Erneuerung bzw. Ertüchtigung des Zutrittsberechtigungssystems der Stadtwerke Düsseldorf AG

Stadtwerke Düsseldorf AG

Erneuerung / Ertüchtigung des Zutrittsberechtigunssystems der Stadtwerke Düsseldorf AG.
Einführung.
Die Zutrittskontrollanlagen inklusive des Managementsystems der Betriebs- und Verwaltungsgebäude der Stadtwerke Düsseldorf AG entsprechen nicht mehr dem aktuellen sicherheitstechnischen Anspruch. Daher soll das Zutrittsberechtigungssystem erneuert bzw. ertüchtigt werden.
Gebäude und Anlagen sind vor unerlaubtem Zutritt und Zugriff zu schützen, Personenströme zu lenken, Personen nötigenfalls zu separieren und zu registrieren. Die Zufahrt von Fahrzeugen auf das Gelände und die Parkflächen sind zu managen.
Ziel:
Die zukünftige Ausrichtung im Unternehmen bezüglich der „Schließtechnischen Aufgaben“ sollen in einem zentralen Schließ- und Berechtigungsmanagement gebündelt und realisiert werden. In dem zukünftigen System möchten wir weitere Aufgaben bzw. Funktionen modular integrieren können. Eine gemeinsame Hardware- und Softwareplattform soll als Basis dienen.
Dabei ist die Skalierbarkeit sowie die funktionale und standardisierte Umsetzung der Anwendersoftware von großem Interesse.
Derzeit bestehende autarke Systeme z. B. elektronische Schlüsseldepots, Besuchermanagement-und Kantinenzahlsystem, sollen technischer und funktionaler Bestandteil des zentralen Schließ- und Berechtigungsmanagement werden. Ergänzend zu der bestehenden Online Funktionalität sollen in der Gesamtlösung elektromechanische Schließ- und Beschlagssysteme vollumfänglich integriert werden können.
Ausgangssituation – IST.
Die Gebäude und Betriebsstätten der Stadtwerke Düsseldorf AG (SWD) sind auf den Geländeflächen Höherweg 100 und 200 im Jahr 2001 neu errichtet bzw. modernisiert worden. Zu den damals errichteten Anlagen gehört eine gebäudeübergreifende Zutrittskontrollanlage (ZKA). Die ZKA der Stadtwerke Düsseldorf AG sichert den kontrollierten Zugang zu den Gebäuden, den Etagen und den Räumen.
Von außen nach innen sind folgende Sicherheitszonen definiert:
Zone Bereich.
01 Zaunanlage, Pförtner
Sichert das Grundstück;
Ständig besetzter Empfang (Pförtner);
Online Systeme; Schleusen; Drehkreuze; Schranken-anlagen.
02 Gebäudezugang Sichert das Gebäude;
Online-Systeme;
Gebäudezugang in Betriebszeiten regelmäßig offen.
03 Etagenzugang Online-Systeme;
Etagenzugang in Betriebszeiten regelmäßig offen; Schleusen.
04 Raumzugang Gebäudehauptschließanlage (GHS)
An den Zugängen der Gebäude, der Etagen und der Bereiche sind 261 Türstationen der Firma Siedle, Modellreihe Vario 611 vorhanden, die auch zukünftig für die ZKA genutzt werden sollen. Ausführung in den Außenbereichen als Steele, im Innenbereich regelmäßig Unterputz, in einigen wenigen Fällen als Aufputzgehäuse.
Regelmäßig sind Technikräume vorhanden, in denen alle für die Versorgung der Daten und sicherheitsrelevanten technischen Anlagen und Systeme untergebracht sind. Die strukturierte Verkabelung ist als Kupferleitung, cat 7 ausgeführt. Die RJ45-Patchfelder finden sich in 19“-DV-Schränken.
Es sind nur lesende Identifikationsträger (Badge) vorhanden. Aktuell sind keine Offline-Komponenten integrierbar. Die vorhandene mechanische Gebäudehauptschließanlage (GHS) ist veraltet und nicht mehr kopierfähig. Die Verwaltung der vorhandenen Schließanlage ist wenig flexibel. Anpassungen u.a. an neue Schließaufgaben z.B. nach internen Umzügen sind nur mit größerem Aufwand möglich.
Als Identifikationsträger (Identträger) ist zur Zeit das herstellerspezifische Cotag-Ausweissystem im Einsatz. Da das proprietäre Ausweissystem für die zukünftigen Aufgaben nicht geeignet ist, soll es zum Jahresende 2012 ausgetauscht werden. Die 285 eingesetzten Lesegeräte besitzen keine Intelligenz. Die als passiv aufgebauten Antennenmodule erfassen die Kartendaten bei Annäherung der Karte an den Leser über ein Hochfrequenzfeld und leiten diese an die Zentraleinheit weiter. Die Lesegeräte werden über herkömmliche Fernmeldekabel, I-Y(St)Y unter Einhaltung der Längenrestriktionen des Herstellers (100 m – 200 m) mit den Zutrittskontrollzentralen verbunden. Die Lesegeräte sind in die OEM Leergehäuse von Siedle eingebaut.
