Modellversuche zur Uferbelastung bei stark eingeschränkt leichter Begegnung

Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, dieses wiederum vertret

Auftragsgegenstand sind Modellversuche zur Ermittlung der Uferbelastung bei stark eingeschränkt leichter Begegnung in Wasserstraßen mit geringem Verkehr.
Die BAW (Referate W4 und G4) ist beauftragt, Untersuchungen zur Ufersicherung an Wasserstraßen mit geringem Verkehr (Netzkategorien B und C) durchzuführen. Bei engen Kanälen, großen Fahrzeugen sowie bei Begegnungen und Überholungen rücken die Propulsionsorgane immer näher zum Ufer. Die propulsionsbedingten Belastungen können die sonst maßgebenden aus dem Schiffswellensystem übersteigen. Dies gilt insbesondere für schmale Kanäle, die nicht für den Begegnungsverkehr moderner Schiffe ausgelegt sind, in denen Begegnungen in der Praxis jedoch vorkommen. Über die zugehörigen Schäden gibt es aufgrund der fehlenden Aufschlüsse i. d. R. nur wenige Informationen. Korrelationen dieser Schäden zu Belastungen sind deshalb derzeit nicht herstellbar. Deshalb sollen die Belastungen und zugehörigen Schäden experimentell ermittelt werden. Die Durchführung von Modellversuchen ermöglicht die Beachtung der nautischen Randbedingungen durch das manuelle Steuern der Schiffsmodelle von erfahrenen Schiffsführern sowie die Ermittlung der zugehörigen Uferbelastungen.
Die notwendigen Versuchseinrichtungen sowie auch die Schiffsführer müssen beim Auftragnehmer (AN) zur Durchführung der Versuche zur Verfügung stehen (nicht bei der BAW in Karlsruhe). Die hier geforderte Untersuchungsmethode sieht vor, die Uferbelastungen durch Steinverlagerungen von eingebauten Schüttsteindeckwerken sichtbar zu machen. Die oberste Steinlage wird eingefärbt und erodierte Steine werden nach jedem Versuch gezählt und zurückgelegt. Die Versuchsfahrten sollen in einem Kanalmodell mit beidseitig geböschten Ufern mit vier verschiedenen trapezförmigen Querschnittsprofilen mit zwei Modellschiffen (vom AN zu stellen), entsprechend einem Europaschiff (ES) mit Ein-Propellerantrieb und Großmotorgüterschiffen (GMS) mit Zwei-Propellerantrieb, bei zwei verschiedenen Tiefgängen durchgeführt werden. Weiterhin müssen die Schiffsmodelle des AN mit Bugstrahlruderanlagen ausgerüstet sein. Die Deckwerke sollen zwei unterschiedliche Körnungen aufweisen. Die Modelldeckwerke (Kornmaterial) werden von der BAW gestellt. Das Versuchsprogramm sieht vor, zunächst in Vorversuchen mit frei gesteuerten Schiffsmodellen die aus nautischer und Uferschutzsicht beste Begegnungsstrategie zu ermitteln. Anschließend sollen darauf aufbauend weitere Freifahrten mit verschiedenen Randbedingungen hinsichtlich Schiffstyp, Abladung, Schiffsgeschwindigkeit und den aus den Vorversuchen ermittelten besten Begegnungsstrategien in den gewählten Kanälen durchgeführt werden. Dabei werden die Steinverlagerungen quantitativ erfasst, um später auf Schadensakkumulation schließen zu können. Weiterhin sollen stationäre Einzelfahrten mit gefesselten Schiffen bei unterschiedlichen Uferabständen, Schiffsgeschwindigkeiten und Bugstrahlruderleistungen erfolgen. Hierbei sollen an den Stellen mit den größten Belastungen auch die zugehörigen Fließgeschwindigkeiten in Ufernähe gemessen werden.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2013-11-19. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2013-10-11.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2013-10-11 Auftragsbekanntmachung
2013-11-04 Ergänzende Angaben
2014-05-07 Bekanntmachung über vergebene Aufträge