Generalplanung für Neugestaltung der Spiel- und Erlebniswelt auf dem egapark - Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb

Erfurter Garten- und Ausstellungs GmbH

Die Erfurter Garten- und Ausstellungs GmbH (ega) (nachfolgend: ega) ist als Konzernunternehmen der Stadtwerke Erfurt Gruppe Eigentümerin und Betreiberin des egapark Erfurt. Der egapark ist ein 36 ha großer, eintrittspflichtiger Garten- und Freizeitpark, der seit 1991 unter Denkmalschutz steht. Der egapark ist das Herzstück der Bundesgartenschau 2021 (nachfolgend: BUGA 2021) in Erfurt. Die einschlägige Machbarkeitsstudie ist im Internet unter dem Link http://www.buga2021.de/pb/site/buga/get/documents/buga/documents/Machbarkeitsstudie_BUGA-Erfurt_final.pdf erhältlich; für das hier ausgeschriebene Vorhaben sind insbesondere die Seiten 46 bis 54 von Bedeutung. Relevant sind darüber hinaus folgende Unterlagen:
— Die Zukunft des egaparks
(https://www.stadtwerke-erfurt.de/pb/site/swegruppe/node/319515/Lde/index.html)
— egapark Erfurt/Der Garten Thüringens für die ganze Familie auf dem Weg zur Bundesgartenschau 2021/Stand Februar 2012 (https://www.stadtwerke-erfurt.de/pb/site/swegruppe/get/documents/swe/Dokumente/Konzern/Allgemein/Rahmenplan%20egapark%20Erfurt.pdf)
Bestandteil des egaparks an dessen Nordhang ist auf einer Fläche von 31.500 m² Thüringens größter Spielplatz, der neben zahlreichen Spielgeräten ein Wasserareal, einen Kinderbauernhof und das Grüne Klassenzimmer zu seinen Hauptattraktionen zählt, und der sich auf diese Weise von herkömmlichen öffentlichen Spielplätzen deutlich unterscheidet.
Freilich sind die Spielgeräte zum Teil veraltet; zudem lässt der Spielplatz ein einheitliches Leitthema vermissen.
Der ega-Aufsichtsrat hat im Mai 2012 eine nachhaltig orientierte Neugestaltung insbesondere des Spielplatzes hin zu einer Spiel- und Erlebniswelt beschlossen. Jungen Familien mit Kindern als konzeptionelle Hauptzielgruppe des künftigen egaparks soll hier auf dem Weg zur BUGA 2021 eine wesentliche Attraktion geboten werden.
Die Neugestaltung soll neben der Spielplatzfläche auch die - dann baulich vollständig sanierte - Halle 1 des egaparks mit einer Nutzfläche von 1 400 m² umfassen, die als "Aktionshalle" ausreichend Platz für ein ganzjähriges Indoor-Spielen insbesondere an Schlechtwettertagen bieten soll. Spielplatz und Halle sind in dem unmittelbar nachfolgenden Übersichtsplan des egaparks markiert.
Optional soll sich die Spiel- und Erlebniswelt auf den gesamten egapark erstrecken; zu denken sind hier insbesondere an Spielstationen in dem ausgedehnten Waldpark (vgl. wiederum den nachfolgenden Übersichtsplan). Entsprechende Maßnahmen würden jedoch bei Ausübung der Option erst im Jahre 2020 realisiert werden.
Gesucht wird nach einer umfassenden, ganzheitlichen Weiterentwicklung des Themas "Spielen und Lernen" als Edutainment-Prozess, bei der neben den erforderlichen Objekt- und Fachplanungen auch allen pädagogischen und spielsoziologischen Aspekten hinreichend Rechnung getragen werden muss. Das Ganze soll sich an einem einheitlichen Leitthema orientieren, wobei nach derzeitigem Kenntnisstand das "Grüne Erlebnis" als Markenkern des egaparks in Betracht kommt. Im Sinne der Barrierefreiheit und entsprechend der Ziele der Inclusion ist die zukünftige Spiel- und Erlebniswelt dabei so zu planen und zu erstellen, dass sie allen Kindern und Jugendlichen - mit ihren unterschiedlichen körperlichen und kognitiven Fähigkeiten - ein breites und uneingeschränkt nutzbares Angebot bereitstellt.