Die Online-Leser der ZKA finden sich an den Gebäudezugängen sowie in den Treppenhäusern an den jeweiligen Geschosszugängen. Alle Räume auf den Geschossen sind regelmäßig mit einer mechanischen Schließung, die zu einer Gebäudehauptschließ-(GHS) Anlage gehört, versehen.
Die Verwaltung der Berechtigungen der GHS erfolgt zur Zeit autark, ohne Verknüpfung mit der Zutrittskontrollanlage.
Übersicht über den Bestand der Zutrittskontrollanlage:
Gebäudestandorte über Ethernet LAN Komponenten angebunden: 26 Stk.
Steuergeräte in 19“ – Schrank montiert, über 230 V AC USV netzgepuffert: 71 Stk.
Zutrittsstellen gesamt: 283 Stk.
Davon Aufputz: 8 Stk.
Davon Hinterbau (Drehsperren): 16 Stk.
Davon in Siedle Vario 611 Modulträger montiert, ca. 261 Stk.
Drehsperrenanlagen (Anti Pass Back [Hard-/Software]): 11 Stk.
Türschleusen (Anti Pass Back [Hard-/Software]): 1 Stk.
Schiebetüranlagen: 4 Stk.
Nottürverriegelungen: 15 Stk.
Scharf- / Unscharfschaltung EMA: 6 Stk.
Fahrstuhl (Etagenfreigabe): 1 Stk.
Parkschrankenanlage: 2 Stk.
Türanlagen mit Sicherheitsrelevanten Anforderungen im Brandschutz und in der Fluchtwegesicherung: 261 Stk.
Einbindung der örtlichen Türsprecheinrichtungen: 250 Stk.
Neues Zutrittsberechtigung- und -managementsystem.
Aus der Nutzung der vorhandenen ZKA haben sich Verbesserungswünsche und Optimierungspotential ergeben, die in dem neu zu errichtendes System zu berücksichtigen sind. Dazu gehören insbesondere eine nachvollziehbare, einfach zu organisierende Personenlenkung, einfachste Kombination unterschiedlicher Schließsysteme (Online-, Offline-, GHS- Systeme), gemeinsame Verwaltung aller zugehörigen Identmedien (Karten, Schlüsselanhänger, Tags, Schlüssel), einfache Zuweisung von Berechtigungen, z.B. durch Nutzen grafischer Dateien (z.B. Liegenschaftspläne, Grundrisse ...), einfache Besucher-/Fremdfirmenverwaltung, Einbindung unterschiedlichster Identifikationsträger mit Mehrfachnutzen (Kantine, ....).
Grundanforderungen an das Zutrittsmanagementsystem.
Das neue Zutrittsmanagementsystem ist als ein integriertes modulares Identifikationssystem, mit Ausweismedien für applikationsübergreifende Systeme und Anwendungen, aufzubauen. Mittels mechanischer, mechatronischer und elektronischer Schließsysteme ist eine funktionale Integration aller schließtechnischen Aufgaben sowie eine flexible Umsetzung organisatorischer Schließberechtigungen zu ermöglichen.
Es ist eine zentrale IT-gestützte, revisionsfähige Verwaltungsfunktion für alle verschlusstechnischen Aufgaben, z.B. Schlüsselausgabe, Vergabe von Schließ- und Zutrittsberechtigungen auszuführen.
Die vorhandene Kabelstruktur, Systemkabel, <=150 m J-2Y(St)H (10x2x0,6) ST III Bd LAN zwi-schen Leser und Technikzentrale soll weiter verwendet werden.
Das elektronische Schließsystem soll aus verkabelten und unverkabelten Beschlägen, Zylindern, Wandlesern, und Schalteinrichtungen bestehen, welche online oder offline betrieben werden können. Alle Geräte müssen über die Managementsoftware des Zutrittssystems programmier- und kombinierbar sein.
Die Offline Schließkomponenten sind batteriebetrieben und ohne Verkabelungsarbeit an der Tür zu installieren. Es kommen ausschließlich handelsübliche Standardbatterien zum Einsatz.
Über ein virtuelles Netzwerk ist ein Datenaustausch, und somit die Kombination zwischen offline Schließkomponenten und im Netzwerk eingebundenen online Komponenten zu realisieren. Als Datenträger können die im Zutrittssystem im Umlauf bzw. in Verwendung stehenden Identmedien genutzt werden. Über das virtuelle Netzwerk werden verlorene oder gesperrte Identträger mittels eines Blacklist Systems über jede Nutzerkarte an die Systemkomponenten verteilt. Nach Erhalt der Blacklistinformation wird die verlorene Karte im Falle eines Manipulationsversuchs von der ersten Schließkomponente an der es präsentiert wird, gelöscht.
