Erneuerung der Dampferzeugung mittels eines Energiespar-Contracting-Modells im CVK der Charité

Charité CFM Facility Management GmbH

Im Kesselhaus des Virchow-Klinikums der Charité-Universitätsmedizin Berlin sind aktuell drei Dampferzeuger zur Bereitstellung von technologischem Dampf (Baujahr 1980) installiert und in Betrieb ("vorhandene Energieerzeugungsanlage"). Der Dampf wird u.a. für die Sterilisation, die Küche und die Luftbefeuchtungsanlagen verwendet. Die Bereitstellung von Raumwärme und Gebrauchswarmwasser ist dagegen nicht umfasst. Im Hinblick auf die laufenden Kosten der Instandhaltung sowie die Energieeffizienz ist die vorhandene Energieerzeugungsanlage nicht mehr angemessen. Die vorhandene Energieerzeugungsanlage soll deshalb durch eine Neuanlage in Gestalt einer KWK-Anlage mittels eines Energiespar-Contracting-Modells ersetzt werden. Dadurch verpflichtet sich der zukünftige Auftragnehmer (der „Contractor") gegenüber dem Auftraggeber (dem „Contracting-Nehmer") zur Realisierung zu-vor im Vergabeverfahren festgelegter und ermittelter wirtschaftlicher Vorteile auf Seiten des Auftraggebers. Der Auftragnehmer hat nach einer Begutachtung und Analyse des baulichen und energiewirtschaftlichen Bestands des Virchow-Klinikums eigenständig ein Konzept zur möglichst optimalen Ausschöpfung der von ihm festgestellten Energieeinsparpotenziale zu erstellen, wobei er sämtliche mit der Umsetzung der Maßnahmen anfallenden Kosten (u.a. Lieferung, Aufbau, Wartung der neuen KWK-Anlage) selbst bzw. durch Zuhilfenahme externer Finanzierungsinstitute zu tragen hat. Auch die Wartung und Instandhaltung der KWK-Anlage hat der Auftragnehmer während der Vertragslaufzeit von mindestens 10 Jahren auf eigene Kosten und eigenes Risiko zu gewährleisten (ggf. in Gestalt eines Betriebsführungsmodells). Betreiber der Anlage wird die Charité-Universitätsmedizin Berlin sein.
Der Auftragnehmer hat mithin die Realisierung der Energiesparmaßnahmen mittels Planung, Finanzierung, Errichtung, Wartung und Instandhaltung der KWK-Anlage zu gewährleisten und umzusetzen.
Bei der Umsetzung ist folgenden Vorgaben Rechnung zu tragen:
1. Allgemeines:
Der Contractor übernimmt auf eigenes Risiko Aufgaben zur Dampf- und ggf. Stromversorgung für das Virchow-Klinikum (CVK) der Charité-Universitätsmedizin Berlin ("Charité"). Hierzu plant, errichtet und finanziert er eine Neuanlage in Gestalt einer KWK-Anlage. Mittels der Neuanlage soll der Grundbedarf an Dampf/Strom bereit gestellt werden. Im Falle eines (unerwarteten) Ausfalls der KWK-Anlage muss ein Ausfallkonzept bestehen, welches eine ständige Betriebsbereitschaft gewährleistet. Während der Bau- und Errichtungszeit muss die Dampfversorgung dauerhaft und unterbrechungsfrei sichergestellt werden. Zeitgleich zur Dampferzeugung soll in der KWK-Anlage die Erzeugung eines Teils des Grundlastbedarfs an Strom erfolgen. Ferner ist zu berücksichtigen, dass die Abwärme der KWK-Anlage auch für die Einspeisung von Wärme ins hauseigene.
Wärmenetz der Charité zur Verfügung stehen muss. Schließlich muss die Möglichkeit bestehen, den erzeugten Strom in das Netz der öffentlichen Versorgung zurück zu speisen; dabei werden von dem Contractor Erfahrungen im Zusammenhang mit der Stromvermarktung und -beschaffung vorausgesetzt.
Die übrigen Teile und Anlagen der vorhandenen Energieerzeugungsanlage sollen weiter genutzt werden, sofern dadurch keine nachteilige Beeinträchtigung der Neuanlage zu erwarten ist.
2. Vergütung
Für seine Leistungen enthält der Auftragnehmer eine Vergütung auf Grundlage eines Gebrauchsüberlassungsvertrages.
3. Verfügbarkeitsgarantie:
Der Auftragnehmer muss gewährleisten und garantieren, dass die Neuanlage durchgehend in Betrieb ist und die benötigten Leistungen erbringt. Mittels eines Ausfallkonzeptes ist sicherzustellen, dass ein Ausfall der Neuanlage insgesamt in jedem Fall vermieden wird.
4. Bauliche Integration der Neuanlage:
Die Neuanlage in die vorhandene Bausubstanz (Kesselhaus) baulich zu integrieren.
5. Inbetriebnahmezeitpunkt:
Die Inbetriebnahme der Neuanlage hat spätestens sieben Monate nach Beauftragung (Zuschlag) in diesem Vergabeverfahren zu erfolgen.
6. Übernahme der Vorlaufkosten
Von dem Auftragnehmer sind die dem Auftaggeber für die Planung und Realisierung der hier ausgeschriebenen Maßnahmen entstehenden Kosten (u.a. für die Erlangung der Genehmigung nach dem BImSchG etc.) zu erstatten.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2012-02-29. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2012-01-30.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?

Wie?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2012-01-30 Auftragsbekanntmachung
2014-12-30 Bekanntmachung über vergebene Aufträge