Sanierung Evang.-Luth. Stadtpfarrkirche St. Georg, Nördlingen - Architektenleistungen (Lph. 1-3 u. 5-8)

Sanierung Evang.-Luth. Stadtpfarrkirche St. Georg in Nördlingen - Architektenleistungen (Lph. 1-3 u. 5-8)

Der Auftraggeber saniert die Evangelisch-Lutherische Stadtpfarrkirche St. Georg in Nördlingen. Die im Stadtzentrum gelegene Kirche gehört zu den großartigsten Leistungen der spätgotischen Sakralbaukunst in Süddeutschland. Sie wurde nach einem Plan von 1427/1519 erbaut. Das dreischiffige Grundrisssystem der Kirche zeigt im Langhaus und im leicht eingezogenen Chor je sechs Joche. Durchgehend axial angeordnete Rundpfeilerreihen werden im Osten von einem dreiseitigen Chorschluss, im Westen vom quadratischen Turmunterbau bzw. einer Emporenanlage begrenzt. Der mehr als 90 m hohe Westturm "Daniel" ist das Wahrzeichen von Nördlingen.
Als Baumaterial wurde bauzeitlich bei der St. Georg Kirche in der Hauptsache Suevit verwendet, weiterhin feinkörniger Sandstein sowie vereinzelt Doggersandstein und poriger Kalkstein.
Trotz einer umfangreichen Restaurierung der gesamten Kirche im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts musste der "Daniel" im Zeitraum 1971-1983 saniert werden, von 1983-2003 wurden Steinmetzarbeiten am Chor durchgeführt.
Derzeit und in den kommenden Jahren wird die Instandsetzung des zum Teil akut gefährdeten Langhauses, der Bereich Nordwestgiebel einschließlich Treppenturm, der geschädigte Sockelbereich des Daniel und die Portalzier des Westwerkes vorgenommen. 2012 wurde die Sanierung des Dachstuhls über dem Chor und dem Langhaus abgeschlossen. Weiterhin wurden umfangreiche vorbereitende Maßnahmen mit einer Schadenserhebung und einer Kostenermittlung für die weiteren notwendigen Maßnahmen an der St. Georg Kirche durchgeführt. Der Bauabschnitt 2012-2014 ist bereits vergeben. Bei den zu planenden und zu überwachenden Arbeiten handelt es sich um sehr anspruchsvolle Steinmetzarbeiten. Stark geschädigte Naturwerksteinblöcke müssen ausgebaut werden, es ist eine Neu-Anfertigung zum Austausch der Fassadensteine und der maßgerechte Einbau derselben nach historischem Vorbild zu planen und zu überwachen, soweit möglich und tauglich ist Suevit einzusetzen, alternativ Sandstein. Die Arbeiten haben in enger Zusammenarbeit mit dem BLfD zu erfolgen. Neben den Steinmetz- Steinrestauratorenarbeiten werden erforderlich der Ausbau, das Durchreparieren und der Wiedereinbau der Verglasungen der Kirchenfenster, zugehörige Schlosser- bzw. Kunstschmiedearbeiten für Reparaturen an den Quereisen/Querverstrebungen der Fenster und die Überarbeitung/Erneuerung der Fenstergitter.
Die Kosten für die Gesamtsanierung belaufen sich auf etwa 13 Millionen EUR. Die Sanierungsarbeiten werden in jeweils Dreijahresabschnitten durchgeführt, für einen Sanierungsabschnitt von 3 Jahren stehen jeweils ca. 2,5 Millionen EUR zur Verfügung.
Es werden die Architektenleistungen der Leistungsphasen 1, 2, 3, 5, 6, 7 und 8 vergeben. Die Auftragsvergabe erfolgt abschnittsweise (jeweils Dreijahreszeiträume), beginnend mit 2015. Der Auftraggeber hat die Option, jeweils weitere Abschnitte (Arbeiten für jeweils einen weiteren Dreifjahreszeitraum) abzurufen, ein Rechtsanspruch des Auftragnehmers auf Beauftragung mit weiteren Abschnitten besteht nicht.
Besonderen Wert legt der Auftraggeber darauf, dass der Auftragnehmer Erfahrungen mit der denkmalgerechten Sanierung einer/mehreren spätmittelalterlichen Kirche(n) vergleichbarer Größe (bezogen auf das Kirchenbauwerk) hat. Der Auftragnehmer muss auch Erfahrungen im Umgang mit Sandstein haben, im Idealfall mit der Verarbeitung von Suevit.
Der Auftragnehmer muss auch Erfahrungen mit öffentlichen Zuschussgebern haben. Jeweils für einen Dreijahreszeitraum muss ein Antrag auf Inanspruchnahme des Entschädigungsfonds beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege München gestellt werden. Weiterhin ist bei der Deutsche Stiftung Denkmalschutz ein jährlicher Antrag einzureichen. Über Erfahrungen mit diesen Antragstellungen, insbesondere betreffend den Entschädigungsfonds, muss der Auftragnehmer verfügen.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2013-07-30. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2013-06-27.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2013-06-27 Auftragsbekanntmachung
2016-09-08 Bekanntmachung über vergebene Aufträge