Citymanagement Zentrum Karl-Marx-Straße
Die Karl-Marx-Straße umfasst das Zentrum des Bezirks Neukölln (eines der Berliner Hauptzentren gemäß Flächennutzungsplan) und wurde bereits im November 2008 durch Beschluss des Berliner Senats zunächst als Fördergebiet in das Bund/Länder- Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ aufgenommen. Die hierauf aufbauenden Maßnahmen werden unter dem Dachbegriff [Aktion! Karl-Marx-Straße] zusammengefasst. Seit dem 1.4.2011 ist die Karl-Marx-Straße Teil eines gemäß § 142 Baugesetzbuch (BauGB) förmlich festgelegten Sanierungsgebietes.
Seit Oktober 2010 besteht ein Citymanagement für die Karl-Marx-Straße. Der mit der bezirklichen Wirtschaftsförderung bestehende Vertrag läuft zum Ende September 2013 aus. Die Fortführung der Aufgaben des Citymanagers ab Oktober 2013 durch das Stadtentwicklungsamt soll eine Neuausrichtung der inhaltlichen und organisatorischen Schwerpunktsetzungen vornehmen. Hierfür ist eine entsprechende Auftragsvergabe notwendig.
Angestrebt wird eine generelle Neuausrichtung mit dem Schwerpunkt eines inhaltlichen Querschnittsansatzes und einer Konzentration auf das Städtebauförderungsgebiet. Die Betreuungsangebote für den Standort und die zu entwickelnden Nutzungsangebote sind entsprechend der sich aus dem im Leitbild 2020 ergebenden Neuprofilierung des Standortes gleichberechtigt und in ihrer gegenseitigen Wechselwirkung zu verfolgen. Entwicklungsaufgaben (Standort und Immobilien) sollen aufgrund der umfangreichen Schnittstellen mit den weiteren Aufgaben der Gebietsentwicklung in sehr enger Abstimmung mit dem Stadtentwicklungsamt und seinem Gebietsbeauftragten erfolgen. Betreuungsaufgaben für den Standort sollen in zunehmend enger Abstimmung mit der zu entwickelnden Standortgemeinschaft und der bezirklichen Wirtschaftsförderung, Begleitmaßnahmen zu den Straßenbauarbeiten in enger Abstimmung mit dem Tiefbauamt erfolgen. Darüber hinaus sind fallbezogen weitere Akteure einzubinden. Es soll eine Schwerpunktverlagerung bei den Aufgaben entsprechend ihrer Relevanz erfolgen (weniger Gutachten, mehr Standortvermarktung für Kunden, Investoren und Projektentwickler), möglichst Vor-Ort-Präsenz als „Kümmerer“, sowie Ansiedlungs- und Flächenmanagement im Wesentlichen nur bei größeren Flächen. Das Entwicklungsziel der [Aktion! Karl-Marx-Straße] ist eine funktionale Weiterentwicklung des Standortes. Eine oft sehr zeitaufwendige, lokale Betreuung vorhandener Betriebe ist überwiegend dann zu betreiben, wenn von diesen ein relevanter Beitrag zur Stabilisierung oder Weiterentwicklung des Standortes geleistet wird.
Das Citymanagement soll unter klarer und authentischer Kommunikation mit den relevanten Akteuren qualifizierte Durchführungserfolge erzielen. In dieser Hinsicht nicht zielführende Ansätze werden aufgegeben.
Das Citymanagement soll während der Dauer der Förderung – bis voraussichtlich 2026 – weiter aufgebaut sowie aufgabenbezogen auch zunehmend in die Hände der Standortgemeinschaft gegeben werden und danach in einer selbstfinanzierten und –organisierten Form fortbestehen.
Im Fokus der Arbeit liegt ab Oktober 2013 die Standortbekümmerung mit Bildung einer Standortgemeinschaft sowie die Akquise und Betreuung neuer Investitionen. Eine enge Zusammenarbeit mit dem bereits beauftragten Gebietsbetreuer des städtebaulichen Sanierungsgebietes sowie eine umfassende Präsenz vor Ort sind in diesem Zusammenhang unabdingbar. Die Ziele des Citymanagements werden anhand von Bausteinen und Modulen definiert.
