Ersatz der Netzersatzanlage (NEA) – optional der 20 kV-Schaltanlage inkl. Fernwirksystem - im Sendezentrums 1, ZDF-Straße 1, 55127 Mainz - Generalplanungsleistungen TA (Schwerpunkt ET) gemäß § 53 HOAI

ZDF, Zweites Deutsches Fernsehen, Anstalt des Öffentlichen Rechts, HA Rechtemanagement und Zentraleinkauf

Generalplanerleistungen der Technischen Ausrüstung (Schwerpunkt ET) gem. § 53 HOAI.
Projekt: Ersatz der Netzersatzanlage im Werkstattgebäude.
Option: Ersatz der Mittelspannungsschaltanlage im Werkstattgebäude inklusive Fernwirktechnik.
Das Sendezentrum des Zweiten Deutschen Fernsehens befindet sich auf dem Lerchenberg in Mainz, welches sich über eine Fläche von 1 040 000 m² erstreckt. Die elektrische Versorgung erfolgt über drei 20kV-Einspeiseleitungen vom örtlichen Energieversorger in die zentrale Mittelspannungsschaltanlage (MS-Anlage) im Werkstattgebäude, welches neben der MS-Anlage auch die Notstrom- und Kälteversorgungsanlagen beinhaltet. Von diesem zentralen Versorgungsgebäude werden über ein 20 kV-Mittelspannungsnetz in verschiedenen Ringleitungen und Unterstationen 41 Transformatoren (33 MW installierte Leistung), sowie eine Vielzahl von USV-Anlagen versorgt. Diese Transformatoren sind über 10 verschiedene Gebäude mit unterschiedlichsten Nutzungen verteilt. Der Sendebetrieb, sowie die Rechenzentren müssen an 365 Tagen rund um die Uhr zur Verfügung stehen.
Für das Werksattgebäude auf dem Gelände des ZDF-Sendezentrums 1 in Mainz muss die Netzersatzanlage bedingt durch den steigenden Leistungsbedarf erneuert werden. In diesem Zusammenhang müssen Maßnahmen gemäß Leistungsphasen (LPh) 1 - 3 bis Mitte 2013 und LPh 4 - 9 in 2013/2015 nach HOAI §53 Leistungsbild Technische Ausrüstung realisiert werden.
In einem zweiten Bauabschnitt soll die zentrale 20 kV-MS-Schaltanlage mit derzeit 38 Schaltfeldern in Doppelsammelschienentechnik inklusive Fernwirktechnik ersetzt werden. Das Vorhaben wird auf den nächsten Seiten als „Ersatz der Mittelspannungsschaltanlage im Werkstattgebäude inklusive Fernwirktechnik“ optional beschrieben.
Sämtliche erforderlichen Gewerke sind von einem Generalplaner mit dem Schwerpunkt Elektrotechnik zu planen und zu koordinieren.
Die Netzersatzanlage besteht aus einem Verbund von drei Netzersatzaggregaten, die mit Dieselkraftstoff betrieben werden. Die derzeitige Anlage wurde im Jahre 1973 errichtet und verfügt über eine Leistung von 5 MVA. Zwei Aggregate mit 1.250 kVA und ein Aggregat von 2 500 kVA.
Bedingt durch den größeren Leistungsbedarf und Alterung der Anlage ist eine komplette Erneuerung der Netzersatzanlage inklusive Steuerungstechnik notwendig. Eine Netzersatzanlage mit 3 x 3.150 kW wird favorisiert. Die geforderte Grundlagenermittlung mit zentraler und dezentraler Variantenausarbeitung kann auch zu dem Ergebnis einer dezentralen Versorgung führen. Die Versorgung der angeschlossenen Verbraucher muss dauerhaft während der Bauphase aufrecht erhalten werden. Bis zum Umbau der 20 kV-Schaltanlage inkl. Fernwirktechnik (Realisierung ab 2014 – 2016) ist die Netzersatzanlage in die bestehende Leittechnik einzubinden und für die zukünftige Umsetzung vorzubereiten.
