B 1445, 400 13 4023_13 D 0252 - Entwicklungsplanung für das Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz
Auftragsgegenstand ist eine Entwicklungsplanung für das Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz.
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Der Auftrag umfasst die Aufgabenbereiche Krankenhausbetrieb (1), TA Technische Ausrüstung (2), Architektur (3), Freianlagen/Verkehrsanlagen/Ing.Bauwerke (4) und AWT Autom. Warentransportanlage (5) abdeckt.
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Das Bundeswehrzentralkrankenhaus ist ein Schwerpunktkrankenhaus mit traumatologischer Notfallversorgung, Zentrum für interdisziplinäre Gefäßmedizin, Herzchirurgie, Kopf-Zentrum und onkologischem Zentrum.
Die Liegenschaft liegt an der B 258, Rübenacher Straße 170 im Stadtteil Koblenz-Metternich und hat eine Gesamtgröße von 180 000 m². Sie fällt von Nordwesten nach Südosten von einer Höhe 130 m über N.N. bis auf ca.100 m über N.N. ab.
Gemäß Baugesetzbuch handelt es sich um eine Liegenschaft im Innenbereich. Der Flächennutzungsplan weist ein Sondergebiet aus.
Der Gebäudebestand setzt sich aus Gebäuden der Errichterzeit von 1952 bis hin zu Neubauten aus dem Jahr 2007 zusammen.
Die bisherigen Erweiterungen unterlagen bisher keiner Zielausbauplanung.
Die ersten Generalsanierungen begannen Ende der achtziger und wurden bis in die neunziger Jahre fortgeführt. Eine permanente Anpassung der Gebäude und techn. Anlagen ist bis heute festzustellen. Der letzte große Erweiterungsbau hat mit der Errichtung des Neubau F 1 (Bettenstationen, Fachuntersuchung, Nuklearmedizin) stattgefunden. Im Bau befindet sich zur Zeit ein 160-Bettenhaus.
Sanierungen im laufenden Betrieb sind problematisch. Dieser Umstand stellt eine der Kernprobleme des Krankenhausbetriebes dar.
Zurzeit wird eine Bestandsaufnahme für alle Gebäude und Freiflächen hinsichtlich Baukonstruktion, TGA-Anlagen, Infrastruktur und Krankenhausbetrieb erstellt. Das Ergebnis wird dem Auftragnehmer als Basis für seine Bearbeitung zur Verfügung gestellt.
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Die Liegenschaft beinhaltet eine zentrale Wärmeerzeugungsanlage mit einer Gesamtwärmeleistung von ca. 12 MW. Die Wärmeverteilung erfolgt über ein Nahwärmenetz einschl. Unterstationen in den Gebäuden. In den Gebäuden werden statische und dynamische Wärmeverbraucher versorgt.
Die Wasserversorgung der Liegenschaft geschieht gebäudebezogen mit Trinkwasser, Brauchwasser bzw. aufbereitetem Wasser.
In vielen Gebäuden sind raumlufttechnische Anlagen mit diversen Aufbereitungsarten entsprechend den medizinischen Anforderungen vorhanden.
Die installierte elektrische Leistung in der Liegenschaft beträgt ca. 4,7 MW. Die Verteilung erfolgt mittelspannungsseitig über 6 Trafostationen a 630 kVA und einer Station mit 1000 kVA. Die Liegenschaft ist zu 100 % über stationäre Netzersatzanlagen abgesichert. Die elektrotechnischen Anlagen in der Liegenschaft unterliegen einem ständigen Anpassungsprozess an die medizinischen Einbauten.
Die gesamte Liegenschaft ist mit einer Gebäudeautomationsanlage (GA) ausgestattet. Derzeit sind ca. 10 000 Datenpunkte generiert. Die Anlage ist ausgehend von einer zentralen Kopfstation hin zu dezentralen DDC-Stationen aufgebaut. Die Liegenschaft ist bzgl. des GA-Fabrikates als eigener Meisterbereich deklariert.
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Die bisher erfolgte bauliche Verdichtung hat die Grenzen der betrieblichen Anpassungsfähigkeit fast erreicht. Eine Neuordnung der Gesamtstruktur ist somit dringend geboten.
Ziel der Entwicklungsplanung ist es, das zukünftige Raumprogramm von ca. 36.000 m² NF plus 7000 m² NF mit einzubeziehende Fläche in mehreren Planungsvarianten hinsichtlich der krankenhausbetriebstechnischen und baulichen Strukturen zu entwickeln.
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Die Bearbeitung der Aufgabenstellung wird nach Auftragserteilung in 3 Stufen erfolgen.
