Gestaltung der 1.700 qm großen Dauerausstellung für die Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung im Rahmen des Umbaus des Deutschlandhauses, Berlin

Stiftung Deutsches Historisches Museum für die Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung

Gestaltung der 1.700 qm großen Dauerausstellung für die Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung:
Die Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung wurde am 30. Dezember 2008 als unselbstständige Stiftung des öffentlichen Rechts in Berlin errichtet. Träger ist die Stiftung Deutsches Historisches Museum. Zweck der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung ist es, im Geiste der Versöhnung die Erinnerung und das Gedenken an Flucht und Vertreibung im 20. Jahrhundert im historischen Kontext des Zweiten Weltkrieges und der nationalsozialistischen Expansions- und Vernichtungspolitik und ihren Folgen wachzuhalten. Flucht und Vertreibung der Deutschen bilden einen Hauptakzent der Stiftungsarbeit und werden im Zusammenhang europäischer Vertreibungen im 20. Jahrhundert dargestellt.
Künftiger Sitz der Stiftung wird das um 1930 erbaute und um 1960 nach Kriegszerstörungen wieder errichtete sogenannte Deutschlandhaus an der Ecke Stresemannstraße / Anhalter Straße in Berlin-Kreuzberg. Für den Umbau des Gebäudes in das Ausstellungs-, Dokumentations- und Informationszentrum der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung wurde 2011 ein Architektenwettbewerb abgehalten. Mit der Realisierung des Umbaus wurde Ende 2011 das österreichische Büro Marte.Marte Architekten ZT GmbH beauftragt (weitere Informationen zum Wettbewerb finden sich auf der Website des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung). Der Entwurf von Marte.Marte sieht für die künftige Dauerausstellung eine Fläche von 1.700 qm vor, die sich auf das 1. und 2. Obergeschoss verteilt und sich als offene Raumfläche komplett im Neubauteil befindet. Daneben sind im Deutschlandhaus Räume für Wechselausstellungen, Veranstaltungen und ein Dokumentationszentrum vorgesehen.
Gegenstand der Beauftragung ist die Gestaltung der Dauerausstellung. Hierfür sind als Leistungen die Grob- und Feinkonzeption, die Entwurfs- und Ausführungsplanung, die Vorbereitung der Vergabe und die Mitwirkung bei der Vergabe, die Bau- bzw. Medienproduktionsüberwachung, die Bauleitung und die Dokumentation zu erbringen. Mit „Gestaltung“ sind sowohl die Ausstellungsarchitektur als auch die Ausstellungsgrafik, die Konzeption und Produktion von ausstellungsbegleitenden Medienstationen und die Ausstellungsbeleuchtung gemeint.
Grundlage der weiteren Arbeit an der Dauerausstellung sind die im Juni 2012 veröffentlichten „Leitlinien für geplante Dauerausstellung“, die sowohl die Grobstruktur als auch den räumlichen und zeitlichen Rahmen der Dauerausstellung festlegen (die Konzeption findet sich auf der Website der Stiftung http://www.sfvv.de/de/stiftung/grundlagenpapiere/konzeption-2012). Danach gliedert sich die Ausstellung in einen Prolog, einen anschließenden Orientierungsraum und einen chronologisch angelegten Rundgang mit sieben Hauptkapiteln, der mit regionalen Fallstudien und Zeitzeugenberichten angereichert wird. Die Ausstellung wird in europäischer Perspektive die zentralen historischen Ereignisse zu dem Themenfeld Flucht, Vertreibung und Zwangsmigration vorstellen, die ideologischen Triebfedern politischer Entscheidungen behandeln und die daraus resultierenden Folgen nachzeichnen. Sie konzentriert sich dabei auf das 20. Jahrhundert. Die Ausstellung möchte dabei nicht nur ein Ort der Präsentation, sondern auch ein Ort des Nachdenkens sein und zu Diskussionen einladen. Nachprüfbarkeit und Transparenz sind ebenso Prinzipien der Arbeit wie die professionelle museumspädagogische Aufbereitung und Darstellung.
Gefordert wird die gestalterische Umsetzung der Ausstellungsinhalte in enger Zusammenarbeit mit dem Ausstellungsteam der Stiftung und unter der Berücksichtigung ausstellungsdidaktischer und konservatorischer Vorgaben. Neben einigen szenografischen Inszenierungen soll die Ausstellungsgestaltung eine anregende Präsentation der Exponate (dreidimensionale Objekte, Plakate, Karten, Grafiken, Fotografien, Dokumente etc.) und ein breites interaktives Angebot mit einem hohen Medienanteil gewährleisten. Falls einzelne Kompetenzen von einem Anbieter nicht adäquat erbracht werden können, können Bewerbungen mit Kooperationspartnern erfolgen.
Die Anbieter sollen Deutsch als Verkehrssprache beherrschen und bereits ihre Präsentation bzw. ihr Angebot in Deutsch vorlegen. Diese Forderung ist zwingend, da die weitere Entwicklung der Ausstellung nur in enger Kooperation mit dem Ausstellungsteam der Stiftung möglich ist.
Die Gesamtkosten für die Realisierung der Dauerausstellung (KG 600; Ausstellungsarchitektur, Ausstellungsgrafik, Medienproduktion, Medientechnik, Beleuchtungstechnik) werden mit 4,8 Millionen EUR brutto veranschlagt.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2013-08-05. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2013-06-28.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2013-06-28 Auftragsbekanntmachung
2013-07-03 Berichtigung
2015-03-12 Bekanntmachung über vergebene Aufträge