Neubau Forschungs- und Laborgebäude für Hochdruckbrennkammertests

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. in der Helmholtz-Gemeinschaft

Neubau Forschungs- und Laborgebäude für Hochdruckbrennkammertests.
Maßnahmenbeschreibung:
Das Forschungs- und Laborgebäude für Hochdruckbrennkammertests muss über folgende Bauteile bzw. bauliche Anlagen verfügen:
— Montagegebäude: 681 m² Grundfläche, 7 413 m³ umbauter Raum, 990 m² Bruttogeschoßfläche bestehend aus einer Montage und Lagerhalle mit Brückenkrananlage (ca. 16 m Spannweite, 8 m Hakenhöhe, 1 Brücke 25 t, 1 Brücke 5 t + 1 t) und angelagerter 3-geschossiger Anbau mit Büro- und Nebenräumen, inkl. Umkleiden und Toilettenanlage,
— Testgebäude: 642 m² Grundfläche, 7 059 m³ umbauter Raum, 978 m² Bruttogeschoßfläche,bestehend aus eingeschossiger Prüfzelle, schallgedämmt mit Brückenkrananlage (ca. 10 m Spannweite, 1 Brücke 25 t) mit Anschluss an Abzugskamin,
— Fundament für Abzugskamin: Querschnitt Abzugskanal ca. 4 m x 4 m lichter Querschnitt, Abzugskamin ca. 6 m x 6 m lichter Querschnitt, Höhe ca. 20 m, mit Schalldämmkulissen.
Hinweis: Die Prüfstandstechnik incl. des Abzugskamins und weiterer nutzungsrelevanter Ausbau wird durch eine separate Prüfstandsplanung durchgeführt und umgesetzt und ist daher nicht Bestandteil des hier zu vergebenden Planungsauftrages.
Nutzungsart des Gebäudes und Beschreibung des Prüfstands:
Das Testgebäude beinhaltet eine Testzelle für Brennkammertests mit einer vorgegebenen Leistung von bis zu 120MW. Während des Testvorganges ist mit einem Schallleistungspegel von bis zu 171dB(A) zu rechnen, die von der Gebäudehülle bis auf die Planungsvorgaben gedämpft werden müssen. Die zu testenden Teile befinden sich auf Testwagen, die auf Bodenschienen geführt werden. Zur Aufnahme des entstehenden Rückstoßes sind Ankerpunkte (Fixing Points) vorzusehen mit einer Lastaufnahme von ca. 400kN (aktuelle Auslegung).
Die während des Testvorganges entstehenden Verbrennungsabgase werden zusammen mit der für den Test notwendigen Sekundärluft über den Abgaskamin abgeleitet. Dieser Kamin muss so mit Schalldämmkulissen ausgekleidet werden, dass an seiner Mündung der zu erwartende Schallleistungspegel von max. 109dB(A) nicht überschritten wird. Die Sekundärluftzuführung ist schallgedämmt auszuführen; hier wird ein Schallleistungspegel von 103dB(A) gefordert. Alle Werte sind in der Planung zu überprüfen um sicherzustellen, dass die behördlichen Auflagen an den festgelegten Immissionspunkten, sowie die gesetzlichen Vorgaben der Umgebungsbebauung nicht überschritten werden.
Neben der Testzelle enthält das Gebäude den Kontrollraum zur Überwachung der Tests sowie mehrere Technikräume. Der Kontrollraum muss gegen die Testzelle schallseitig so abgeschirmt werden, dass der Schallpegel im Inneren des Raumes während der Tests ein Maß von 50-55dB(A) nicht überschreitet.
Die für die Durchführung der Tests notwendigen technischen Medien / Gase werden über Rohrleitungen, die mit der technischen Infrastruktur des Standortes verbunden sind, in das Gebäude bzw. die Testzelle geleitet.
Das Testgebäude wird von mehreren Nutzern wechselseitig genutzt.
Das Lager- und Montagegebäude dient der Vor- und Nachbereitung der Tests, der Vor- und Nachrüstung der Testteile sowie der Lagerung des nutzerseitigen Testzubehörs. Dieses Gebäude wird von mehreren Nutzern gleichzeitig genutzt und ist in voneinander unabhängige Nutzungsbereiche zu teilen.
Verbindung zwischen den beiden Gebäuden:
Zwischen dem Testgebäude und dem Lager- und Montagegebäude besteht eine enge technologische Verbindung. Zur Absicherung der kurzen Übergangszeiten zwischen den Tests, die mit dem Transport der bis zu 20t schweren Testteile verbunden ist, ist es notwendig, die Entfernung zwischen den beiden Gebäuden zu minimieren und den Transport mit Schwerlastwagen und Gabelstaplern zu ermöglichen. Alternativ ist ein Transport über im Boden eingelassene Schienen (gleiches System wie in Testzelle) denkbar.
Hinweis auf Störfallzone:
Beide Gebäude liegen innerhalb der am Standort vorhandenen Störfallzone. Zum Schutz der Mitarbeiter sind die Gebäude so zu konzipieren, dass möglichst viele Aufenthaltsbereiche am Rande der Störfallzone liegen und die Rettungswege auf kürzest möglichem Weg aus der Störfallzone herausführen. Die Auflagen aus der Störfallverordnung wie z.B. zur Entfluchtung sind in der Planung zu berücksichtigen.
Leistungsinhalt:
Es ist beabsichtigt folgende Architekten- und Ingenieurleistungen an einen Auftragnehmer zu vergeben:
— Leistungen der Objektplanung Gebäude und raumbildende Ausbauten gem. §§ 32 ff HOAI, Leistungsphase 2 teilweise sowie Leistungsphasen 3 bis 9,
— Leistungen der Objektplanung Freianlagen gem. §§ 37 ff HOAI, Leistungsphasen 2 bis 9,
— Leistungen der Tragwerksplanung gem. §§ 48 ff HOAI, Leistungsphase 2 teilweise sowie Leistungsphasen 3 bis 6,
— Leistungen für Schallschutz sowie Raumakustik gem. Anlage 1, Punkt 1.3 HOAI.
Ebenso enthalten sind alle erforderlichen Hilfsfundamente, Unterstützungen und Hilfskonstruktionen für spezielle Leitungen aus der bauseitigen Prozesstechnik.
Alle Leistungen der Prüfstandstechnik inkl. Leitungsbau liegen außerhalb des Planungsumfanges. Die erforderlichen Durchführungen, Lastaufnahmen, Verbindungen, usw. sind in der Planung zu berücksichtigen.
Planung und Bauausführung der Maßnahme stehen unter höchstem Termindruck, da eine Fertigstellung des Gebäudes zum Februar 2014 und die Aufnahme des Testbetriebs im Juli 2014 Grundvoraussetzung für die Realisierung der Maßnahme ist.
Derzeitige Kostenschätzung:
Kostengruppen 200-500, DIN 276: ca. 6 600 000 EUR netto.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2012-04-23. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2012-03-23.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2012-03-23 Auftragsbekanntmachung
2012-09-04 Bekanntmachung über vergebene Aufträge