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Stufe 1:
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Die Stufe 1 beinhaltet eine Sichtung und Analyse der beigestellten Bestandsaufnahme. Mindestbestandteile der Stufe 1 sind:
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- Analyse der Bestandsunterlagen
- Erkennen von Defiziten (Baukonstruktion, TGA, Krankenhausbetrieb, Freianlagen)
- Erarbeiten von Lösungsansätzen zur Verbesserung vorgenannter Defizite
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Geforderte Mindestleistungen der Stufe 1 für jede Variante:
- Schriftliche/grafische Darstellung der Analyse
- Darstellung der Defizite
- Analyse des Raumprogramms auf Zukunftsfähigkeit
- Aufzeigen von Lösungsansätzen (mind. 5 Varianten)
- Präsentation der Ergebnisse gegenüber dem Auftraggeber
- Dokumentation der vorgenannten Leistungen für das Projekthandbuch
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Stufe 2:
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In der Stufe 2 werden 5 Varianten erarbeitet. Mindestens sind pro Variante Aussagen zu treffen über:
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- Darstellung der Funktion des Krankenausbetriebs (DIN 13080)
- Einfluss der Maßnahmen auf den vorhandenen Betrieb
- Kosten-/Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
- Terminplanung für die Umsetzung der Maßnahmen
- Erweiterbarkeit/Flexibilität der Gesamtanlage
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Geforderte Mindestleistungen der Stufe 2 für jede Variante:
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- Lageplan als Flächenlayout mit Darstellung der Funktionsbereiche, Straßen/Wege/Plätze, Erschließungssysteme, M 1:1000 einschl. Funktions- und Beziehungsdiagramm (analog DIN 13080)
- Lageplan Flächen/Trassen/Zentralen der TGA, M 1:1000
- Darstellung Bestand/Abbruch/Neu
- Beschreibung des Einflusses auf den laufenden Betrieb
- Beschreibung des Einflusses der Variante auf die TGA
- Grob-Kostenschätzung
- Rahmenterminplan für die Umsetzung
- Darstellung der Zukunftsfähigkeit der Variante
- Lageplan mit Darstellung der Erweiterbarkeit/Flexibilität, M 1:1000
- Präsentation der Ergebnisse gegenüber dem
Auftraggeber/Entscheidungsgremium
- Dokumentation der vorgenannten Leistungen für das Projekthandbuch
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Stufe 3:
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Die Stufe 3 verdichtet die 5 Varianten auf 3 Varianten. Diese sind in einer tieferen Schärfe zu bearbeiten. Es sind mindestens Aussagen zutreffen über:
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- Funktion des Krankenhausbetriebs
- Einfluss der Maßnahmen auf den vorhandenen Betrieb
- Kosten-/Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
- Terminplanung für die Umsetzung der Maßnahmen
- Erweiterbarkeit/Flexibilität der Gesamtanlage
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Geforderte Mindestleistungen der Stufe 3 für jede Variante:
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- Lageplan als Flächenlayout mit Darstellung der Funktionsbereiche, Straßen/Wege/Plätze, Erschließungssysteme, Ver- und Entsorgungssysteme, M 1:500, einschl. Darstellung von Gebäudestrukturen und aller Geschossebenen
- Lageplan mit Darstellung der Höhenentwicklung, M 1:500
- Lageplan mit Darstellung der AWT-Trassen, M 1:500
- Lageplan mit Darstellung der Außenanlagen (Freiflächen/Grünanlagen), M 1:500
- Lageplan Flächen/Trassen/Zentralen der TGA, M 1:500
- Darstellung Bestand/Abbruch/Neu einschl. Lageplan, M 1:500
- Detaillierte Beschreibung des Einflusses auf den laufenden Betrieb
- Detaillierte Beschreibung des Einflusses der Variante auf die TGA
- Kostenschätzung gem. DIN 276
- Generalablaufplan für die Umsetzung
- Detaillierte Darstellung der Zukunftsfähigkeit der Variante
- Lageplan mit Darstellung der Erweiterbarkeit/Flexibilität, M1:500
- Betriebskosten- und Instandhaltungskostenbetrachtung der Variante (Lebenszyklusbetrachtung)
- Präsentation der Ergebnisse gegenüber dem
Auftraggeber/Entscheidungsgremium
- Zusammenfassung und Empfehlung einer Zielvariante
- Dokumentation der vorgenannten Leistungen für das Projekthandbuch
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Nach jeder Bearbeitungsstufe wird das Ergebnis einem Entscheidungsgremium, bestehend aus Vertretern der Bundesministerien, der Bundeswehr, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, des Bundeswehr-Zentral-Krankenhauses (BWZK), der Abteilung Bundesbau der Oberfinanzdirektion Koblenz und des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) vorgestellt. Dieses Gremium entscheidet auch über die weiter zu bearbeitenden Varianten.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2013-07-01.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2013-05-31.
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
Datum |
Dokument |
2013-05-31
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Auftragsbekanntmachung
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