Planungsleistungen Sanierung Mahnmal St. Nikolai Hamburg
Die im Jahr 1874 im neugotischen Stil fertiggestellte ehemalige Hamburger Hauptkirche St. Nikolai (Grundsteinlegung 1846) wurde im 2. Weltkrieg schwer zerstört. Seit 1953 ist nur noch der 147 m hohe Turm vorhanden. Er liegt an prominenter Stelle in der Hamburger Innenstadt, eingerahmt von Willy-Brandt-Straße, Hopfenmarkt, Wölberstieg und der Neuen Burg, weniger als 5 Fußminuten vom Rathaus entfernt. Heute ist St. Nikolai ein Mahnmal gegen Krieg und Gewaltherrschaft. Ein Teil des Kellers wird als Dokumentationszentrum genutzt. Der Turm ist über einen Aufzug, der auf eine Aussichtsplattform in etwa 80 m Höhe führt, öffentlich zugänglich. Nachdem im Jahr 2011 wiederholt Bruchstücke des Turms auf die umgebenden Freiflächen gefallen waren, wurde vom Bezirksamt Hamburg-Mitte eine Schadenskartierung in Auftrag gegeben. Dabei wurde deutlich, dass ein akuter Sanierungsbedarf besteht. Gegenstand der vorliegenden Ausschreibung sind Planungsleistungen für die Sanierung des Mahnmals. Die Gesamtkosten der Sanierungsmaßnahme werden derzeit auf ca. 10,7 Mio. EUR geschätzt. Die derzeit noch laufende Schadenskartierung dient als zentrale Grundlagenermittlung für die Sanierung und bildet damit die Basis der ausgeschriebenen Planungsleistungen. Bislang wurden ca. 40 % der Gesamtfläche untersucht und als Ergebnisbericht dokumentiert. Der Auftragnehmer muss in der Lage sein, die zweidimensionale Schadenskartierung als Planungs- und Abrechnungsgrundlage sinnvoll aufzubereiten. Das kurzfristige Ziel der Sanierungsmaßnahme ist es, die vom Bauwerk derzeit noch ausgehende Gefährdung für die angrenzenden Verkehrsflächen zu unterbinden. Mittelfristig besteht das Ziel darin, das Baudenkmal in seinem historischen Bestand als Mahnmal und Wahrzeichen der Stadt Hamburg langfristig zu sichern. Die Planungsaufgabe erfordert ein besonderes bauhistorisches Verständnis, Kenntnisse zu Bautechniken des 19. Jahrhunderts sowie besondere Fachkompetenzen im Bereich der Sanierung von Baudenkmälern, insbesondere der Sanierung von Naturstein-/Sandsteinbauten und Ziegelbauten. Weiterhin sind Erfahrungen in der statischen Beurteilung von historischen Gebäuden, Erfahrungen mit historischen Mauerwerksverfugungen und Kenntnisse von Sanierungsmethoden der 1960er und 1990er Jahre in Hinblick auf Schädigungen durch falsche Sanierungstechniken von besonderer Bedeutung. Die Planung der Sanierungsmaßnahmen und -methoden erfordert eine enge Abstimmung mit dem Bezirksamt Hamburg-Mitte und dem Denkmalschutzamt Hamburg. Denkmalpflegerisches Ziel ist es, die Bausubstanz in ihrem historischen, uns überkommenen Zustand in ihrem Ruinencharakter und mit den Spuren der auf sie einwirkenden Zeit zu bewahren und zu sichern. Nach Abschluss des Verfahrens ist unmittelbar mit der Projektbearbeitung zu beginnen.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2013-11-04.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2013-10-04.
Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
Datum |
Dokument |
2013-10-04
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Auftragsbekanntmachung
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2014-07-31
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Bekanntmachung über vergebene Aufträge
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