Museografie für die Sanierung und Erweiterung des Jüdischen Museums in Frankfurt am Main

Magistrat der Stadt Frankfurt am Main, Kulturamt, vertreten durch MuseumsBausteine Frankfurt GmbH

Das Jüdische Museum in Frankfurt vermittelt jüdische Geschichte und Kultur von der Antike bis zur Gegenwart. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der historischen und kulturellen Entwicklung der Juden in Frankfurt. An zwei Standorten – dem ehemaligen Palais Rothschild am Untermainkai und im Museum Judengasse mit den archäologischen Ausgrabungen – zeigt das Jüdische Museum Dauer- und Wechselausstellungen.
Seit der Eröffnung des Rothschild-Palais 1988 sind die räumlichen und technischen Rahmenbedingungen nicht verändert worden. Zudem sind die Kapazitäten von Bibliothek und Archiv erschöpft. Daher wurden 2011 die Sanierung des Rothschild-Palais und die Realisierung eines Erweiterungsbaus in direkter Nachbarschaft beschlossen. Zurzeit wird der Architektenwettbewerb durchgeführt.
Im Zuge der Sanierung des Altbaus werden die Dauerausstellungen in den beiden Häusern völlig neu konzipiert.
Gegenstand der Beauftragung ist die Museografie für die Sanierung und Erweiterung des Jüdischen Museums. Hierfür ist die Konzeption, die Entwurfs- und Ausführungsplanung, die Ausschreibung und die Bauleitung zu erbringen.
Unter "Museografie" wird im Folgenden die Gestaltung der Dauerausstellung verstanden. Das umfasst alle relevanten Bereiche der Bestandsgebäude (an beiden Standorten Untermainkai und Museum Judengasse) als auch Gebäudeteile der Erweiterung.
Museografie beinhaltet sowohl die dramaturgische Ausstellungsentwicklung in enger Zusammenarbeit mit dem Museum als auch die Entwicklung der Gestaltungs-, Inszenierungs- und Umsetzungskonzepte für die gesamte Ausstellungsarchitektur sowie ein einheitliches Wegeleitsystem für beide Standorte und den Erweiterungsbau. Inbegriffen ist die Gestaltung und ggf. interaktive und/oder mediale Umsetzung aller didaktischen Angebote. Die Ausstellungsarchitektur, die Konzeption und Gestaltung der interaktiven Elemente und der Ausstellungsmedien sowie die Ausstellungsgrafik (gesamte Produktionsvorstufe) sollen von der Museografie mit geleistet werden. Auch das Wegeleitsystem für Bestandsbauten und Neubau wird in diesem Auftrag erfasst. Falls diese Kompetenz vom Anbieter nicht adäquat angeboten werden kann, sollen Bewerbungen mit Kooperationspartnern erfolgen.
Grundlage der Ausschreibung wird der Masterplan für die neue Dauerausstellung des Jüdischen Museums, der in Vorbereitung zur Sanierung und Erweiterung des Standortes Rothschild-Palais entstanden ist und fortgeschrieben wird.
Folgende Ausstellungsmodule gehören zum Ausstellungsumfang:
1. Einführungsinszenierung: sowohl Standort Rothschild-Palais (hier im Neubau der Erweiterung) als auch Museum Judengasse;
2. Thematische Module: Rothschild-Palais und Museum Judengasse;
3. Authentische Räume: Rothschild-Palais und Museum Judengasse;
4. Inszenierung Jüdisches Frankfurt: Rothschild-Palais und Museum Judengasse;
5. Judaica-Präsentation: Rothschild-Palais;
6. Kunst und Medien: Rothschild-Palais;
7. Fragen und Antworten zum Judentum: Rothschild-Palais;
Die zu bespielende Ausstellungsfläche von insgesamt 2.250 m² teilt sich wie folgt auf:
— 1 000 m² Dauerausstellung Rothschild-Palais,
— 600 m² Dauerausstellung Museum Judengasse,
— 30 m² Einführungsinszenierungen im Eingangsbereich der Erweiterung Rothschild-Palais sowie 20 m² im Eingangsbereich des Museums Judengasse,
— 600 m² Wechselausstellung in der Erweiterung, die jedoch nicht Gegenstand des Leistungsumfangs sind.
Die Anbieter sollen Deutsch als Verkehrssprache beherrschen und bereits ihre Präsentation bzw. Angebot in Deutsch vorlegen. Diese Forderung ist zwingend, da die weitere Entwicklung der Ausstellung nur in enger Kooperation mit dem Team des Museums möglich ist.
Die Baukosten für die gesamte Realisierung der Museografie der Dauerausstellung für den Standort Rothschild-Palais und Museum Judengasse als auch für die Einführungsinszenierung werden mit 2,2 Mio. EUR ohne MwSt. veranschlagt. Planungs- und Bauzeit siehe II.3).

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2013-01-14. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2012-12-04.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2012-12-04 Auftragsbekanntmachung
2013-11-18 Bekanntmachung über vergebene Aufträge