Netzwerk Innenstadt NRW
Fortsetzung und weitere Entwicklung der Geschäftsführung des im Jahr 2009 gegründeten Netzwerkes Innenstadt NRW.
Die Stadt Bocholt ist federführende Gemeinde der freiwilligen Arbeitsgemeinschaft „Netzwerk Innenstadt NRW“. Ziel des Netzwerks ist die dauerhafte Verankerung einer nachhaltig funktionierenden Plattform für den Erfahrungsaustausch der nordrhein-westfälischen Kommunen untereinander. Darüber hinaus geht es um die Qualifizierung von Innenstadtakteuren sowie die Unterstützung bei der Entwicklung und Umsetzung lokaler und regionaler Vorhaben in den Städten und Gemeinden von NRW. Weitere Informationen zum Netzwerk Innenstadt NRW können im Internet unter dem Link
http://www.innenstadt-nrw.de eingesehen werden.
Die bisher beteiligten Kommunen und Institutionen haben übereinstimmend die grundsätzlichen Ziele und Funktionen des Netzwerks Innenstadt NRW diskutiert und definiert. Hier gilt: Die Kommunen und Institutionen sehen den Handlungsschwerpunkt zur Entwicklung zukunftsfähiger und attraktiver Innenstädte in NRW nicht ausschließlich im Ausbau und in der Sicherung der sicherlich prägenden Funktion als Handelsstandorte, sondern betonen besonders die Bedeutung und Funktion der Innenstädte als Freizeit-, Wohn-, Kultur- und Erlebnisraum, als Zentrum der Baukultur und vor allen Dingen als Identitäts- und Identifikationsmittelpunkt für die Menschen.
Dabei sind die Herausforderungen für die Innenstädte vielfältig und es gibt Problemstellungen, die die Innenstadtentwicklung akut oder auch dauerhaft gefährden können. Zu nennen sind hier u.a.: der demographische Wandel (häufig verbunden mit stagnierenden oder zurückgehenden Bevölkerungszahlen und der Alterung der Gesellschaft sowie den Herausforderungen durch die Migration), der zu beobachtende Wettbewerb der Städte untereinander, die Erhaltung und Weiterentwicklung der städtebaulichen Gestaltungsqualität und die Werterhaltung von historischer Bausubstanz, die Funktionsschwächung der Innenstädte, der Strukturwandel im Handel und eine Veränderung des Verbraucherverhaltens, die Möglichkeiten der schnellen Raumüberwindung, die Beobachtung, dass der „Ort“ für die Menschen tendenziell an Bedeutung verliert, die Sicherstellung der Multifunktionalität der Innenstädte als Lebensraum (Problemlagen aufgrund unterschiedlichster Ansprüche und Forderungen) und das hohe Bedürfnis nach persönlicher Sicherheit und nach sozialer sowie repressiver Kontrolle, das einhergeht mit einem gesteigerten subjektiven Unsicherheitsempfinden.
Bereits heute bestehende aber auch geplante gesetzliche Regelungen und Förderprogramme bieten einen breiten, aber auch komplexen Ansatz zur Bearbeitung dieser Herausforderungen und Probleme. Daher liegen in vielen Städten und Gemeinden heute spezifische und langjährige Erfahrungen im Umgang mit den beschriebenen Themen vor. Den Verantwortlichen in den einzelnen Kommunen fehlen aber häufig die Information über andernorts erfolgreich eingesetzte Instrumente, Methoden und Prozesse im Bereich der Innenstadtentwicklung und deren Übertragungsmöglichkeiten auf andere, ähnlich gelagerte Herausforderungen sowie die Unterstützung und Beratung bei der Auswahl des angemessenen und passgenauen „Werkzeugs“ zur Bearbeitung der anstehenden Fragestellungen/Entscheidungen.
Diese Aufgabe der Informationsvermittlung, fokussiert auf den Bereich der Innenstadt und Stadtteilzentren, hat das Netzwerk Innenstadt NRW übernommen. Orientiert an erfolgreichen und auch weniger erfolgreichen Beispielen der Innenstadtentwicklung und -gestaltung werden die Problemstellungen, Lösungsansätze und Erfolgsmodelle kommuniziert und übertragbar gemacht.
Im Einzelnen verfolgt das Netzwerk Innenstadt NRW folgende Ziele: Erfahrungsaustausch und Öffentlichkeitsarbeit, Austausch von "Spezialwissen" zu Schwerpunktthemen / Erkundung von best-practice-Lösungen, Einstiegsunterstützung in lokale Vorhaben und regionale Kooperationen, Stärkere Einbindung und effektive Nutzung von Wissenschaft und Forschung und Kostenteilung und Kostenreduktion durch die gemeinsame Nutzung vorhandenen Know-hows.
Grundsätzliche Aufgabe der Geschäftsstelle ist die qualifizierte stadtplanerische Begleitung des Netzwerks Innenstadt NRW. Die Leistungen der Geschäftsstelle richten sich hierbei zunächst an die Mitglieder im Netzwerk, für die die Geschäftsstelle alle unter 2 bis 8 dargestellten Aufgaben übernimmt. Um innenstadtrelevante Fragestellungen darüber hinaus auf eine möglichst breite Basis zu stellen, bietet das Netzwerk über die Geschäftsstelle allen Kommunen und Innenstadtakteuren des Landes NRW eine erste Anlauf- und Informationsstelle.
Das Aufgabenportfolio des Dienstleisters umfasst im Einzelnen folgende Bereiche und Aspekte:
1. Geschäftsbetrieb: Die Geschäftsstelle übernimmt den allgemeinen Geschäftsbetrieb des Netzwerks.
2. Steuerung des Netzwerks (Begleitung, Moderation und fachliche Beratung der Mitgliederversammlung, der Lenkungsgruppe, des Fachbeirats und der federführenden Gemeinde zu allen Inhalten, Leistungen und Angeboten des Netzwerks).
