Leistungen der Projektsteuerung für den Rückhalteraum Weil – Breisach

Land Baden-Württemberg, vertreten durch Regierungspräsidium Freiburg, Abteilung Umwelt, Referat 53.3 – IRP

Der Ausbau des Oberrheins zwischen Basel und Iffezheim durch Staustufen führte auf dem Abschnitt zwischen Breisach und Iffezheim zu einem Verlust von 130 km² Überschwemmungsflächen mit der Folge, dass Rheinhochwasser heute schneller und höher ablaufen und sich zudem ungünstiger mit den Hochwasserwellen der Nebenflüsse überlagern. Während für die ausgebaute Strecke aufgrund des für die baulichen Anlagen ausgewählten Bemessungshochwassers ein sehr hoher Hochwasserschutz erreicht wurde, hat sich für die Rheinanlieger unterhalb von Iffezheim die Situation wesentlich verschlechtert. Hatten sie einst einen Schutz gegen ein 200-jährliches Ereignis, so tritt infolge des Staustufenbaues ein gleich großes Ereignis nunmehr im Mittel alle 60 Jahre auf.
Zu Wiederherstellung eines Schutzniveaus, wie es vor dem Ausbau des Oberrheins bestand, wurde das Integrierte Rheinprogramm (IRP), bestehend aus 13 Rückhalteräumen mit einem gesamten Rückhaltevolumen von 167,3 Mio. m³, im Januar 1996 vom Kabinett des Landes Baden-Württemberg beschlossen (UVM, 1996).
Der Rückhalteraum Weil-Breisach ist der südlichste Rückhalteraum des integrierten Rheinprogramms des Landes Baden-Württemberg und trägt nach seiner Fertigstellung mit insgesamt 25 Mio. m³ Rückhaltevolumen zum Hochwasserschutz bei.
Er erstreckt sich rechtsrheinisch von der Mündung der Kander bei Märkt, Rhein-km 175,3 bis zur Karpfenhodmündung südlich von Breisach, Rhein-km 218,8. Er unterscheidet sich von allen anderen vorhandenen und geplanten Rückhalteräumen am Rhein dadurch, dass unmittelbar am Rhein gelegene, ehemalige Überflutungsflächen durch Bodenabtrag tiefer gelegt werden und sich darauf wieder eine natürliche Überflutungsaue entwickeln wird (teils durch natürliche Wiederbewaldung (Weiden und Pappeln), teils durch Rekultivierung). Insgesamt werden 20 Tieferlegungsflächen hergestellt.
Der geplante Rückhalteraum ist 43,5 km lang, liegt in zwei Landkreisen und auf sieben Gemeinden. Rund 600 ha Fläche werden durch das Vorhaben unmittelbar oder mittelbar umgestaltet oder berührt. Zur Schaffung des Rückhalteraumes sind über 30 Mio. m³ Erdmassen zu bewegen, der größte Teil besteht aus verwertbarem Kies. Nach bisherigem Vorgehen, geht der Kies in das Eigentum der mit den Erdbauarbeiten beauftragten Bauunternehmen über, welche den Rohstoffwert in Gegenrechnung zu den anderen Baukosten in Ihren Kalkulationen erfassen Die Baukosten reduzieren sich damit um den Wert des übernommenen Kieses. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich 20 Jahre (planmäßige Fertigstellung 2028). In dem 2002 abgeschlossenen Raumordnungsverfahren (ROV) wurde der Rückhalteraum gesamthaft positiv beurteilt. Für die weitere Planung, die erforderlichen Planfeststellungsverfahren und den Bau wurden vier Abschnitte gebildet:
Abschnitt I: Teilflächen 1 bis 3, von Kandermündung bei Märkt bis südlich Kleinkems, Landkreis Lörrach, Rhein-km 175,3 bis ca. 182,5. Im Bau seit 2009, vorgesehenes Bauende ist 2018. / Abschnitt II: Teilflächen 4 bis 6, im Bereich NSG Kapellengrien, Landkreis Lörrach, Rhein-km 183,0 bis 185,4. Derzeit keine laufenden Arbeiten ( zurückgestellt gemäß raumordnerischer Beurteilung). Vorbereitung Planfeststellungsunterlagen ab 2022. Vorlage Planfeststellungsbeschluss in 2025, Soll-Baubeginn in 2026, Soll-Bauende: 2028. / Abschnitt III: Teilflächen 7 – 13 (dabei Teilfläche 11 in Teilflächen 11a und 11b unterteilt), nördlich der Kläranlage von Bad Bellingen bis zur NATO-Rampe bei Grißheim, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, Rhein-km 190,6 bis 205,0. Planfeststellungsbeschluss liegt seit März 2013 vor, derzeit erfolgt die Vergabe der Ingenieurleistungen Lph. 5-9 gem. HOAI 2013. Soll-Baubeginn: 2014, Soll-Bauende: 2027. / Abschnitt IV: Teilflächen 14 – 18 (dabei Teilfläche 14 in Teilflächen 14a und 14b unterteilt), von der NATO-Rampe bei Grißheim bis zur Karpfenhodmündung südlich von Breisach, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, Rhein-km 206,6 bis 218,8. Derzeit werden die Planfeststellungsunterlagen vorbereitet - Planfeststellungsbeschluss Soll: 2016, Soll-Baubeginn: 2017, Soll-Bauende: 2028.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2014-03-18. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2013-12-20.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2013-12-20 Auftragsbekanntmachung
2014-09-05 Bekanntmachung über vergebene Aufträge