Projektträgerschaft im Bereich "Naturwissenschaftliche Grundlagenforschung"

Bundesministerium für Bildung und Forschung

BMBF schreibt die Projektträgertätigkeit für den Förderschwerpunkt "Naturwissenschaftliche Grundlagenforschung" aus. Im Folgenden werden der Förderbereich und der Charakter der Tätigkeit skizziert.
Förderschwerpunkt "Naturwissenschaftliche Grundlagenforschung":
Die Großgeräte der Wissenschaft wie Teleskope, Beschleuniger, Synchrotrons oder Forschungsreaktoren sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Forschungslandschaft. Sie bilden die Infrastruktur für zentrale Fragen der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung. Im Förderschwerpunkt "Naturwissenschaftliche Grundlagenforschung" fördert das BMBF sowohl den Bau als auch die Weiterentwicklung ausgewählter Großgeräte.
Einen besonderen Schwerpunkt des BMBF im Bereich der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung bildet die so genannte Verbundforschung. Deren inhaltlichen Schwerpunkte liegen bei physikalischen Untersuchungen, bei denen der Einsatz von aufwändigen Großgeräten unentbehrlich ist. Sie ermöglicht exzellenten Forschungsgruppen, vor allem aus deutschen Hochschulen, den Zugang zu den herausragenden Experimentiereinrichtungen an nationalen und internationalen Forschungszentren. Diese Zusammenarbeit trägt zu einer optimalen wissenschaftlichen Nutzung und Weiterentwicklung der vom Bund finanzierten Großgeräte der Grundlagenforschung und damit zur Stärkung exzellenter Wissenschaft bei. Zielgruppe des Förderprogramms sind vorwiegend Arbeitsgruppen an deutschen Universitäten, die überwiegend an nationalen oder internationalen Großgeräten der Grundlagenforschung in universitäts- und länderübergreifenden Kollaborationen zusammenarbeiten.
Die Aufgaben beziehen sich auf folgende Felder der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung:
— Großgeräte der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung – national und international sowie,
— Themen (jeweils an Großgeräten) der:
—— Hochenergiephysik - Struktur und Wechselwirkung fundamentaler Teilchen,
—— Astro- und Astroteilchenphysik,
—— Hadronen- und Kernphysik,
—— Physik der kondensierten Materie,
—— Beschleunigerphysik (Themen-übergreifend),
—— Apparative Entwicklung (Themen-übergreifend).
BMBF plant zu diesem Fachbereich 2012 ein Förderprogramm zu veröffentlichen. Eine Übersicht über diesen Förderbereich und die Verbundforschung präsentiert http://www.bmbf.de/ sowie die Broschüre "Stark im Verbund". Die Verbundforschungsförderung ist komplementär zu einer Vielzahl anderer Fördereinrichtungen und -instrumente, insbesondere zur Forschungsförderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG.
Projektträger (PT) "Naturwissenschaftliche Grundlagenforschung":
Der Projektträger (PT) "Naturwissenschaftliche Grundlagenforschung" unterstützt das BMBF im Rahmen der Durchführung des entsprechenden Förderschwerpunktes fachlich und administrativ in allen Phasen der Projektförderung (von der Beratung der Interessenten und Antragsteller über die Prüfung der Anträge einschließlich der Begutachtung durch Gutachtergremien, Betreuung während der Laufzeit bis hin zur Verwendungsnachweisprüfung), sowie bei der strategischen Weiterentwicklung der Förderschwerpunkte - insbesondere der Verbundforschung. Das Spezifische an der Betreuung von Vorhaben auf den genannten Gebieten ist der enge Zusammenhang mit den vom Bund getragenen Großgeräten der wissenschaftlichen Forschung. Dies macht eine langfristige Planung und eine kontinuierliche, kontextbezogene Betreuung notwendig. Dies erfordert vom PT fachwissenschaftliche, administrative, betriebswirtschaftliche und forschungspolitische Kompetenz; er bildet eine wichtige Schnittstelle zwischen den Antragstellern bzw. Projektverantwortlichen, den Großgerätebetreibern auf nationaler und europäischer Ebene und dem BMBF und erfüllt eine Servicefunktion für das BMBF.