3. Ausbau und Werbung neuer Mitglieder (Aufgabe durch geeignete Strategien, Akquisitionsinstrumente und Angebo-te/Mehrwerte einen kontinuierlichen Ausbau der Mitgliederzahl des Netzwerks zu sichern).
4. Fachberatung: Die Fachberatung umfasst alle Handlungsfelder der integrierten und nachhaltigen Innenstadtentwicklung, die Fragen zur Umsetzung und Förderung sowie die Kommunikations- und Organisationsbereiche des Netzwerks Innenstadt NRW. Die Unterschiedlichkeit möglicher Themen und Aufgaben ergibt sich hierbei aus der inhaltlichen Themenvielfalt, der heterogenen Mitgliederstruktur sowie der möglichen unterschiedlichen Zielgruppen in Verwaltung, Politik und Öffentlichkeit.
5. Fachlich inhaltliche Kommunikation und Information: Die Geschäftsstelle organisiert und koordiniert die fachlich inhaltliche Kommunikation und den Informationsaustausch der Mitglieder. Sie ist Ansprechpartner und Kontakt für innenstadtrelevante Fragen, Anregungen und Themen. Ergänzend zum Internetauftritt, der ein für die Mitglieder geschlossenes und für die allgemeine Öffentlichkeit offenes zusätzliches Informations- und Kommunikationssystem bereit stellt, werden über die Geschäftsstelle Arbeitshilfen und Handlungsleitfäden sowie innenstadtrelevante Informationen zur Unterstützung der fachinhaltlichen Arbeit vor Ort aufbereitet und bereitgestellt.
6. Veranstaltungsprogramm: Für den Erfahrungsaustausch der Mitglieder wird ein inhaltlich breites und praxisorientiertes Veranstaltungsprogramm angeboten. Hierbei werden für die Mitglieder unterschiedliche Veranstaltungsformate, wie z. B. Seminare und themenbezogene Arbeitsgruppentreffen sowie Fachexkursionen und Besichtigungen angeboten. Ausgewählte Veranstaltungen sind auch für die allgemeine Fachöffentlichkeit zugänglich. Eine jährliche Fachtagung zu aktuellen Themen der Innenstadtentwicklung dient als öffentliche Plattform des Netzwerks Innenstadt NRW und präsentiert die Arbeit der Mitglieder. Die Veranstaltungsthemen werden durch die Mitglieder des Netzwerks bestimmt.
a) Organisation, fachliche Vorbereitung, Betreuung und Dokumentation der Gremiensitzungen des Netzwerks (3 – 4 Sitzungen pro Jahr; ca. 30 – 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer)
b) Organisation, fachliche Vorbereitung, Betreuung und Dokumentation der Sitzungen des Fachbeirats des Netzwerks (2 Sitzungen pro Jahr; ca. 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer)
c) Organisation, fachliche Vorbereitung, Betreuung und Dokumentation von Arbeitsgruppen (3 Arbeitsgruppen pro Jahr; jeweils ca. 6 bis 12 Teilnehmerinnen und Teilnehmer; jeweils ca. 4 – 6 Arbeitsgruppensitzungen)
d) Inhaltliche Vorbereitung, Auswahl der Referenten, Organisation, fachliche Betreuung, Durchführung und Dokumentation von Veranstaltungen zum Erfahrungsaustausch und Workshops (3 Veranstaltungen pro Jahr; jeweils ca. 30 – 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer)
e) Inhaltliche Vorbereitung, Auswahl der Referenten, Organisation, fachliche Betreuung, Durchführung und Dokumentation der Veranstaltung Innenstadtgespräch (2 Veranstaltungen pro Jahr; jeweils ca. 30 – 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer; Mitglieder inkl. politischer Vertreterinnen und Vertreter)
e) Inhaltliche Vorbereitung, Auswahl der Referenten, Organisation, fachliche Betreuung, Durchführung und Dokumentation der öffentlichen Tagung Innenstadt (ca. 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer)
7. Einbindung von Wissenschaft und Forschung: Aufbau und Pflege von Kontakten zu Einrichtungen und Personen aus Wissenschaft und Forschung zur systematischen Einbindung und Nutzung des Know-hows in das Netzwerk und Fachliche und organisatorische Betreuung des Fachbeirats, Dokumentation der Fachbeiratssitzungen, Druck und Publikation von Arbeitsergebnissen des Fachbeirats (1 Publikation pro Jahr).
8. Einbindung des Ministeriums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr
Für die kontinuierliche fachliche Einbindung des Ministeriums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW in die inhaltliche Arbeit des Netzwerks ist durch den Bieter im Angebotsverfahrne ein Vorschlag abzugeben.
Der vorstehende Aufgabenkatalog ist eine Richtlinie für den Umfang und den inhaltlichen Anspruch an die Arbeit der Geschäftsstelle des Netzwerks Innenstadt. Schwerpunkte der Arbeit und somit auch Aufwendungen für die unterschiedlichen Aufgaben können sich durch aktuelle Entwicklungen von Themenbereichen in der tatsächlichen Umsetzung verändern. Veränderungen im Aufgabenplan der Geschäftsstelle sind in Abstimmung mit der federführenden Gemeinde und der Mitgliederversammlung des Netzwerks Innenstadt möglich. Mehraufwendungen in einem Aufgabenbereich sollen dabei mit Minderleistungen in anderen Bereichen kompensiert werden.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2012-10-04.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2012-09-04.
Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
Datum |
Dokument |
2012-09-04
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Auftragsbekanntmachung
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2012-12-20
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Bekanntmachung über vergebene Aufträge
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