Projekt: Neubau des Zentralen Betriebshofes der Stadt Wolfsburg sowie Neubau des Betriebshofes der Wolfsburger Abfallwirtschaft und Straßenreinigung (WAS) im Gewerbegebiet Vogelsang II

Stadt Wolfsburg - Ausschreibungsstelle

Siehe Ziff. II.1.1 sowie
Der Zentrale Betriebshof der Stadt Wolfsburg sowie der Betriebshof der Wolfsburger Abfallwirtschaft und Straßenreinigung (WAS), einer kommunalen Anstalt der Stadt Wolfsburg, sollen auf zwei Standorte im Gewerbegebiet Vogelsang II konzentriert neu errichtet werden. Die verfügbaren Grundstücke haben eine Größe von 71.000 qm und von 47.000 qm. Ein rechtsgültiger Bebauungsplan für die Umsetzung der beiden Maßnahmen liegt vor.
Durch die Verlagerung der derzeit auf unterschiedliche Standorte im Stadtgebiet von Wolfsburg verteilten Betriebshöfe der Geschäftsbereiche Straßenbau und Projektkoordination (GB 07) sowie Grün (GB 08) und die Verlagerung des Betriebshofs der Wolfsburger Abfallwirtschaft und Straßenreinigung (WAS) sollen neue städtebauliche Entwicklungen an den Altstandorten ermöglicht und unwirtschaftliche Sanierungskosten in die alte Bausubstanz vermieden werden.
Durch die räumliche Konzentration der städtischen Betriebshöfe auf einen gemeinsamen Standort sollen Synergieeffekte bei der räumlichen Nutzung, beim Betrieb der Werkstätten und Lagerflächen sowie dem Einsatz von Sonderfahrzeugen erzielt werden. Durch die Ansiedlung des Betriebshofes der WAS in unmittelbarer Nachbarschaft eröffnet sich darüber hinaus ggf. die Möglichkeit, weitere Synergien bzgl. Erstellung, Betrieb und Unterhalt der Betriebshöfe zu nutzen (z.B. gemeinsame Kantine, Tankstelle, Energieversorgung u.ä.). Nicht zuletzt um dies auszuloten und frühzeitig in der Projektentwicklung zu implementieren, ist eine Projektvorbereitung aus einer Hand/durch einen Dienstleister vorgesehen. Bestandteil der beabsichtigten Beauftragung - Stufe 1 (s.a. Ziff. II.2.2) - ist daher auch eine Analyse und Ergänzung z.T. bereits vorliegender Raumprogramme und – aufbauend auch auf vorliegenden Überlegungen zum Gesamtgebäudevolumen – die Entwicklung eines optimierten Raum- und Funktionsprogramms für die verschiedenen Geschäftsbereiche, das größtmögliche Synergieeffekte des gemeinsamen neuen Standorts zwischen den städtischen Betriebshöfen und dem Betriebshof der Wolfsburger Abfallwirtschaft und Straßenreinigung (WAS) berücksichtigt.
Darauf aufbauend soll eine Abschätzung der voraussichtlichen Bau-/Investitionskosten für die Betriebshöfe am neuen Standort erfolgen. Ergänzend soll eine detailliertere Untersuchung des vorgesehenen neuen Standorts der städtischen Betriebshöfe auf seine Rahmenbedingungen für die Umsetzung der Maßnahmen durchgeführt werden.
Folgender Energiestandard wird verbindlich: mindestens EnEV 2009 minus 30 %. Zur Wärme-/Energieversorgung der Gebäude/Anlagen sollen neue energiesparende Techniken zum Einsatz kommen (z.B. Verwertung von regelmäßig anfallenden Rohstoffen (Laub, Holzschnitt, Grünschnitt) zur Energiegewinnung, Einsatz von Photovoltaik- und Windkraftanlagen, Eisspeicher (Betriebshof WAS)). Außerdem soll z.B. eine Regenwassernutzung für Brauchwasser erfolgen.
Der Bewerber muss Erfahrung in der Planung und Realisierung von Betriebshöfen nachweisen. Er muss Erfahrung mit der Moderation und Mediation haben, um eine effiziente und zügige Umsetzung der gesetzten Ziele, eine systematische Einbindung der verschiedenen Beteiligten sowie eine fundierte Steuerung des Entwicklungsprozesses zu gewährleisten. Er muss in der Lage sein, im Dialog mit den anderen Beteiligten die Grundlagen für herausragende Lösungen herauszuarbeiten, die die funktionalen, betriebstechnischen, wirtschaftlichen und ökologisch/energetischen Anforderungen moderner Betriebshöfe erfüllt und muss außerdem fundierte Kenntnisse bzgl. Arbeits- und Gesundheitsschutz, Gefahrstoffe etc. haben.
