Präventionsforum+

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV)

Die DGUV wird unter der Bezeichnung „Präventionsforum+“ 2 -Plattformen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz anbieten. Die BG BAU ist beauftragt, die Ausschreibung zu begleiten. Perspektivisch sollen sich später weitere vergleichbare Einrichtungen aus anderen Staaten dem Präventionsforum+ anschließen können.
Das Präventionsforum soll grob folgende Funktionalitäten bieten:
(1) Ein zentrales Wissensportal bestehend aus einer Suchmaschine mit angeschlossener Semantik, das frei im Internet zugänglich ist.
(2) Ein Portal für den Erfahrungsaustausch, das dem Informationsaustausch der Mitglieder einzelner Arbeitsgruppen, dem Austausch zwischen den unterschiedlichen Arbeitsgruppen sowie der Koordinierung der Tätigkeiten einzelner Arbeitsgruppen der Träger des Präventionsforum+ dient.
Gegenstand der auszuschreibenden Leistung ist die Beschaffung eines standardsoftwarebasierten Systems und Anpassung dieser Standardsoftware an die unten beschriebenen Projektvorgaben.
Zusätzlich ist Teil der Ausschreibung Installation und Betrieb in der hier beschriebenen Portale einer extern gehosteten Umgebung gemäß den Anforderungen an einen sicheren IT-Betrieb sowie den derzeit üblichen „Best Practice“ IT-Betriebsverfahren zur Bereitstellung der geforderten Services zu definierten Servicelevel (SLA).
LOS 1:
a) Wissensportal
aa) Ausgangslage:
Im Internet werden Fachinformationen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz auf unterschiedliche nationale und internationale Internetseiten verteilt und in unterschiedlichen Datenbanken angeboten. Weiterhin werden in den Originaldokumenten, wie z.B. Vorschriften und Regeln Fachbegriffe verwendet, die dem Laien oft unbekannt oder nicht geläufig sind.
Notwendige Informationen der Unfallversicherungen werden so teilweise nur schwer oder gar nicht gefunden werden. In der Praxis führt dies dazu, dass die Informationen i.d.R. über Google gesucht werden und nicht von unseren Originalseiten. Die Gefahr besteht dabei, dass auch Quellen anderer Urheber „gefunden“ werden, die u.U. nicht unseren Qualitätskriterien entsprechen.
bb) Funktionsweise:
Mit dieser neu zu schaffenden internationalen Wissensplattform sollen zentral qualitätsgesicherte Informationen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz gefunden werden können. Die dabei zu berücksichtigenden Sprachen sind deutsch, italienisch, französisch und englisch. Weitere Sprachen können später dazukommen.
Durch den Einsatz einer Enterprise-Suchmaschine sollen die national und international fragmentiert vorliegenden Informationen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz zusammengefasst werden, ohne dass neue Dokumente erstellt werden müssen.
Der zusätzliche Aufbau einer Semantik soll die Suchergebnisse verbessern, z.B. dadurch, dass Dokumente gefunden werden, die inhaltlich der Suche entsprechen, den Suchbegriff aber nicht exakt verwenden. Auch soll es möglich sein, die Treffer schnell und einfach zu gruppieren, z.B. durch Facettenbildung oder graphische Darstellung. Die Semantik soll dabei behilflich sein, länder- und sprachübergreifend die richtigen Informationen zu finden. So soll z.B. zusätzlich nach Vorschriften oder Anforderungen eines weiteren Partnerlandes recherchiert werden können.
Weiterhin soll es ohne zusätzlichen administrativen Aufwand besonders für die Spezialisten die Beobachtung eines bestimmten Themenfeldes über einen definierten Zeitraum ermöglicht werden.
cc) Administration des Wissensportals:
Dieses neue Wissensportal soll zusätzlich zu der oben beschriebenen semantischen Suche über definierte angebundene Quellen erklärende Webseiten bereitstellen, z.B. für die Einstiegsseite, die einfach und performant von internen Redakteuren der jeweiligen Partner gepflegt werden können.
