Ingenieurauftrag zur Erarbeitung eines an die Bezirksregierung Arnsberg zu richtenden Genehmigungsantrages zum Projekt "Deponie auf Deponie"
Der Kreis Siegen-Wittgenstein ist Betreiber der Deponie Fludersbach in Siegen. Es handelt sich hierbei um eine Deponie aus den 50-er Jahren, die bis 2006 als Deponieklasse II betrieben wurde. Danach und bis heute werden inerte Materialien, die die Zuordnungswerte der Deponieklasse I einhalten, zur deponietechnischen Profilierung angenommen. In ihren wesentlichen Teilen verfügt die Deponie über eine temporäre Oberflächenabdeckung mit überwiegend erdigen Materialien. Die vorhandenen Kapazitäten zur weiteren Aufnahme erdiger Materialien werden in 2013 ausgeschöpft sein.
Um den Bedarf an Deponiekapazitäten in den nächsten 15 bis 20 Jahren im Großraum Siegen für Material der Deponieklasse I decken zu können ist geplant, auf Teilen der vorhandenen Deponie eine neue Deponie der Deponieklasse I zu errichten. Das Modell „Deponie auf Deponie“ wurde durch eine Studie der Universität Siegen - Forschungsinstitut Wasser und Umwelt - hinsichtlich seiner rechtlichen Zulässigkeit und technisch grundsätzlichen Machbarkeit beprobungslos auf Basis vorhandener Daten zum Abfallinventar und der Gasproduktion geprüft. Als ein Aspekt steht daher noch die fachgutachterliche Abschätzung des zusätzlichen Setzungspotentials durch die ergänzende Auflast der neuen Deponie auf die Altdeponie, die Sickerwasserleitungen und den Untergrund aus.
In der Machbarkeitsstudie wurde ein sog. Modell „Deponie overlapped“ favorisiert, da ein bislang ungenutzter Ablagerungsbereich innerhalb der planfestgestellten Fläche einbezogen werden könnte. Eine Vorfestlegung auf ein bestimmtes Modell hat allerdings durch den Auftraggeber bisher nicht stattgefunden.
Wesentlich bei jedem zu planenden Modell ist die Einbindung in die vorhandene Örtlichkeit, die Berücksichtigung des Einflusses auf die technischen Einrichtungen der Altdeponie (Gasbrunnen, Sickerwasserfassung etc.) sowie der technische Aufbau, der sowohl die Oberflächenabdichtung der DK II Deponie als auch die Basisabdichtung der neuen DK I Deponie (Stichwort „bifunktionale Zwischenabdichtung“) umfassen muss.
Der jetzt zu vergebende Auftrag beinhaltet die Konzeptionierung der neuen Deponie, den Standsicherheitsnachweis (Abfallkörper, Rohre, Schächte und sonstige Bauwerke) sowie die Erarbeitung der technischen Antragsunterlagen für die Genehmigung. Genehmigungsbehörde ist die Bezirksregierung Arnsberg.
Die Vergabe der Ingenieurleistung soll in einem 2-stufigen Verfahren erfolgen. Zunächst ist eine formelle Bewerbung im Rahmen des Teilnahmewettbewerbs erforderlich. Die Bedingungen für die Teilnahme ergeben sich aus dieser europaweiten Bekanntmachung der Maßnahme im EU-Amtsblatt. Nach Abschluss des Teilnahmewettbewerbs werden in einem zweiten Schritt mindestens drei und höchstens fünf geeignete Bewerber mit einem gesonderten Schreiben zur Abgabe eines Angebotes bis zu einem im Aufforderungsschreiben genannten Zeitpunkt sowie zu Verhandlungen aufgefordert. Die Aufforderung zur Angebotsabgabe wird zusammen mit einer ausführlichen Leistungsbeschreibung abgesandt. In dem Fall, dass sich mehr als fünf geeignete Bewerber um die Teilnahme am Vergabeverfahren bewerben, wird die Entscheidung zwischen den geeigneten Unternehmen nach folgenden objektiven Kriterien getroffen:
— Bewerber, die mindestens eine Referenz für die erfolgreiche Bearbeitung der Leistungsphasen 1 bis 4 bei der Errichtung einer „Deponie auf der Deponie“ vor-weisen können, erhalten sechs Eignungspunkte; für jede weitere Referenz für die erfolgreiche Bearbeitung der Leistungsphasen 1 bis 4 bei der Errichtung einer „Deponie auf der Deponie“ erhält der Bewerber einen weiteren Eignungspunkt,
— Bewerber, die bei der Auftragsausführung entweder keine Subunternehmer ein-zusetzen beabsichtigen oder aber durch ein stichhaltiges Konzept nachweisen können, dass durch den Einsatz von Subunternehmern kein Reibungsverlust und kein Koordinationsmehraufwand auf Seiten des Auftraggebers entsteht, erhalten drei Eignungspunkte,
— Bewerber, deren Projektleiter eine Berufserfahrung von mehr als 10 Jahren nachweisen kann, erhalten zwei Eignungspunkte.
Es werden diejenigen fünf Bewerber zur Angebotsabgabe aufgefordert, die nach den vorgenannten Kriterien die meisten Eignungspunkte erlangt haben. Soweit mehrere Bewerber die gleiche Anzahl an Eignungspunkten erlangt haben und daher zwischen diesen keine eindeutige Rangfolge gebildet werden kann, entscheidet zwischen den Bewerbern mit gleicher Punktzahl das Los.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2012-11-05.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2012-10-04.
Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
Datum |
Dokument |
2012-10-04
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Auftragsbekanntmachung
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2012-12-11
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Ergänzende Angaben
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2013-07-22
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Bekanntmachung über vergebene Aufträge
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