(1) Zentraler Betriebshof der Stadt Wolfsburg:
Der Geschäftsbereich Straßenbau und Projektkoordination (07) befasst sich mit der Planung, dem Bau und der Erhaltung leistungsfähiger und sicherer Verkehrsanlagen (Straßen/Wege/Plätze inkl. Beleuchtungs- und Lichtsignalanlagen, Ingenieurbauwerke, Brunnenanlagen, Verkehrszeichen/Verkehrsschilder/Markierungen, Straßenentwässerungsanlagen und Parkscheinautomaten). Der Geschäftsbereich Grün (08) plant, baut und bewirtschaftet die öffentlichen Grün- und Parkanlagen (Grün- und Freiflächen, Schmuckpflanzungen, Jugend-, Kinderspiel- und Bolzplätze, Grün- und Freiflächen von Schulen, städtisches Verkehrsgrün sowie Natur- und Landschaftsflächen im Zuge von ökologischen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen). Zu den Aufgaben zählen auch die Pflege und Unterhaltung von eigenen Fahrzeugen u.ä.. Der Geschäftsbereich Straßenbau und Projektkoordination wird mit voraussichtlich 62 Mitarbeitern vor Ort sein, davon werden voraussichtlich 26 Mitarbeiter im Verwaltungsbereich tätig sein, der Geschäftsbereich Grün mit voraussichtlich 145 Mitarbeiter, davon rd. 15 Mitarbeiter im Verwaltungsbereich tätig.
Neben einem Verwaltungsgebäude mit einem öffentlichen Kundenbereich soll der Betriebshof mit verschiedenen Garagen-, Lager- und Werkstattflächen entstehen. Das Raumprogramm für den Neubau sieht nach ersten überschläglichen Aufstellungen eine Bruttogrundfläche (BGF) von insgesamt rd. 16.000 bis 19.000 qm vor, davon rd. 10.000 bis 13.000 qm für Lagergebäude [GB 07: u.a. Schilder, flüssige und brennbare Stoffe, Säuren und Farben, elektrische Anlagen; GB 08: Ersatzteile, Dünger, Spielgeräte, Holz, Dienst- und Schutzkleidung, Fahnen, Fahnenmasten etc.) ] und Werkstätten [GB 07: u.a. Schlosserei, Schweißerei, Holzwerkstatt, Schilderwerkstatt, Malerwerkstatt u.ä.; GB 08: u.a. Landmaschinenwerkstatt, Malerei, Tischlerei].
Die Außenanlagen haben eine Größe von rd. 35.000 bis 38.000 qm und enthalten u.a. offene und gedeckte Lagerflächen (GB 07: für Pflaster/Platten, Baustoffe, Schüttgüter, belastetes Material nach LAGA und RuVA (Asphalt, Boden, Mähgut etc.), Öl/Gas/Benzin, Schilder, Beleuchtungsanlagen, Absperrmaterialien, Abfall/Müll, GB 08: für Granulat für Winterdienst, Boxen für Schüttgüter, Palettenware wie Steine und Platten, Container für z.B. Altholz/Laub/Metall, Strauchschnitt/Baumabschnitte aus Fällungen etc. Spielgeräte, Fahnen und Fahnenmasten, Pflanzkübel/Blütensäulen etc.) sowie Garagen/Unterstellplätzen für unterschiedliche Fahrzeuge (PKW, Traktoren, LKW mit Hubarbeitsbühne bzw. unterschiedlichsten Anbaugeräten). Außerdem sind Gewächshäuser für die Überwinterung/Anzucht von Pflanzen Bestandteil des Baumaßnahme.
Bauherr der städtischen Betriebshöfe ist die Stadt Wolfsburg.
Zeitrahmen: Der Baubeginn ist für Ende 2015 vorgesehen, die Inbetriebnahme ist für Mitte 2017 geplant.
(2) Betriebshof WAS:
Zu den Aufgaben der WAS gehören neben der klassischen Abfallsammlung auch Straßenreinigung mit Winterdienst, die mobile und stationäre Problemabfall- und Elektronikschrottsammlung sowie der Containerdienst für Privathaushalte und Gewerbebetriebe.
