Gestaltung und Einrichtung der Präsentations- und Ausstellungsflächen (insbesondere Dauerausstellung und Schauraum) des Museums der Bayerischen Geschichte
Geplant ist ein neues Museum zum 100. Geburtstag des Freistaat Bayerns, das im Jahr 2018 eröffnet werden soll. Das Haus wird an prominenter Stelle des Donauufers der Regensburger Altstadt (UNESCO-Weltkulturerbe) errichtet.
Die museale Aufgabe des Hauses ist die Vermittlung der Geschichte Bayerns – insbesondere seine Demokratie- und Kulturgeschichte mit Schwerpunkt auf das 19. und 20. Jahrhundert. Entstehen soll ein „Haus der Zukunft für die Geschichte der Gegenwart“, das auf wissenschaftlicher Basis modernste Methoden der Geschichtsvermittlung und Bürgerbeteiligung anwendet und entwickelt. Zur Umsetzung der musealen Aufgabe steht eine Ausstellungsfläche von ca. 2 500 m² zur Verfügung. Sinnbildlich für ein Haus der Zukunft ist die Inszenierung des Schauraums auf einer Fläche von ca. 250 m². Beim Gesamtprojekt wird besonderer Wert auf eine spannungsreiche Ausstellungsgestaltung mit szenografischen Inszenierungen sowie auf Energieeinsparungen und Kostenminimierung gelegt.
Vorbehaltlich der Realisierbarkeit und Finanzierbarkeit des Projekts besteht folgende Planungsaufgabe:
Schauraum (SR)
Im Schauraum werden 3D-animierte Medienproduktionen vorgeführt. Eine wird die Donau als West-Ost-Schlagader vorstellen. Sie zeigt das alte Stammesherzogtum, das vom Lech bis vor Wien reichte. Als Standartpräsentation ist eine Einführung in die Ausstellung geplant, die den Titel „Welcome to Bavaria“ trägt. In dieser medialen Vorstellung soll ein emotionaler, vielleicht auch liebevoll-ironischer Zugang zu Bayern, seinen prägenden Elementen und Traditionen vermittelt werden. Zusätzlich wird dieser Raum für Abendveranstaltungen (Vorträge und Kabarett) und für umlaufende Projektionen in Panorama-Anmutung verwendet.
Die Einrichtung des Schauraums liegt in der Verantwortung des Gestalters. Dabei gilt es, den 16x16 Meter großen und mindestens 8 Meter hohen (lichte Raumhöhe) Raum auszustatten, dessen Wände als dreiseitige Projektionsfläche genutzt werden. Eine dauerhafte Bestuhlung bzw. Anordnung von Bänken z.B. in Arena-Form kann nur begrenzt erfolgen, da für 3D-Animationen die Raummitte frei bleiben muss. Für Filmvorführungen, kleine Theatervorführungen sowie Vorträge und Diskussionen wird zusätzlich bestuhlt. Aufgabe des Gestalters wird es sein, den Schauraum mit einer mobilen Bühne auszustatten, mit der der Raum temporär zu einem kleinen Theater mit Probebühnencharakter umgebaut werden kann. Für Veranstaltungen sollen bis zu 120 Sitzplätze mit loser Bestuhlung angeboten werden können.
Dauerausstellungsfläche
Die Unterbringung der Dauerausstellungsfläche kann auf mehreren Geschossen erfolgen. Die endgültige Lage wird jedoch erst nach der Auslobung des Architekturwettbewerbs bekannt sein. Gemäß den Nutzervorgaben wird der Architekt ein offenes Raumgefüge ohne feste Raumaufteilung, mit Höhen von vier bis acht Metern planen. Aufgabe des Gestalters wird es sein, die offenen Raumflächen unter Berücksichtigung der inhaltlichen Vorgaben des Museumskonzeptes aufzuteilen. Das Museumskonzept sowie weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Auslobungstext des Realisierungswettbewerbs Museum der Bayerischen Geschichte unter:
http://www.wettbewerb-mdbg-regensburg.de/Auslobung/wettbewerbsunterlagen.htm.