Im Zuge dieser Maßnahme ist für das gesamte Gelände eine Bestandsaufnahme der Netzersatzverbraucher durchzuführen, um ggf. Mängel, Anpassungen und wenn notwendig Änderungen vornehmen zu können. Diese Kriterien sind im Schwerpunkt:
— die Einhaltung der Hochhausverordnung in ihrer geltenden Fassung,
— Versammlungsstätten in verschiedenen Gebäuden,
— die Versorgung des Sendeweges,
— und die Versorgung der Rechenzentren.
Folgende Anlagengruppen nach HOAI §51 Anwendungsbereich müssen bearbeitet werden:
3. Lufttechnische Anlagen
4. Starkstromanlagen
5. Fernmelde- und informationstechnische Anlagen
8. Gebäudeautomation
Nachfolgend aufgeführte Anlagen müssen bei diesem Projekt bearbeitet werden:
— Schalt- und Steuerungseinrichtung,
— 60 V-Steuerspannung inklusive Batterieanlage,
— Notstromaggregat,
— Kraftstoffversorgungssystem,
— Abgassystem,
— Rückkühlanlage,
— Be- und Entlüftungssystem,
— Schallschutz,
— Anpassung der Nieder- und Mittelspannungsanlage inklusive Schutztechnik der Netzersatzanlage,
— Ersatzstromversorgung (> 5 MW) während Umbaumaßnahme inkl. Einbindung in die Bestandsanlage,
— Elektroinstallation,
— Erdung und Potentialausgleich,
— Gebäudeleittechnik,
— Sicherheitstechnik, Brandschutz.
Das Erstellen eines Lastenheftes ist erforderlich.
An die Beschreibung der Funktionalität und die abschließende Dokumentation wird ein erhöhter Anspruch gestellt.
Die anrechenbaren Kosten (Kostengruppe 400) für alle im Projekt beteiligten Gewerke belaufen sich nach einer ersten Schätzung auf ca. 5 200 000 EUR netto.
Lufttechnische Anlagen (AK: 22 000 EUR, Zone: III).
Starkstromanlagen (AK: 5 000 000 EUR, Zone: III).
Fernmelde- und informationstechnische Anlagen (AK: 55 000 EUR, Zone: III).
Gebäudeautomation (AK: 110 000 EUR, Zone: III).
Die Bauzeit beträgt ca. 2 Jahre nach Genehmigung.
Option:
Ersatz der Mittelspannungsschaltanlage im Werkstattgebäude inklusive Fernwirktechnik.
Das Projekt Ersatz der Mittelspannungsschaltanlage im Werkstattgebäude inklusive Fernwirktechnik ist optional zu betrachten. Die Beauftragung für die Bearbeitung des genannten Projektes behält sich das ZDF vor. Ein Anspruch auf Abruf besteht nicht.
Für das Werkstattgebäude auf dem Gelände des ZDF-Sendezentrums 1 in Mainz muss die zentrale 20 kV-Schaltanlage ersetzt werden. Zurzeit besteht diese Anlage aus 38 luftisolierten Feldern in Doppelsammelschienenausführung. Im Zuge dieser Reinvestitionsmaßnahme muss auch die derzeit über die Gebäudeleittechnik realisierte Netzersatzsteuerung auf Fernwirktechnik umgesetzt werden. In diesem Zusammenhang müssen Maßnahmen gemäß Leistungsphasen (LPh) 1-3 in 2014 und LPh 5-9 in 2015/2016 nach HOAI §53 Leistungsbild Technische Ausrüstung realisiert werden.
Mittelspannungsschaltanlage:
Die Haupteinspeiseschaltanlage (20 kV) im Werkstattgebäude besteht aus 38 freistehenden Feldern aus dem Jahre 1978. Das Doppelsammelschienensystem wird durch Trennwände in zwei Systeme aufgeteilt. Das System ist in EVU-, Netzersatz- und Normalnetz-Teil aufgeteilt. Für die vielfältigen Schalt-, Steuer-, Überwachungs- und Meldefunktionen der Schaltanlage steht eine 60 V-Versorgungsanlage mit Batterien zur Verfügung.