Im Betriebshof sind rund 170 Mitarbeiter beschäftigt, davon im Verwaltungsbereich ca. 30 Mitarbeiter.
Neben einem Verwaltungsgebäude mit einem separat zu erschließenden öffentlichen Kundenbereich soll der Betriebshof mit verschiedenen Garagen-, Lager- und Werkstattflächen entstehen. Das Raumprogramm für den Neubau sieht nach ersten überschläglichen Einschätzungen insgesamt eine Bruttogrundfläche BGF von rd. 6.900 qm vor, davon rd. 2.100 qm für Werkstätten mit Lager (u.a. für Ersatzteile, Farben, Flüssigkeiten, Öl und Reifen).
Die Außenanlagen haben eine Größe von rd. 37.300 qm und enthalten u.a. offene und überdachte Lagerflächen (für Straßenkehrricht, Abfallbehälter, Säcke, Streusalz, Sand, Soleaufbereitung etc.) sowie Garagen/Unterstellplätze für unterschiedliche Fahrzeuge (PKW, LKW, Transporter, Streu-/Kehr-/Müllfahrzeuge) neben Parkplätzen für Mitarbeiter/Besucher.
Eine Wertstoff- und Schadstoffsammlung mit einer Annahmestelle für private Anlieferer soll vor Ort eingerichtet werden; die Verwertung der Abfälle findet anderenorts statt.
Bauherr des Betriebshofes der WAS ist die Wolfsburger Abfallwirtschaft und Straßenreinigung – kommunale Anstalt der Stadt Wolfsburg (100%-iges Tochterunternehmen der Stadt Wolfsburg).
Zeitrahmen: Der Baubeginn ist für November 2014 vorgesehen, die Inbetriebnahme ist für Ende 2015 geplant.
Die vorgesehene Vergabe umfasst folgende Leistungen:
Leistungsbereich A: Projektsteuerungsleistungen gem. §205 AHO-Schriftenreihe Nr. 9 (Stand März 2009) in den Handlungsfeldern A (Organisation, Information, Koordination und Dokumentation), B (Qualitäten und Quantitäten), C (Kosten und Finanzierung), D (Termine, Kapazitäten und Logistik) und E (Verträge und Versicherungen). Im Einzelnen:
(1) Zentraler Betriebshof der Stadt Wolfsburg: Projektstufe 1 Handlungsfelder A bis D, Grundleistungen teilweise (Ausnahmen: PS 1-A: 5. Mitwirken bei der Auswahl eines Projektkommunikationssystems; PS 1-B: 3. Mitwirken bei der Klärung der Standortfragen, Beschaffung der standortrelevanten Unterlagen, der Grundstücksbeurteilung hinsichtlich Nutzung in privatrechtlicher und öffentlich-rechtlicher Hinsicht; PS 1-C: 2. Mitwirken bei der Ermittlung und Beantragung von Investitions- und Fördermitteln; 3. Prüfen und Freigeben von Rechnungen der Projektbeteiligten (außer bauausführenden Unternehmen) zur Zahlung; PS 1-D: 2. Aufstellen und Abstimmen der Generalablaufplanung und Ableiten des Kapazitätsrahmens; 3. Erfassen logistischer Einflussgrößen unter Berücksichtigung relevanter Standort- und Rahmenbedingungen).
Zusätzlich sollen folgende Besondere Leistungen beauftragt werden: PS 1: Moderation / Mitwirken bei der Bedarfsanalyse innerhalb der städtischen Nutzer / WAS sowie Moderation/Mitwirken bei der Synergienfindung bzgl. Raumprogramme städtischer Betriebshof / Betriebshof WAS.
Optional werden weitere Leistungen beauftragt: siehe hierzu Ziffer II.2.2. „Optionen“.