Insgesamt sind mit dem System ca. 4 000 Personen zu verwalten, darunter eigene Mitarbeiter, Mitarbeiter von Tochterfirmen (SWD-Netz GmbH, Awista), Fremdfirmenmitarbeiter, Servicefirmenmitarbeiter und Besucher.
Das Zutrittsmanagementsystem, bestehend aus Online- und Offline- Schließkomponenten, Identmedien und der Zutrittsmanagementsoftware muss komplexe Zutrittspläne mit gerätebezogenen Zeitprofilen, medienbezogenen Zeitzonen (mit Unterteilungen definierbar pro Tag, Feiertag oder Sondertag), verschiedene Kalendertypen inkl. Feiertagsregelung und frei definierbaren Sondertagen abbilden können. Eine automatische Sommer-/Winterzeitumschaltung mit unterschiedlichen Sommer-/ Winterzeitprofilen bei Einsatz im internationalen Umfeld, muss an allen offline und online Schließkomponentenmöglich sein.
Anforderungen an die Zutrittsmanagementsoftware.
Das Zutrittsmanagementsystem muss über eine Client-Server und mandantenfähige Managementsoftware administriert werden. Das Zusammenfassen einzelner Personen oder Komponenten in Personen- oder Türgruppen, das Zuordnen von Personen/Medien zu Funktionsbereichen mit entsprechender Standortverknüpfung und die Überwachung von Türzuständen inkl. Alarmmeldung bei Online Komponenten ist zwingend erforderlich. Über die Mandantenfunktion der Software können benutzerspezifische Zuordnungen zur Vergabe von Rechten nur für Teilbereiche der Gesamtanlage bzw. Bearbeitung von für die Allgemeinheit begehbarer Komponenten verwaltet werden.
Die benutzerspezifische Vergabe von Administrationsrechten muss individuell auf alle Funktionen frei zu vergeben sein. Sämtliche am System durchgeführten Konfigurationsänderungen werden in einem Journal abgelegt und gespeichert. Die Journaldaten müssen jederzeit exportierbar sein.
Die Software soll modular aufgebaut sein, so dass ohne großen Aufwand sowie ohne Störung des Gesamtsystems Module nachinstalliert werden können.
Leichte Bedienbarkeit durch grafische Bedieneroberflächen der Anwendungs- und Systemverwaltungssoftware muss gegeben sein und ist per Demonstration nachzuweisen.
Die Software muss standardmäßig mehrsprachig sein und somit auch für weltweite Anwendung einsetzbar sein. Die Standardnutzung wird in deutscher Sprache erfolgen. Die Umstellung der Sprache erfolgt automatisch über die benutzerspezifische Einstellung oder durch einfache Umstellung in der laufenden Anwendung.
Der Import- und Export von Daten aus Fremdsystem bzw. die Synchronisation der Daten mit Fremdsystem muss gegeben sein und muss individuell parametrierbar sein.
Das beschriebene System muss über definierte Schnittstellen in Fremdsysteme einbindbar sein. Die Existenz solcher Schnittstellen sowie die Funktion dieser Schnittstellen zum betreffenden System ist mit dem Angebot nachzuweisen.
Desweiteren soll die gemeinsame Verwaltung von ZKA und GHS möglich sein.
Die Abbildung eines Besuchermanagements in Verbindung mit der Möglichkeit der individuellen Bedruckung von benutzerspezifischen Transponderkarten direkt aus der Managementsoftware hinaus muss implementiert sein. Die Referenzdaten für den Kartendruck (z.B. Name, Vorname, Funktion und Ablaufdatum der Karte) müssen direkt aus den Personendaten der Software stammen. Die Hinterlegung verschiedener Kartenprofile muss möglich sein.
Mittels einer zu Parkplatz-Verwaltung sollen die Firmenparkplätze effizient organisiert werden. Mit ihr werden die Zufahrtsberechtigungen in Parkbereiche individuell geregelt.
Identträger.
Ein Identträger für alle Dienste Legic advant ist vorhanden. Der Identträger soll über die Erfas-sungseinheiten (Leser) jederzeit mit Update- bzw. Validierungsdaten beschrieben werden können.
Abruf der Leistungen.
Die Lieferung und Leistung wird nicht in einer Charge beauftragt, sondern über einen Zeitraum von 3 – 4 Jahren abgerufen und sukzessive in den Liegenschaften eingebaut.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2012-09-12. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2012-08-10.

Wer?

Wie?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2012-08-10 Auftragsbekanntmachung
2013-06-18 Bekanntmachung über vergebene Aufträge