Bau, Inbetriebnahme und Probebetrieb einer Vergärungsanlage für Bioabfälle (Biogasanlage) auf dem Deponiepark Brandholz der Rhein-Main Deponie GmbH
Schlüsselfertiger Bau, Lieferung und Montage einer Vergärungsanlage für Bioabfälle aufgrund einer funktionalen Leistungsbeschreibung mit folgenden wesentlichen Betriebseinheiten:
— Aufbereitung der Bioabfälle: Zerkleinern, Absieben, Störstoffentfrachtung,
— Zwischenspeicherung der Bioabfälle vor dem Eintrag in den Fermenter (Überbrückung von Wochenenden/Feiertagen),
— Fermenter für die Vergärung von Bioabfällen einschließlich Ein- und Austragssystem, Beheizung, gas- und sicherheitstechnische Einrichtungen,
— Entwässerung der Gärsuspension einschließlich Zwischenspeicher für die flüssigen Gärreste, Pumpen und Fördertechnik.
Die Rhein-Main Deponie beabsichtigt, auf dem Gelände des Deponieparks Brandholz eine Vergärungsanlage für die Behandlung von jährlich rd. 25 000 t Bioabfällen (Bioabfälle aus der getrennten Sammlung über eine Biotonne) zu errichten und zu betreiben. Zu berücksichtigen sind insbesondere die jahreszeitlichen Schwankungen im Mengenaufkommen, die zwischen dem Faktor 0,75 und 1,5 des mittleren Monatswertes liegen. Die Anlage soll in den vorhandenen Anlagenbestand integriert werden.
Als Vergärungsverfahren soll das einstufige Trockenfermentationsverfahren mit einem kontinuierlich beschickten Durchlauf-/Propfenstromreaktor zum Einsatz kommen. Die Hygienisierung des aufbereiteten Bioabfalls nach den Anforderungen der Bioabfallverordnung hat im Fermenter unter thermophilen Betriebsbedingungen zu erfolgen. Ziel ist neben der Biogaserzeugung aus dem erneuerbaren Energieträger Bioabfall die weitestgehende stoffliche Verwertung der erzeugten Gärrest- bzw. Kompostprodukte gemäß den einschlägigen Regelungen wie der Bioabfallverordnung und der Düngemittelverordnung.
Der Leistungsumfang umfasst die maschinen-/verfahrenstechnische Aufbereitung und die Zwischenspeicherung des aufbereiteten Bioabfalls bis zum kontinuierlichen Eintrag in den Fermenter (ohne Hallenbauwerk für die Annahme und Aufbereitung der Bioabfälle und ohne Abluftbehandlungssystem, wird bauseits erstellt). Eine vollautomatische Beschickung des Fermenters aus dem Zwischenspeicher während der Nacht und der anlieferfreien Tage (z.B. an Wochenenden, Feiertagen) ist sicher zu stellen.
Die vollständige Fermentereinheit umfasst die verfahrensspezifische/maschinentechnische Ausrüstung (Eintragspumpen, Austragseinheit, Beheizung und Rührwerke etc.), die sicherheitstechnischen Ausstattungen (bis zur Übergabe von Biogas in vorhandene Transportleitungen) einschließlich der fermenterspezifischen Bauwerke.
Weiterhin zählt zum Auftragsumfang die Verfahrens- und Maschinentechnik für die Entwässerung der Gärsuspension (Fest-Flüssig-Trennung). Die Fest-Flüssig-Trennung umfasst nach derzeitigem Planungsstand die Pressen für die Entwässerung der Gärsuspension aus dem Fermenter, ein Presswasserbecken, ein Absetzbecken (Sedimationsbecken) und eine Dekanter-Zentrifuge mit Klarwassertank für das Anmaischen des Gärgutes für den Eintrag in den Fermenter.
Soweit für den Leistungsumfang immanent, sind die Anforderungen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (VAwS; zukünkftig: AwSV) zu berücksichtigen/einzustellen.
Es werden von den Bietern zugesicherte/garantierte spezifische Eigenschaften wie z. B. Biogasmengen (Nm3 pro t Input Bioabfall) und Outputqualitäten (insbesondere: TS-Gehalte nach Fest-Flüssig-Trennung) erwartet.
Schnittstellen der Leistungserbringung sind:
— Auf der Inputseite: Abnahme der Bioabfälle zur Vorbehandlung vor der Vergärung,
— Übernahme von Wärme für den Prozess,
— Auf der Outputseite:
— Abgabe von Biogas an eine vorhandene Gastransportleitung,
— Abgabe von entwässerten festen Gärresten auf ein Austragsförderband zur weiteren Behandlung (Aerobisierung, Nachrotte/Lagerung, Konditionierung; Nutzung vorhandener Anlagenteile nach Umbau),
— Abgabe von flüssigen Gärresten über eine Pumpstation zu den vorhandenen Presswasserspeichern,
— Abgabe von Siebresten und Störstoffen aus der Bioabfallvorbehandlung.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2013-12-19.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2013-11-14.
Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
Datum |
Dokument |
2013-11-14
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Auftragsbekanntmachung
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2014-11-07
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Bekanntmachung über vergebene Aufträge
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