Bedingt durch den wachsenden Energiebedarf und Erschließung neuer Gebäude ist die Bestandsanlage an die Kapazitätsgrenze gekommen. Somit muss die neu geplante 20kV-MS-Schaltanlage aus ca. 40 Feldern bestehen, aus Platzgründen voraussichtlich mit einem SF6-(Doppel-)Sammelschienensystem. Die Versorgung der angeschlossenen Verbraucher muss dauerhaft während der Bauphase aufrecht erhalten werden. Die gesamte 20 kV-Versorgung des ZDF-Sendezentrums 1 in Mainz ist zu analysieren und Vereinfachungen, sowie mögliche Umstrukturierungen zu berücksichtigen.
Fernwirktechnik:
Im Rahmen der Betriebsführung erfolgt zwischen der Mittel- und Niederspannungs-schaltanlage und der Gebäudeleittechnik (GLT) ein Informations- und Befehlsaustausch. Stör-, Betriebsmeldungen, analoge Messwerte, Zählwerte, Netzzustandsmeldungen und Steuerbefehle werden ausgetauscht. Auch die Steuerung des Netzersatzprogramms erfolgt durch die GLT.
Im Zuge dieser Maßnahme soll losgelöst von der GLT eine Fernwirktechnik (autarkes System) aufgebaut werden. Das Fernwirksystem soll die Steuerung der Mittel- und Niederspannungsschaltanlagen des Sendezentrums 1 beinhalten und wird sich schätzungsweise auf ca. 110 MS-Schaltfeldern und 100 NS-Schaltfeldern erstrecken. Diese sind dezentral an ca. 20 unterschiedlichen Standorten auf dem Gelände verteilt. Das Netzersatzprogramm soll zukünftig die Schaltkommandos über das Fernwirksystem absetzen und funktionell aus der GLT zurückgebaut werden. Die Anpassungen bezüglich der GLT sind zu berücksichtigen. Ebenso ist eine Visualisierung der Fernwirktechnik mit dem Netzersatzprogramm erforderlich.
Folgende Anlagengruppen nach HOAI § 51 Anwendungsbereich müssen bearbeitet werden:
3. Lufttechnische Anlagen
4. Starkstromanlagen
5. Fernmelde- und informationstechnische Anlagen
8. Gebäudeautomation
Nachfolgend aufgeführte Anlagen müssen bei diesem Projekt bearbeitet werden:
— Nieder- und Mittelspannungsanlage,
— Schutztechnik für Nieder- und Mittelspannung,
— Ersatzstromversorgung (> 5 MW) während Umbaumaßnahme inkl. Einbindung in die Bestandsanlage,
— Fernwirktechnik inkl. Automatismen wie Netzersatzprogramm,
— Visualisierung der Fernwirktechnik,
— 60 V-Steuerspannung inklusive Batterieanlage,
— Elektroinstallation,
— Erdung und Potentialausgleich,
— Gebäudeleittechnik,
— Sicherheitstechnik, Brandschutz.
An die Beschreibung der Funktionalität und die abschließende Dokumentation wird ein erhöhter Anspruch gestellt.
Mittelspannungsschaltanlage:
Die anrechenbaren Kosten (Kostengruppe 400) für alle im Projekt beteiligten Gewerke belaufen sich nach einer ersten Schätzung auf ca. 3 100 000 EUR netto.
Lufttechnische Anlagen (AK: 22 000 EUR, Zone: III).
Starkstromanlagen (AK: 2 900 000 EUR, Zone: III).
Fernmelde- und informationstechnische Anlagen (AHK: 22 000 EUR, Zone: III).
Gebäudeautomation (AK: 165 000 EUR, Zone: III).
Fernwirktechnik:
Die anrechenbaren Kosten (Kostengruppe 400) für alle im Projekt beteiligten Gewerke belaufen sich nach einer ersten Schätzung auf ca. 750 000 EUR netto.
Starkstromanlagen (AK: 638 000 EUR, Zone: III).
Gebäudeautomation (AK: 110 000 EUR, Zone: III).
Die geplante Bauzeit für die Option ist begleitend zu dem v. g. Projekt ab 2014 bis 2016 vorgesehen.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2012-07-23. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2012-07-06.

Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2012-07-06 Auftragsbekanntmachung
2012-07-06 Ergänzende Angaben
2012-07-11 Ergänzende Angaben