRI Schadowhaus insgesamt: ca. 2 160 m²/ca. 7 810 m³.
Projektdauer/Ausführungsfrist: 6 Monate.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2012-09-20.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2012-08-20.
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
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Dokument |
2012-08-20
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Auftragsbekanntmachung
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