1. Baustein A Öffentlichkeitsarbeit für Citymanagement.
2. Baustein B Modul 1 – Institutionalisierung des Citymanagements.
3. Baustein B Modul 2 – Standort- und Baustellenmarketing.
4. Baustein B Modul 3 – Feste und Aktionen sowie Aktionärsfonds (hier nur Steuerungsmittel).
5. Baustein B Modul 4 – Profilierung Nutzungs- u. Branchenmix, Ansiedlungsmanagement, Mitwirkung bei der Immobilienprojektentwicklung.
6. Baustein B Modul 5 – Allgemeine Steuerungsleistungen.
7. Baustein C „Aktionärsfonds Karl-Marx-Straße - Projektmittel“.
Der Leistungsbaustein A umfasst die Öffentlichkeitsarbeit für das Citymanagement. Diese Aufgabe ist zwar inhaltlich dem Citymanagement zuzuordnen, wird aber bereits von einem anderen Auftragnehmer (Büro für Öffentlichkeitsarbeit Fromlowitz + Schilling) umgesetzt. Das Citymanagement bewirtschaftet die Mittel und kooperiert mit dem Büro für Öffentlichkeitsarbeit. Der Leistungsbaustein B umfasst die Institutionalisierung des Citymanagements. Diese zentrale Aufgabe dient der Sicherung der Entwicklung funktionierender Strukturen über die Förderzeiträume hinaus. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden ist es Aufgabe des Citymanagers, auf der Grundlage bestehender Strukturen, wie der Lenkungsgruppe, eine Standortgemeinschaft aufzubauen. Im Rahmen des 2. Moduls besteht für das Citymanagement die Möglichkeit, die Stärken des Standortes und seine besonderen Vorzüge aufzuzeigen. Es besteht das Erfordernis, Stadtmarketing als integrativen Bestandteil des Citymanagements durchzuführen. Auf Grund der weiteren Durchführung von Straßenbaumaßnahmen ist infolge der damit einhergehenden Belastungen für den Geschäftsbetrieb ein Baustellenmarketing erforderlich. Die betroffenen Händler, Kultur- und Dienstleistungsbetriebe sollen im Wesentlichen durch Information und Konfliktmanagement unterstützt werden. Aufgabe hierbei ist die direkte Kommunikation zwischen dem Tiefbauamt und den von Baumaßnahmen betroffenen lokalen Gewerbemietern, aber auch die allgemeine Information aller Ortsansässigen durch monatliche Baustellenflyer, einen Handelsnewsletter u. ä. In diesem Zusammenhang steht auch das Modul 3, welches die Planung und Durchführung von Festen und Aktionen (z. B. Ramadanfest, LateLightShopping) beinhaltet. Die Gemeinschaft der ansässigen Betriebe sowie die Kundenbindung sollen hierdurch gestärkt werden. Ebenfalls soll der Standort stadtweit beworben und dadurch zusätzliche Kunden und Besucher gewonnen werden. Zu den weiteren Aufgaben (Modul 4) gehören die Optimierung des Nutzungs- und Branchenmixes durch die Weiterentwicklung und Umsetzung bestehender konzeptioneller und strategischer Ansätze. Maßgeblich für die Weiterentwicklung sind zum Einen diejenigen Stärken und Potentiale, die der Standort selbst bietet, Zum Anderen kommt es u. a. auf die Mieten-, Kaufkraftentwicklung und kundschaftsbezogene Realisierungsfähigkeit (Marktgerechtigkeit) der Branchen und Nutzungen und eine möglichst dem Hauptzentrum entsprechende Zentralität an. Potentielle Nutzer/Investoren/Projektentwickler sollen zudem durch geeignete Maßnahmen gezielt angesprochen werden, um sie für den Standort zu interessieren.
Die Leistungen des Citymanagements umfassen zum einen die durch den Auftragnehmer zu erbringenden Managementleistungen und zum anderen die Bewirtschaftung von Sachmitteln und Personalmitteln für die Einbindung von Leistungen Dritter.
Es sind Abstimmungen mit dem Auftraggeber (Stadtentwicklungsamt mit beauftragtem Gebietsbetreuer Aktive Zentren/Sanierungsgebiet), dem beauftragten Büro für Öffentlichkeitsarbeit, der weiteren Bezirksverwaltung (insbes. Wirtschaftsförderung, Fachbereich Kultur, Tiefbau- und Landschaftsplanungsamt), lokalen Gremien (z. B. Lenkungsgruppe, Quartiersmanagement) sowie weiteren Institutionen und einzelnen Akteuren durchzuführen.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2013-07-15.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2013-06-12.
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
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Dokument |
2013-06-12
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Auftragsbekanntmachung
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