Projektsteuerungsleistung im Bereich "Stilllegung, Rückbau und Entsorgung kerntechnischer Versuchsanlagen"
BMBF schreibt die Projektsteuerungs-Leistung für den Bereich „Stilllegung, Rückbau und Entsorgung kerntechnischer Versuchsanlagen“ aus. Im Folgenden werden das Gesamtprojekt und der Charakter der Tätigkeit skizziert.
Das Gesamtspektrum der Projektsteuerung umfasst im Wesentlichen alle operativen Tätigkeiten von Titel 30 04/80/685 80 des Bundeshaushaltsplans mit Ausnahme der unter „Umweltverträgliche Rückbauverfahren“ fallenden projektbegleitenden Forschungsvorhaben;
(s. a.
http://www.bundesfinanzministerium.de/bundeshaushalt2011/pdf/epl30.pdf).
Das zu bewirtschaftende Mittelvolumen des zugrundeliegenden „Altlastentitels“.
(30 04/80/685 80) beläuft sich in der mittelfristigen Finanzplanung bis 2015 („mifriFi“) auf rund 143 000 000 EUR jährlich.
Vorrangige Aufgabe ist die verantwortliche Steuerung aller Stilllegungs- u. Rückbauprojekte kerntechnischer Versuchs- und Demonstrationsanlagen des Bundes. Dies beinhaltet auch Aufgaben bezüglich der Konditionierung, des Transports (national u. international) und der Lagerung der beim Rückbau anfallenden Abfälle.
Übersicht der zu steuernden Projekte.
Die Aufgaben der Projektsteuerung umfassen die Unterstützung bei der Planung und Durchführung der nachstehenden Förderaufgaben im Altlastenbereich:
— Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe Rückbau- und Entsorgungsgesellschaft mbH.
(WAK GmbH).
— Rückbau von KNK, MZFR und der Heißen Zellen,
— HDB (Weiterentwicklung der HDB-Struktur, ggf. Darstellung von Optimierungspotenzialen im Zusammenhang mit Anlagen anderer Forschungseinrichtungen),
— Entsorgung der Kernbrennstoffe (EKB), u. a. Transporte aus dem Ausland nach Deutschland,
— Stilllegung und Rückbau der WAK (StiWAK), einschließlich Projektkostenschätzungen,
— Rückbau der VEK (Verglasungseinrichtung Karlsruhe),
— Rückbau FR2 (Forschungsreaktor 2),
— Forschungszentrum Jülich (FZJ),
— Stilllegung und Rückbau des FRJ-2 (DIDO),
— Rückbau der Großen Heißen Zellen,
— Konditionierung der Rohabfälle,
— Behandlung der Altabfälle,
— Rückbau Chemiezellen,
— Arbeitsgemeinschaft Versuchsreaktor (AVR) GmbH,
— Rückbau des Versuchsreaktors,
— Helmholtz-Zentrum Geesthacht, HZG (ehemals GKSS-Forschungszentrum),
— Konditionierung der Altabfälle,
— Entsorgung der Abfälle aus Betrieb und Stilllegung der Otto Hahn,
— Rückbau des FRG-1 und FRG-2.
Der Auftragnehmer (AN) überwacht die Projektfortschritte und Terminpläne sowie die Verwaltung der jeweiligen Finanzmittel und greift bei Planungsabweichungen, nach Absprache mit dem zuständigen BMBF-Fachreferat 726, steuernd ein.
Übersicht der Steuerungsaufgaben.
Die zentrale Steuerungsaufgabe des AN als prioritäre Aufgabe umfasst die.
— Integration der Altlastenbereiche aus dem FZJ und dem HZG in den EWN-Konzern, insbesondere hinsichtlich der Aspekte,
— Personalübergang,
— Anpassung neuer Kostenstrukturen,
— Immobilienübergang/ Eigentumsfragen,
— Klärung atomrechtlicher Genehmigungen,
— Transfer der eingelagerten Abfälle.
Hierzu unterbreitet der AN konzeptionelle Vorschläge an das betreuende Fachreferat und koordiniert deren Durchführung. Der Vorgang ist strukturell vergleichbar mit der im Jahr 2009 erfolgreich vollzogenen Übertragung aller nuklearen Rückbauprojekte am Standort Karlsruhe auf die WAK GmbH. Planungstechnisch wird für die o. g. Aufgabe eine Umsetzung bis zum 3. Quartal 2013 angestrebt.
