Datenerhebung des Deutschen Freiwilligensurveys 2014
Der Deutsche Freiwilligensurvey (FWS) ist eine bundesweit repräsentative Befragung zu Ehrenamt, Freiwilligenarbeit und bürgerschaftlichem Engagement, die sich an Personen ab 14 Jahren richtet. Der FWS stellt die wesentliche Grundlage der Sozialberichterstattung zum freiwilligen Engagement in der Bundesrepublik Deutschland dar und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Erhebungen des FWS wurden bislang in den Jahren 1999, 2004 und 2009 durchgeführt. Die vierte Welle des FWS wird 2014 unter der wissenschaftlichen Leitung des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA) durch ein Feldforschungsinstitut erhoben.
Der FWS 2014 wird als telefonische Befragung auf der Grundlage einer kombinierten Festnetz- und Mobilfunkstichprobe durchgeführt. Für das Festnetzsample ist ein Random-Digit-Dialing-Verfahren gemäß ADM-Standard auf der Grundlage von Festnetzanschlüssen zu verwenden. Die Stichprobe wird nach Vorgaben durch den Auftraggeber disproportional nach Bundesländern geschichtet.
Zusätzlich zu der Stichprobe von Festnetzanschlüssen ist eine Stichprobe von Mobilfunknummern für telefonische Interviews zu ziehen. Für die Generierung der Mobilfunkstichprobe ist ebenfalls ein Random-Digit-Dialing-Verfahren einzusetzen.
Angestrebt wird zunächst ein Nettostichprobenumfang von 25 000 Personen. Die zu führenden Interviews teilen sich in 17 500 Festnetzinterviews (70 Prozent) und 7 500 Mobilfunkinterviews (30 Prozent) auf. Eine Erhöhung des Stichprobenumfangs um bis zu 10 000 Festnetzinterviews ist möglich.
Die Feldphase für alle Interviews (inklusive eventueller Aufstockungen) muss in der Zeit von März 2014 bis Juli 2014 stattfinden.
Im Rahmen der telefonischen Befragung sind für bis zu 5 Gruppen von Migrant/innen fremdsprachige Interviewer/innen (nach Möglichkeit Muttersprachler/innen) einzusetzen, die die Befragung anhand eines übersetzten Instruments durchführen. Voraussichtliche Sprachen für die Übersetzungen sind Türkisch, Russisch, Polnisch, Arabisch und Englisch. Die letztliche Auswahl der Sprachen wird durch den Aufraggeber festgelegt. Da bei der vorgesehenen Methode der Stichprobenziehung vorab keine Informationen über die Herkunft der Befragten vorliegen, sind etwaige Sprachprobleme beim telefonischen Erstkontakt zu identifizieren und die entsprechenden Personen an eine/n fremdsprachige/n Interviewer/in weiterzuleiten bzw. von diesen zurückzurufen.
Die Dauer der Interviews wird mit durchschnittlich 30 Minuten veranschlagt.