(2) Betriebshof der WAS:
Projektstufen 1 – 5, nahezu alle Grundleistungen (Ausnahmen: PS 1-A: 5. Mitwirken bei der Auswahl eines Projektkommunikationssystems; PS 1-B: 3. Mitwirken bei der Klärung der Standortfragen, Beschaffung der standortrelevanten Unterlagen, der Grundstücksbeurteilung hinsichtlich Nutzung in privatrechtlicher und öffentlich-rechtlicher Hinsicht; PS 1-C: 2. Mitwirken bei der Ermittlung und Beantragung von Investitions- und Fördermitteln; PS 1-D: 2. Aufstellen und Abstimmen der Generalablaufplanung und Ableiten des Kapazitätsrahmens; 3. Erfassen logistischer Einflussgrößen unter Berücksichtigung relevanter Standort- und Rahmenbedingungen; PS 2-A: 6. Überwachen des Betriebs des Projektkommunikationssystems; PS 2-B: 2. Mitwirken bei der Konzeption der erforderlichen Bemusterungen; PS 2-D: 4. Mitwirken bei der Aktualisierung der logistischen Einflussgrößen unter Einarbeitung in die Ergebnisunterlagen der Termin und Kapazitätsplanung; PS 2-E: 7. Mitwirken bei der Umsetzung des Versicherungskonzeptes für alle Projektbeteiligten; PS 3-B: 4. Mitwirken bei den erforderlichen Bemusterungen; PS 3-D: 4. Mitwirken beim Aktualisieren und Prüfen der Entwicklung der logistischen Einflussgrößen; PS 3-E: 2. Organisieren des Vergabeverfahrens für Bau- und Lieferverträge; PS 4-E: 2. Unterstützen des Auftraggebers bei der Abwendung von Forderungen von Nicht-Projektbeteiligten (Nachbarn, Bürgerinitiativen etc.). Die Vergabe erfolgt stufenweise ohne Rechtsanspruch auf die Beauftragung aller Leistungsstufen (s. hierzu Ziffer II.2.2. „Optionen“).
Zusätzlich sollen folgende Besondere Leistungen beauftragt werden: PS 1: Moderation / Mitwirken bei der Bedarfsanalyse innerhalb der städtischen Nutzer / WAS sowie Moderation/Mitwirken bei der Synergienfindung bzgl. Raumprogramme städtischer Betriebshof / Betriebshof WAS; PS 4-C: 1. Kontrollieren der Rechnungsprüfung der Objektüberwachung; 2. Erstellen des Nutzungskostenanschlags; PS 5-A: 1. Gesamthaftes Prüfen der Projektdokumentation der fachlichen Beteiligten; PS 5-B: 1. Veranlassen, Koordinieren und Steuern der Beseitigung nach der Abnahme aufgetretener Mängel.
Optional werden weitere Leistungen beauftragt: siehe hierzu Ziffer II.2.2. „Optionen“.
Die weitere Planung/Realisierung der Maßnahmen des Betriebshofs der WAS steht unter dem Vorbehalt eines Verwaltungsratsbeschlusses auf Grundlage der Genehmigungsplanung (LPh 4 HOAI §33).
Leistungsbereich B: Teilleistungen der Objektplanung gemäß HOAI 2009 §33. Im Einzelnen:
(1) Zentraler Betriebshof der Stadt Wolfsburg: Leistungsphase 1, nahezu alle (Grund-) Leistungen (Ausnahme: Klären der Aufgabenstellung) und folgende Besondere Leistungen: Standortanalyse, Betriebsplanung, Analyse und Ergänzung vorliegender Raum-/Funktionsprogramme sowie Anpassung an betriebsbedingte Erfordernisse unter Berücksichtigung größtmöglicher Synergien zwischen Zentralem städtischen Betriebshof und WAS-Betriebshof.
(2) Betriebshof der WAS: nahezu alle (Grund-) Leistungen (Ausnahme: Klären der Aufgabenstellung) und folgende Besondere Leistungen: Standortanalyse, Betriebsplanung, Analyse und Ergänzung vorliegender Raum-/Funktionsprogramme sowie Anpassung an betriebsbedingte Erfordernisse unter Berücksichtigung größtmöglicher Synergien zwischen Zentralem städtischen Betriebshof und WAS-Betriebshof.
Eine losweise Vergabe ist nicht beabsichtigt.
Im Ergebnis der Baumaßnahmen sollen architektonisch hochwertige Gebäude und technisch optimale Anlagen zur Verfügung stehen, welche über lange Jahre einen wirtschaftlichen und ressourcenschonenden Betrieb ermöglichen.
Die Objektplanung ab Leistungsphase 2 HOAI §33 und die in die Gesamtplanung zu integrierenden weiteren Fachplanungs-/ Beraterleistungen werden separat vergeben.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2013-08-13. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2013-07-10.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2013-07-10 Auftragsbekanntmachung
2013-07-17 Ergänzende Angaben
2015-03-26 Bekanntmachung über vergebene Aufträge