Weitere Steuerungsaufgaben sind insbesondere im Rahmen der folgenden Projektziele vorzunehmen:
— Nutzung von Synergien bei der Lagerung von Altabfällen mit dem Ziel der Verteilung auf möglichst wenige Standorte bzw. die Anzahl der Standorte zu reduzieren,
— Optimale wirtschaftliche Ausnutzung von Konditionierungseinrichtungen (REBEKA beim FZJ, HDB bei der WAK),
— Radiologische Bewertung und Optimierung der Entsorgungspfade nach dem ALARA-Prinzip.
Übersicht der Leistungen.
Der AN verfolgt und bewertet die Projektaktivitäten und den Projektfortgang. Die umfasst insbesondere die technischen und organisatorischen Planungen, die Kosten- und Terminkontrollen, die Personaleinsatzplanung und die Gestaltung und Umsetzung von internen und externen Verträgen. Dazu gehören im Einzelnen:
— Analyse der projektbezogenen Berichte der jeweiligen Einrichtungen und deren Auswertung hinsichtlich der Finanz- und Planungsziele, Abgleich der Wirtschaftspläne mit den Haushaltsansätzen,
— Bearbeitung rechtlicher Fragestellungen sowie deren Dokumentation (z. B. Gültigkeit von Betriebs- u. Einlagerungsgenehmigungen, Einhaltung Wettbewerbsrecht),
— Analyse der Betriebskosten in den kerntechnischen Anlagen hinsichtlich der Finanz- u. Planungsziele,
— Jährliche Bilanz der Dritteinnahmen im Bereich der Altlasten,
— Jährliche Bilanz der vorhandenen Abfälle sowie deren Nuklidvektoren,
— Jährliche Erfassung der Grundstücke, Gebäude und Anlagen mit deren Zustand.
Erkannte Fehlentwicklungen, d. h. Abweichungen von Planungszielen, oder besondere Vorkommnisse (z. B. Insolvenz des AN) sind dem Auftraggeber (AG) umgehend anzuzeigen und mit konkreten Handlungsempfehlungen/Entscheidungsvorlagen zu verbinden.
Die einzelnen Projektmaßnahmen sind zudem hinsichtlich ihres Optimierungspotentials zu überprüfen. Dazu gehören:
— Überwachung der Ausschreibungen für die Rückbauprojekte und Alternativenprüfung,
— Überprüfung der geplanten Maßnahmen auf Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit,
— Überprüfung der Projekte auf mögliches Einsparpotential.
Zu den begleitenden Leistungen bei der Projektsteuerung gehören die.
— Durchführung von Vor-Ort-Terminen.
(Baustellen-/Anlagenbesichtigungen, Teilnahme an Besprechungen zu Projektfortschritt und Wirtschaftsplänen).
— Vor- und Nachbereitung von Sitzungen der jeweiligen Projekt-Gremien,
— Prüfung von Projektkostenschätzungen und Wirtschaftsplänen,
— Prüfung von Controlling-/Projektfortschrittsberichten, Terminplänen, Personalplanungen,
— Vereinheitlichung des Berichtswesens der jeweiligen Altlastenbereiche bei FZJ, WAK und HZG (Fokussierung auf die Darstellung der Ergebnisse),
— Berichterstattung an das BMBF-Fachreferat im Rahmen von,
— regelmäßigen bilateralen Gesprächen zwischen AN und AG über Projektverlauf, geplante Aktivitäten, Projektvorschläge und offene/kritische Punkte,
— Bereitstellung einer Datenbank zur Erfassung von,
— Rückbaukosten (nach Kennziffer),
— Altlasten (Menge, Verbleib, radiologischer Gehalt (Nuklidvektoren), Konditionierungszustand/ Einlagerungsfähigkeit für ein Zwischen-/Endlager),
— Zuarbeit bei fachspezifischen Anfragen (Datenzulieferung, Prüfung auf Konformität, Archivierung der Antworten),
— Aktivitäten zum Stand von Wissenschaft und Technik, insbesondere,
— Teilnahme an Fachtagungen, Symposien und Seminaren im aufgabenspezifischen Bereich (z. B. Jahrestagung Kerntechnik (KT), Sitzungen der AG „Stilllegung“ der Kerntechnischen Gesellschaft (KTG), KONTEC-Messe).
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2012-07-23.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2012-06-12.
Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
Datum |
Dokument |
2012-06-12
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Auftragsbekanntmachung
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2013-07-19
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Bekanntmachung über vergebene Aufträge
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