Gutachten Förderprojekt Bechsteinfledermaus (BFN/BMU) Kartierung, Bewertung, Konzept
Gutachten Förderprojekt Bechsteinfledermaus (BFN/BMU) Kartierung, Bewertung, Konzept Das Projektgebiet liegt im hessischen Mittelgebirge Taunus im Südwesten Hessens. Es umfasst den rund 810 km² großen Naturpark Rhein-Taunus, der sich aus Gebieten des Rheingau-Taunus-Kreises und der Landeshauptstadt Wiesbaden zusammensetzt. Kern des Naturparkgebietes ist der Höhenzug des Taunus mit seinen naturnahen Wäldern in Höhen von bis zu rund 600 m ü. NN. Im Wesentlichen umrahmen den Höhenzug vier Täler: im Norden das Aartal, die Idsteiner Senke mit Emsbach- und Wörsbachtal im Osten, im südlichen Rheingau der Rhein und im Westen das Wispertal. Herzstück des Naturparks ist der Hinterlandswald im Westen des Projektgebietes. Er ist mit rund 220 km² Hessens größtes geschlossenes Waldgebiet. Dominierend sind ausgedehnte Hainsimsen-Buchenwälder (Luzulo-Fagetum) und teilweise großflächige Traubeneichenbestände. Viele Wälder sind vertikal reich strukturiert und weisen einen 2- oder 3-schichtigen Bestandsaufbau auf. Dem hohen Eichenanteil entsprechend sind die Wälder trotz des geschlossenen Kronendaches lichtdurchlässig, wodurch sich eine ausgeprägte Krautschicht entwickeln kann. Es handelt sich um bewirtschaftete Wälder, die in Teilen aus ehemaligen Niederwäldern entwickelt wurden, was wiederum den hohen Eichenanteil erklärt.
Es ist eine Datenrecherche in der Literatur und vor allem vor Ort auf Forstämtern, bei Behörden und Verbänden hinsichtlich flächenhafter geeigneter Maßnahmen durchzuführen. Alle Flächendaten ebenso wie die Sachdaten werden in einem Geographischen Informations-System (GIS)-Projekt zusammengestellt und je nach Aufgabenstellung im Projekt aufbereitet. Weiterhin wird mit dem GIS-Projekt eine Flächendatenbank für die Maßnahmenplanung und -umsetzung basierend auf den Projektergebnissen aufgebaut. Die Projektergebnisse (Kartierung) werden laufend in das GIS eingepflegt.
Zur Identifikation der Koloniestandorte werden Bechsteinfledermäuse mit Netzen gefangen und besendert. Die besenderten Bechsteinfledermäuse werden verfolgt und die Lage der Quartierbäume registriert. Aufgabe und Ziel ist die Erfassung von 25 Kolonien der Bechsteinfledermaus im Untersuchungsgebiet und die entsprechende Erfassung und Auswertung der Daten für jeden erkannten Koloniestandort.
Die Ermittlung von Landschaftsräumen, die für die Bechsteinfledermaus besonders geeignet erscheinen (Potenzialräume für weitere Kolonien) und von weniger geeigneten Flächen (Defiziträume) hat im Rahmen einer Landschaftsmodellierung mittels beispielsweise eines statistischen Verfahrens wie MAXENT zu erfolgen. Zur Analyse der Faktoren für diese Landschaftsmodellierung ist ein multivariantes Verfahren ENFA (ecological niche factor) anzuwenden.
Die Maßnahmenkonzeption basiert auf den Ergebnissen der Untersuchungen, dem wissenschaftlichen Kenntnisstand sowie den Umsetzungsmöglichkeiten vor Ort. Für die Umsetzung vor Ort ist weiterhin die fachliche Beratung der Projektleitung und der Waldbesitzer erforderlich. Die abgestimmte Ausarbeitung des Leitfadens ist ein weiterer Schwerpunkt der Aufgaben, ebenso die Vorbereitung und Abstimmung der Zwischenberichte und deren inhaltliche Gestaltung sowie das Halten von Vorträgen im Rahmen der Projekt-Arbeitsgruppe (PAG).
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Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2013-04-30.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2013-03-28.
Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
Datum |
Dokument |
2013-03-28
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Auftragsbekanntmachung
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2013-04-02
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Ergänzende Angaben
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2013-10-14
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Bekanntmachung über vergebene Aufträge
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