Bisher nehmen Projektträger DESY und Projektträger GSI diese Aufgaben wahr. Die Projektträger sind beliehen. Die Amtssprache und Arbeitssprache ist Deutsch, im internationalen Umfeld ist die Arbeitssprache Englisch. Der Ansprechpartner im BMBF ist grundsätzlich in allen Fragen das Referat 711 "Naturwissenschaftliche Grundlagenforschung". Es finden 14-tägig Jour Fixe (per Videokonferenz, ca. 2 h, ca. 5 PT-Mitarbeiter und Referat 711) statt.
Für die Erledigung der anfallenden Aufgaben werden von PT-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern jährlich rund 75 nationale Veranstaltungen (Workshops, Tagungen; Nutzertreffen) und 25 internationale Veranstaltungen besucht. Der PT führt zur Erfüllung seiner Aufgaben insgesamt 20 Veranstaltungen (4 h – 3 d) mit 10-30 Personen (Gutachtersitzungen, Expertengespräche, Evaluationen, Strategiegespräche, Lenkungsausschüsse) und 45 Veranstaltungen mit bis zu 5 Teilnehmern (1-3 h) durch (Organisation, Vor- und Nachbereitung, Protokoll, Abrechnung der Reisekosten der Experten, Verpflegung der Teilnehmer) (ca. die Hälfte in den Räumen des PT, andere im BMBF und in unentgeltlich zur Verfügung gestellten Räumen Dritter, in Einzelfällen muss der PT Räume anmieten (ca. 3x im Jahr)). Es wurden 2010 rund 500 laufende Projekte betreut, 150 neu bewilligt, 144 Anträge bearbeitet und 520 Nachweise geprüft. 2010 stand der Verbundforschung ein Fördervolumen von rd. 70 000 000 EUR zur Verfügung. Gutachter stehen in der Regel gerne und unentgeltlich zur Verfügung und werden nach Zustimmung durch BMBF durch PT oder BMBF bestellt (abhängig von Bedeutung des Gremiums).
Begleitend zu dieser Kernaufgabe der Projektförderung fallen in enger Wechselwirkung mit ihr weitere Aufgaben im Bereich des Großgerätebaus (u.a. Unterstützung bei der Prüfung und Begleitung der Projekte, Unterstützung bei Fragen der nationalen Roadmap) der internationalen Kooperation (u.a. kontinuierliche Beobachtung relevanter Entwicklungen im internationalen Umfeld, Beteilung an ERAnets, Vertretung des BMBF in internationalen Gremien, Sekretariat für die deutsch-schwedische und deutsch-russische Kooperation) und der Wissenschaftskommunikation (u.a. Redaktion "Welt der Physik", Beauftragung der "Highlight der Physik") an. Einzelne Mitarbeiter des PTs arbeiten wegen dieser Wechselwirkung anteilig häufig sowohl in der Projektförderung, als auch in den begleitenden Aufgaben. Ein Beispiel ist die Redaktion von "Welt der Physik". Sie profitiert im besonderen Maße von der breiten Fachkenntnis und wissenschaftlichen Vernetzung der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Projektförderung. Sie kann so zu vielen Fragen der aktuellen Forschungsberichterstattung sehr schnell eine kompetente fachliche Einordnung erhalten. Vielfach können die Wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kontakte zu den Forscherinnen und Forschern in Deutschland herstellen, die auf den jeweiligen Gebieten forschen, und durch ihre einzigartige Kenntnis "der Community" auch Interviews und Rechercheanfragen unterstützen. Durch das journalistische Gespür der Redaktion von "Welt der Physik" können besonders herausragende Projekte der Projektförderung leicht als besonders berichtenswert identifiziert werden. So können zielsicher Vorschläge für BMBF-Pressemitteilungen oder andere Formen der breiten Veröffentlichung von Forschungsergebnissen erstellt werden.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2012-03-01. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2012-01-30.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2012-01-30 Auftragsbekanntmachung
2012-09-06 Bekanntmachung über vergebene Aufträge