Ehemaliger Flughafen Berlin-Tempelhof - Freiberufliche Leistungen für die Erstellung eines Denkmalpflegplans für die denkmalgeschützte Gesamtanlage
Auf dem Zentralflughafen Berlin-Tempelhof wurde der Flugbetrieb im Oktober 2008 endgültig eingestellt; seit Mai 2010 steht das Flugfeld der Öffentlichkeit als Erholungsgebiet zur Verfügung. Die Bezeichnung „Tempelhofer Freiheit“ steht für ein städtebauliches Projekt, welches das Gebäudeensemble sowie das ehemalige Flugfeld mit seinen Entwicklungsflächen umfasst. An den Rändern der sich entwickelnden Parklandschaft entstehen in Zukunft neue Quartiere mit thematischen Schwerpunkten, die sich am Leitbild der Tempelhofer Freiheit orientieren. Innerhalb des Leitbilds präsentiert sich das historische Flughafengebäude als Berlins „Bühne des Neuen“: Dabei wird das Gebäude als Eventlocation für nationale und internationale Veranstaltungsformate genutzt und als Standort profiliert, an dem innovative Ideen und Produkte präsentiert werden. Darüber hinaus werden Büro-, Lager- und Gewerbeflächen vermietet. Das ehemalige Hotel der US-Amerikaner am Platz der Luftbrücke wird 2012 zu einem Innovations- und Kreativzentrum ausgebaut, das insbesondere jungen Unternehmen, vorzugsweise aus den Bereichen Musik, Design, Werbung, PR, Event, Film und Fernsehen sowie Verlage oder auch Software/Games-Entwickler einen attraktiven Standort bieten soll. Als besondere Großveranstaltungen ist auf dem ehemaligen Flughafengelände in den kommenden Jahren unter anderem die Internationale Gartenschau IGA 2017 geplant.
Um für die derzeitige und zukünftige Umnutzung der Anlagen des ehemaligen Flughafens Berlin-Tempelhof ein denkmalgerechtes Vorgehen zu gewährleisten, ist die Anfertigung einer umfangreichen Dokumentation einschließlich einer aktuellen Bestandserfassung nach bauforscherischen Gesichtspunkten unentbehrlich. Dabei soll das bereits in größerem Umfang vorliegende Gutachtenmaterial als Grundlage dienen. Die vorhandenen Arbeiten und Entwürfe von Denkmalpflegeplänen müssen gründlich und systematisch durchgearbeitet sowie gegebenenfalls korrigiert, ergänzt und aktualisiert werden. Es existieren bereits ein Denkmalpflegeplanentwurf aus dem Jahr 1995, der die Geschichte, den Bestand und die Orts- und Baugeschichte dokumentiert, sowie ein Quellenkatalog und die Bestandsaufnahme der Denkmalsubstanz inkl. Fotodokumentation. Die vorliegenden Gutachten stehen für die ausgewählten Bewerber bei Angebotserstellung zur Einsichtnahme zur Verfügung. Für den zunächst stattfindenden Teilnahmewettbewerb kann hierauf nicht zurückgegriffen werden.
Von mindestens ebenso großer Bedeutung für die Entwicklung und Nutzung des Objektes ist die Erarbeitung sowohl eines verbindlichen Maßnahmenkataloges als auch eines Denkmalpflegeplanes für sämtliche Bestandteile des Geländes. Die Erstellung eines Maßnahmenkataloges soll die Rahmenbedingungen für eine Instandsetzung festlegen und somit eine denkmalgerechte Planung gewährleisten. Zukünftige Modernisierungs- und Umnutzungsmaßnahmen wiederum sollen durch einen Denkmalpflegeplan reguliert werden. Dieser wird konkrete Rahmenbedingungen zum Umgang mit dem Bestand vorgeben und vereinfacht damit künftige Genehmigungsverfahren für bauliche Veränderungen an der Gesamtanlage. Dies bedeutet zum einen eine Zeit- und Arbeitsersparnis für alle Beteiligten, zum anderen schafft es eine größere Planungssicherheit. Die Vorbeugung von Renovierungsmaßnahmen, welche nicht mit der Denkmalpflege abgestimmt sind, trägt dazu bei, den denkmalwerten Gesamtcharakter des Objektes zu wahren, dessen Verlust letztlich auch zu einer Verminderung des Marktwertes der Immobilie führen würde.
Um die denkmalfachlichen Anforderungen für die Erstellung der Dokumentation einzuhalten, sollen sämtliche zu erbringende Leistungen nach den Vorgaben des Landesdenkmalamts Berlin erbracht werden. Verbindlich gilt hierfür der „Leitfaden zur Erstellung von Dokumentationen in der Restaurierung“ (herausgegeben vom Landesdenkmalamt Berlin, Beiträge zur Denkmalpflege in Berlin, Heft 34, Berlin 2010).
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2012-02-20.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2012-01-18.
Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
Datum |
Dokument |
2012-01-18
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Auftragsbekanntmachung
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2012-12-20
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Bekanntmachung über vergebene Aufträge
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