Mit der Planungsaufgabe verbundene Leistungen:
Gefordert wird die gestalterische Umsetzung der Ausstellungsinhalte unter der Berücksichtigung ausstellungsdidaktischer und konservatorischer Vorgaben. Die Leistung umfasst neben der Grundlagenermittlung drei aufeinander aufbauende Planungsphasen. Explizit handelt es sich um folgende Bereiche:
1. Ausstellungsplanung und –umsetzung
1.1. Grobkonzept (Erarbeitung eines Gestaltungskonzeptes auf Grundlage der Vorfassung des Dauerausstellungsdrehbuchs inkl. Präsentation und –Präsentationsmaterialien sowie einer darauf aufbauenden Kostenschätzung), Abstimmungsgespräche mit dem planenden Architekturbüro des Gebäudes
1.2. Feinkonzept (Auf Grundlage von Workshops unter Berücksichtigung des endgültigen Dauerausstellungsdrehbuchs sowie unter Einbeziehung aller Ausstellungsobjekte sowie der konservatorischen und sicherheitstechnischen Erfordernisse; Endplanungsstand ist die zeichnerische Gestaltung des Gesamtentwurfs)
1.3. Detailplanung (Wandabwicklungs- und Grundrisspläne bis zur ausführungsreifen Lösung, Materialauswahl, Bemusterungen, Konstruktionszeichnungen zu allen Ausstellungssystemen inkl. Vitrinen- und Stellwandsystemen; Ausarbeitung aller für die Ausstellung notwendigen Angaben für Inszenierungen, Farbkonzepte etc.)
1.4. Vorbereitung der Vergabe (Erstellung der Ausschreibungsunterlagen für die Gewerke)
1.5. Mitwirkung bei der Vergabe (Prüfung der Angebote nach erfolgter Submission durch den Auftraggeber, Zusammenstellung der Verdingungsunterlagen)
1.6. Objektüberwachung (Materialprüfungen, Bemusterungen und Bauaufsicht)
1.7. Objektbetreuung und Dokumentation
2. Ausstellungsgrafik
2.1. Gesamtkonzept aller grafischen Elemente (Ausarbeitung der Gestaltungsrichtlinien für die Typografie, das Farbkonzept, die Bildsprache, Tabellen, Grafiken, Schmuck- bzw. Dekorationselemente)
2.2. Ausarbeitung der Layouts (Erstellung von Drucksätzen, Reinzeichnungen, Druckvorstufen im Dateiformat für Raumtexte, Objektbeschriftungen, Erläuterungs- und Kartengrafiken, Auswahl von Grafikträgern, Auswahl der Reproduktionen)
2.3. Vorbereitung der Vergabe (Erstellung der Ausschreibungsunterlagen für die Gewerke)
2.4. Mitwirkung bei der Vergabe (Prüfung der Angebote nach erfolgter Submission durch den Auftraggeber, Zusammenstellung der Verdingungsunterlagen)
2.5. Betreuung der Produktion (Qualitäts- und Zeitmanagement)
3. Ausstellungsbeleuchtung
3.1. Gesamtkonzept einer individuellen Museumsbeleuchtung unter den konservatorischen und sicherheitstechnischen Aspekten der Ausstellung
3.2. Gesamtkonzept einer nutzer- und objektfreundlichen Arbeitsgrundbeleuchtung.
3.3. Vorbereiten der Vergabe (Erstellung der Ausschreibungsunterlagen für die Gewerke)
3.4. Mitwirkung bei der Vergabe (Prüfung der Angebote nach erfolgter Submission durch den Auftraggeber, Zusammenstellung der Verdingungsunterlagen)
3.5. Individuelles Ausleuchten der Vitrinen unter konservatorischen Vorgaben (ca. ein Monat vor Eröffnung)
3.6. Endkontrolle der Lichtwerte und Feineinstellung der Beleuchtungskörper
4. Ausstellungsmedien
4.1. Konzeption der medialen Umsetzung von Medienstationen – visueller und akustischer Art – unter Berücksichtigung raumakustischer Gesichtspunkte
4.2. Erarbeitung eines zeitgemäßen Audioguide-Führungssystems nach inhaltlichen Vorgaben
4.3. Ausarbeitung eines Ersatzkonzeptes bei Ausfall von Medien
4.4. Vorbereitung der Vergabe (Erstellung der Ausschreibungsunterlagen für die Gewerke)
4.5. Mitwirkung bei der Vergabe (Prüfung der Angebote nach erfolgter Submission durch den Auftraggeber, Zusammenstellung der Verdingungsunterlagen)
4.6. Betreuung der Produktion (Qualitäts- und Zeitmanagement)
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2013-04-09.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2013-03-07.
Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
Datum |
Dokument |
2013-03-07
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Auftragsbekanntmachung
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2013-07-08
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Bekanntmachung über vergebene Aufträge
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