Der zu vergebende Auftrag umfasst folgende Schritte, die in enger Abstimmung mit dem Auftraggeber umzusetzen sind:
— Kombinierte Stichprobenziehung für Festnetz- und Mobilfunknummern mit ausführlicher Dokumentation der Vorgehensweise (Nettostichprobe n = 25 000, davon 17 500 Festnetznummern, 7 500 Mobilfunknummern),
— Umsetzung der vom DZA zu liefernden Fragebogen-Vorlage in einen CATI-Fragebogen inkl. Programmierung der Filterführung,
— Übersetzung des Fragebogens in bis zu fünf durch den Auftraggeber zu bestimmende Sprachen (voraussichtlich Türkisch, Russisch, Polnisch, Arabisch und Englisch) und Prüfung der Übersetzungen (inklusive Rückübersetzungen),
— Rückübersetzung der aus den fremdsprachigen Interviews gewonnenen offenen Angaben der Befragten (voraussichtlich maximal 5 Angaben pro Person, z. B. zum Herkunftsland und zur Engagementtätigkeit) ins Deutsche und Übermittlung sowohl der Originalangaben als auch der ins Deutsche übersetzten Angaben an den Auftraggeber,
— Durchführung zweier Pretests: Ein Pretest im Umfang von 300 Interviews ist unter Feldbedingungen durchzuführen (deutschsprachiges Instrument und übersetzte Instrumente). Ein weiterer Pretest ist gezielt für die übersetzten Instrumente durchzuführen (5 Interviews pro Sprache),
— Feldsteuerung und Durchführung von 25 000 Interviews (17 500 über Festnetz, 7 500 über Mobilfunk) durch geschulte Interviewer/innen, teilweise auch fremdsprachig (in bis zu 5 Sprachen),
— Dokumentation der Feldphase, Erhebung und Darstellung der Ausfall- und Abbruchgründe, Dokumentation der Kontaktprotokolle und des Kontaktverlaufs, Dokumentation der pro Interviewer/in durchgeführten Interviews, Übermittlung der Dokumentationen an den Auftraggeber,
— Einsatz und Entwicklung eines Nonresponse-Fragebogens in enger Abstimmung mit dem Auftraggeber,
— Bereitstellung der Rohdaten (ohne Bereinigungsprozeduren) inkl. Informationen aus Kontaktprotokollen, Angaben zu Interviewern/innen und Interviewdurchführung, Nonresponse, Kreiskennziffern und möglicherweise weiteren Regionalindikatoren,
— Sicherstellung des kostenlosen Zugriffs auf kleinräumige Adresseninformationen und kostenloses Zuspielen von Informationen vor dem Hintergrund einer gemeinsamen Datenverantwortung (festzulegen in einer gemeinsamen Datenschutzvereinbarung),
— Technische Bereinigung der Daten und Bereitstellung aller Informationen zu den Bereinigungsprozeduren,
— Bereitstellung der auf technische Probleme geprüften Daten im Stata- und SPSS-Format (inkl. Variablen- und Wertelabels sowie Codierung fehlender Werte),
— Erstellung von Gewichten in enger Abstimmung mit dem Auftraggeber und Dokumentation der Gewichtung,
— Lieferung der Rohdaten und der geprüften Daten im Rahmen von 2 Zwischenlieferungen und einer Endlieferung an den Auftraggeber,
— Erstellung eines ausführlichen Methodenberichts.
Bei allen Schritten der Erhebung sowie deren Vor- und Nachbereitung ist die Einhaltung der ADM-Standards zu gewährleisten.
Die Kommunikation mit dem Auftraggeber sowie alle Dokumentationen und Berichte sind in deutscher Sprache abzufassen. Zur Koordination und Vorbereitung der Erhebung muss der Auftragnehmer zu anberaumten Treffen in Berlin anwesend sein können.
Die Kostenkalkulation ist auf der Basis einer Nettostichprobe von 25 000 Interviews (17 500 Festnetz und 7 500 Mobilfunk) vorzulegen.
Die Kosten für die Übersetzungen des Fragebogens, die fremdsprachige Interviewführung sowie die Rückübersetzung der fremdsprachigen offenen Angaben ins Deutsche sind in der Kalkulation gesondert auszuweisen.
Darüber hinaus ist anzugeben, welche Kosten für zusätzliche Festnetzinterviews (bis zu 10 000) anfallen würden. Hierbei sind die Kosten pro Interview anzugeben. Sollten sich die anfallenden Kosten pro Interview je nach Umfang der tatsächlich erfolgenden Aufstockung unterscheiden, so ist dies kenntlich zu machen.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2013-06-03.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2013-04-18.
Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
Datum |
Dokument |
2013-04-18
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Auftragsbekanntmachung
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2013-11-29
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Bekanntmachung über vergebene Aufträge
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