Laborautomationssysteme (LAS) für die Bereiche Klinische Chemie, Immunologie, Hämatologie und Hämostaseologie, Infektionsserologie (optional) des Zentrallabors des Universitätsklinikums Tübingen
Das Zentrallabor ist zentraler diagnostischer Dienstleister des UKT und das einzige Labor am Klinikum mit einem 24 h-Betrieb an 365 Tagen im Jahr. Das UKT versorgt mit ca. 1 500 Betten und ca. 90 Intensivpflegebetten in 17 Kliniken mit 39 Abteilungen jährlich etwa 67 000 stationäre und 330 000 ambulante Patienten. Die durchschnittliche Verweildauer beträgt 6,9 Tage.
Im Zentrallabor werden derzeit jährlich 4,5 Mio. Analysen aus den Bereichen klinische Chemie, Immunologie, Drogen und Medikamentenanalytik, Hämatologie und Hämostaseologie erbracht.
Das Zentrallabor des UK Tübingen strebt einen höchstmöglichen Automations- und Konsolidierungsgrad für die klinisch-chemische, immunologische, infektionsserologische, hämatologische und hämostaseologische Diagnostik mit optimierter Personalbindung im gesamtanalytischen Ablauf an.
Die ausgeschriebene Leistung ist in nachfolgende Lose unterteilt. Die Teilnehmer können Angebote für alle Lose, für mehrere Lose oder nur ein Los unterbreiten, jedoch nur für solche Lose, für die sie zur Teilnahme vom Auftraggeber nach Auswertung des Teilnahmewettbewerbes zugelassen wurden.
Los 1: Klinische Chemie, Immunologie (inklusive spezieller Proteinanalytik, Drogenanalytik und therapeutischem Drug Monitoring):
Laborautomation inkl. Prä- und Postanalytik (Integrierte Zentrifugation, Probensortierung und Verteilung, Aliquotierung) für die Klinische Chemie, Immunologie und Infektionsserologie (optional), inkl. Probenlagerung und Möglichkeit für Online-Nachforderungen. Kinderproben mit sehr geringem Probenvolumen (ab 25µl Plasma in der klinischen Chemie) müssen auf dem Hauptsystem, oder einem speziellen System mit gleichen Ergebnissen analysiert werden können. Die Umsetzung im Routinebetrieb bis 31.10.2013 ist verbindliche Vertragsfrist.
Los 2: Hämatologie, inklusive Liquoranalytik, automatischer Ausstricherstellung und digitaler Mikroskopie:
Automation der Hämatologie, Probenlagerung, automatischer Ausstricherstellung, Färbung und digitaler Mikroskopie, Liquoranalytik. Kinderproben mit sehr geringem Probenvolumen (ab 150µl in der Hämatologie) müssen mit zuverlässiger Erkennung von Normoblasten bei Frühgeborenen analysiert werden können.
Los 3: Hämostaseologie inklusive Spezialgerinnung:
Automation der Hämostaseologie mit Erkennung der Probenqualität und der Röhrchenfüllung inklusive Möglichkeit zur Bearbeitung von Spezialgerinnung (optional).
Der Auftraggeber behält sich vor, Lose zusammen zu vergeben, wenn sich aufgrund der abgegebenen Angebote und im Ergebnis der Verhandlungen herausstellt, dass dies aus technischen, oder wirtschaftlichen Gründen und unter Berücksichtigung der Wertungskriterien erforderlich ist.
Der Leistungsumfang umfasst die Einführung eines Laborautomationssystems (LAS) für die Bereiche Klinische Chemie, Immunologie und Infektionsserologie (optional).
Das Laborautomationssystem soll aus einer automatisierten Präanalytik, integrierte Zentrifugation, automatisierter Sortierung, Probenverteilung und Aliquotierung sowie Analysengeräten zur Durchführung immunologischer und klinisch-chemischer Bestimmungen bestehen. Es wird ein hoher Konsolidierungsgrad mit einem großem Spektrum an automatisierten Analysen angestrebt. Zudem soll ein zusätzlicher präanalytischer Probensortierer für geschlossene Primärröhrchen als Schüttgut angeboten werden. Die Ausschreibung beinhaltet die Anbindung aller dieser Komponenten an das Laborinformationssystem (LIS).
Der Bieter garantiert die Funktion aller Elemente des Laborautomationssystems, die Kompatibilität aller Elemente des Systems und das technische Zusammenwirken aller Systembestandteile auf Grundlage des neuesten Stands der Technologie.
Kann der Bieter, die geforderten Leistungen nicht ausschließlich mit eigenen Geräten erbringen, so muss er vollkompatible Fremdgeräte beistellen. Ansprüche auf Serviceleistungen/Garantieleistungen gegen den Drittanbieter tritt der Bieter an das Universitätsklinikum Tübingen ab.
Die Anforderungen an die Funktion und die Kompatibilität aller Elemente des Laborautomationssystems gelten insbesondere auch für das Angebot einer Bewerbergemeinschaft.
Weiterhin gehören zum Leistungsumfang die Ausstattung des ZL mit den benötigten Reagenzien, Kontrollen, Kalibratoren und sonstigen Verbrauchsmaterialien sowie der Chargenverwaltung über ein EDV-gestütztes Warenwirtschaftssystem, die Installation der erforderlichen Hard- und Software im Sinne einer Generalunternehmerschaft sowie ein Konzept für die automatisierte Probenlagerung und online-Nachforderungsmanagement.
Die Generalunternehmerschaft beinhaltet auch die Garantie der jederzeitigen Betriebsbereitschaft der Geräte und die Durchführung von Wartungs- und Instandsetzungsmaßnahmen.
Den Bietern soll die Möglichkeit gegeben werden, verschiedene Konzepte u. a. Personalbedarfskonzept, Konzept für die LAS-Anbindung ans LIS, Gerätekonzept, Medienversorgungskonzept, Workflow-Konzept, Konzept zur Verarbeitung unterschiedlicher Röhrchenformate, Konzept zur Verarbeitung von pädiatrischen Proben, Konsolidierungs-/Automationskonzept, EDV-Backup-Konzept LAS Online-Anbindung, Backup-Konzept für Ausfall einzelner Teilkomponenten des LAS, Durchführungskonzept, Schulungskonzept, Wartungs- und Service-konzept zu erarbeiten und eingehend darzulegen, wie die entsprechenden Leistungen erbracht werden können.
Die Vergütung erfolgt auf Grundlage der Anzahl der berichteten Analysenergebnisse (reported results), wobei die einzelnen Komponenten des angebotenen Befundpreises (Reagenzien und zugehöriges Verbrauchsmaterial, Kontrollen und Kalibrationen, Wartung und Instandhaltung sowie Geräte/Investiv-Anteil) getrennt und detailliert darzustellen sind.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2013-06-19.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2013-05-17.
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
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Dokument |
2013-05-17
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Auftragsbekanntmachung
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