Die ega hat auf dieser Basis bereits eine Marktpotentialanalyse in Auftrag gegeben. Diese wird nach Fertigstellung eine wesentliche Grundlage des nachfolgenden Verhandlungsverfahrens mit den in die engere Auswahl genommenen Bietern sein. Weiterer wesentlicher Bestandteil der künftigen Spiel- und Erlebniswelt, jedoch nicht Gegenstand dieser Ausschreibung, soll das Tropen- und Wüstenhaus "DANAKIL" in Umgestaltung der bisherigen Pflanzenschauhäuser sein. Dabei soll es sich dann um die Hauptattraktion des gesamten egaparks handeln. Hier wird voraussichtlich zeitnah ein zweiphasiger Realisierungswettbewerb durchgeführt werden.
Nach allem beabsichtigt der Auftraggeber die Neugestaltung einer übergreifenden, ganzheitlichen Spiel- und Erlebniswelt im egapark, jedenfalls auf den Flächen des Spielplatzes und der Halle 1. Das Vorhaben (ohne Optionen) soll voraussichtlich im Frühjahr 2016 fertig gestellt werden, so dass die Planung (HOAI-Leistungsphasen 2 (teilweise) bis 6, ebenfalls ohne Optionen) bis zum Mai 2014 realisiert werden muss.
Gegenstand des Auftrages ist somit die Vergabe der zur Projektrealisierung notwendigen Objektplanungs- (Freianlagen und Innenräume) und Fachplanungsleistungen, ebenso die Vergabe aller erforderlichen pädagogischen, spielsoziologischen und Edutainment-Leistungen. Der Auftraggeber beabsichtigt, die Leistungen an einen Landschaftsarchitekten als Generalplaner oder an eine Arbeits- bzw. Bietergemeinschaft - mit einem Landschaftsarchitekten als bevollmächtigtem Vertreter (Federführer) - zu vergeben. Für die Objektplanungen (Freianlagen und Innenräume) sollen die HOAI-Leistungsphasen 2 bis 9 vergeben werden, die HOAI-Leistungsphase 2 jedoch nur teilweise. Die Beauftragung erfolgt stufenweise (alle Leistungsphasen) und teilweise auch optional. Ein Rechtsanspruch auf weitere Beauftragung besteht jeweils nicht. Als Kostenobergrenze für die Bau- und Planungsleistungen (ohne Optionen) werden 2,1 Mio. Euro netto veranschlagt.
Nach derzeitigem Kenntnisstand bestehen für die zukünftige Generalplanung Spiel- und Erlebniswelt, soweit hier gegenständlich, unter Einbeziehung aller pädagogischen, spielsoziologischen und Edutainment-Aspekte folgende Grundlagen:
— Aspekte des Denkmalschutzes,
— BUGA 2021 - Machbarkeitsstudie,
— Spielplatz und Halle 1 als wesentliche Planungsflächen,
— Waldpark als wesentliche Optionsfläche,
— "Grünes Erlebnis" als voraussichtliches, einheitliches Leitthema,
— Barrierefreiheit und Inclusion,
— Schnittstellen und Synergien mit dem Tropen- und Wüstenhaus "DANAKIL",
— Landschaftsarchitekt als Generalplaner oder Federführer einer Arbeitsgemeinschaft,
— stufenweise und teilweise auch optionale Beauftragung.
Die maßgeblichen Flächen des egaparks sind in einem Übersichtsplan vermerkt, welcher in Teil A der Vergabeunterlagen, dort unter Ziffer II, enthalten ist.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2013-10-08. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2013-08-28.

Wer?

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Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2013-08-28 Auftragsbekanntmachung