Herstellung einer Anlage zur Annahme, Zwischenspeicherung und Förderung von MgCl2-dominierter Lösung nach u.T. (AFL II)
Im Zuge eines sogenannten Optionenvergleiches wurden drei verschiedene Möglichkeiten geprüft, wie sich die Schachtanlage Asse sicher stilllegen lässt. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist die Rückholung der Abfälle die sicherste Stilllegungsoption. Bis jedoch alle Abfälle aus dem Grubengebäude herausgeholt sind, muss bei einem Störfall bzw. einem auslegungsüberschreitenden Ereignis sicher gestellt sein, dass die Konsequenzen für die Biosphäre auf ein Minimum begrenzt werden.
Dieses kann gemäß der ‚Notfallplanung zur Minimierung der Konsequenzen eines auslegungsüberschreitenden Lösungszutritt‘ durch das Einbringen von bis zu 2 000 m³/d MgCl2-dominierter Lösung in die bis dahin noch verbliebenen Poren- und Resthohlräume erreicht werden. Dabei dient die MgCl2-dominierte Lösung zur Verringerung / Vermeidung von Umlösevorgängen und zur Gewährleistung der Stabilität der eingesetzten Baustoffe (Sorelbeton), folglich der Erhöhung der Standsicherheit des un-tertägigen Grubengebäudes.
Eine werksseitige Herstellung von MgCl2-dominierter Lösung ist nicht möglich. Sie soll daher mit Eisenbahn-kesselwagen (EKW) oder Tanklastwagen (TLW) zur Schachtanlage Asse transportiert, entleert, analysiert, zwischengespeichert und nach unter Tage gefördert werden. Somit sind präventiv alle Voraussetzungen zu schaffen, mit denen eine qualitätsgerechte Verbringung dieser MgCl2-dominierten Lösung nach unter Tage möglich ist.
Neben den vorgenannten Anforderungen muss die Anlage außerdem in der Lage sein, dem Grubengebäude zutretenden, abgabefähigen Lösungen über eine Schachtrohrleitung anzunehmen und bis zu deren Abtransport und externen Verwertung in den Speicherbehältern temporär zu speichern.
Die Errichtung einer solchen ‚Anlage zur Annahme, Speicherung und Förderung von MgCl2-dominierter Lösung‘ (AFL II) umfasst im Wesentlichen folgende Gewerke:
1. Erd- und Betonbau
2. Gleisbau
3. Stahl- und Trapezblechbau
4. Anlagenbau
5. EMSR-Technik und Visualisierung
6. Isolations- und Heizungsarbeiten
7. Blitzschutzarbeiten
Die funktional auszuschreibenden Liefer-, Montage- und Bauleistungen beinhal¬ten auch deren ingenieurmäßige Bearbeitung durch den AN. Dazu gehören die Erstellung von statischen Berechnungen einschließlich der Prüfung durch Prüfstatiker, eine Genehmigungs- und Ausführungsplanung, das Anfertigen von Konstruktions- und Detailzeichnungen usw.
Die Errichtung der Anlage ist bis Ende 2014 vorgesehen.
Eignungskriterien:
Der Bieter muss nachweisbar in der Lage sein, das verlangte Aufgabenspektrum kompetent und fristgemäß durchzuführen. Für die erforderliche Planung sind fachspezifische Kompetenzen und Befähigungen in unterschiedlichen Gewerken erforderlich. Insbesondere muss der Planer auf langjährige Erfahrungen aus eigener planerischer Tätigkeit in den Bereichen Anlagenbau sowie EMSR-Technik und Visualisierung zurückgreifen können. Eine Spezialisierung auf nur eine der o.g. Bereiche ist nicht ausreichend. Die durchgeführten Planungsleistungen sind durch entsprechende Referenzen nachzuweisen. Zur Wertung werden ausschließlich vergleichbare und/oder technisch noch anspruchsvollere Aufträge, die der Anbieter innerhalb der letzten 3 Jahre durchgeführt hat, herangezogen.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2013-03-18.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2013-02-15.
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
Datum |
Dokument |
2013-02-15
|
Auftragsbekanntmachung
|