Neben diesen redaktionell pflegbaren Seiten mit statischem Inhalt sollen für definierte Redakteure administrative Backoffice Prozesse abgebildet werden um Sites und Unterbäume dieser Sites in die Suche einzubinden oder zu entfernen sowie externe und interne Datenbanken einfach einzubinden und damit durchsuchbar zu machen.
Die Semantik soll von den jeweiligen Administratoren performant aufgebaut und erweitert werden können.
Die hier formulierten Anforderungen sollen durch den Einsatz von Standardsoftware realisiert werden.
Dieses Standardsoftware System soll außerhalb des eigenen Rechenzentrum gehostet werden. Eine geeignete Hosting Lösung soll vom Anbieter vorgeschlagen werden.
dd) Geforderte Punkte des Wissensplattform Portals: Semantik / Suchmaschinen Features
(1) Mobile Version der Suche / des Portals out of the box vorhanden oder kann leicht nachimplementiert werden?
(2) Spracherkennung der idexierten Elemente (mindestend DE, FR, IT, EN)
(3) Suchergebnisse graphisch darstellbar?
(4) Suche über Text und mulitmediale Assets (Bild, Ton, Videos)
(5) Voransichtsgenerierung der gefundenen Inhalte oder Assets, auch wenn das zur Anzeige benötigte Programm nicht auf dem Rechner / Tablet des Users installiert ist?
(6) Suchergebnis manuell / automatisch nachjustierbar (nach Quellen, Ländern etc)?
(7) Synonym / Homonym Verwaltung?
(8) Beziehungen zwischen den Suchtermen und Ergebnissen manuell / automatisch gewichtbar?
(9) Zugriff auf Suche / Semantik System über eine API oder Webservice via REST Technologie möglich?
(10) Bitte beschreiben Sie, wie mit ihren angebotenen System interne Klassifikationen von Ergebnissen (z.B. Vorschriften, Regeln –Nummerierung-, Organisationsstruktur) realisiert werden können
(11) Pflege des semantischen Netzes mit einem graphischen Nutzerinterface möglich?
Technologisch gibt es weiter keine Vorgaben.
LOS 2:
b) Erfahrungsaustausch
aa) Ausgangslage:
Es soll ein Collaboration Portal geschaffen werden, in dem sich registrierte Mitglieder in themenbezogene Projektgruppen zusammenschließen und Berufsfeld Vorschriften und –Regeln bezüglich Arbeits- und Gesundheitsschutz diskutieren.
Projektgruppen können in Arbeitsgruppen mit zugehörigen Communities organisiert sein.
bb) Funktionsweise
Innerhalb der Projektgruppen werden Vorlagen für Berufsfeld-Vorschriften/-Regeln erstellt. So entstandene Dokumente werden manuell oder per Workflow in das übergeordnete Gremium, das „Sachgebiet“ verschoben, weiter diskutiert und bearbeitet und dann wiederum in das übergeordnete Gremium „Fachbereich“ transferiert. Dieser Fachbereich setzt die so entstandenen Richtlinien dann in Kraft.
cc) Geforderte Punkte des Erfahrungsaustausch Portals: Collaboration Plattform
(1) Mengengerüst:
- ca. 3 000 - 6 000 User, viele externe Benutzer (Sachverständige etc.)
(2) Projektgruppen sollen folgende Features unterstützen:
- Workspaces (für Projekte – mit Berechtigungskonzept und Mailverteilern pro Workspace),
- Gemeinsame Dateiablage (ggf. Speicherbegrenzung pro Arbeitskreis/Projektgruppe),
- Kollaboratives bearbeiten und kommentieren von Dokumenten,
- Kontakte (inklusive Datenbanken wie „Ansprechpartner“),
- Terminkoordination,
- Workflows für die Erstellung von Dokumenten und das Verteilen in verschiedene Workspaces,
- Umfrage Tool,
- Web- und Videokonferenzen,
- Social Media (z.B. WIKI, Forum, Blog, Chat),
- Folgen von Kontakten und Themen, Teilen von Inhalten etc.,
Technologisch gibt es weiter keine Vorgaben.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2013-04-30. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2013-03-26.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?

Wie?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2013-03-26 Auftragsbekanntmachung
2013-04-25 Ergänzende Angaben
2013-11-12 Bekanntmachung über vergebene Aufträge
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