Sanierung Orangerie Kirchheimbolanden - 502a Zimmermann
Sanierung der Orangerie
1. Bauabschnitt ("Westflügel") und vorgezogene Maßnahmen des 2. Bauabschnittes ("Mittelbau" und "Ostflügel")
Die Orangerie wurde 1776 als Funktionsbau des Schloss-Küchengartens mit einem Mittelbau und zwei Seitenflügeln als Gewächshäuser oder Orangerien errichtet. Das Gebäude besteht aus einem 2-geschossigen, vollunterkellerten Mittelbau und zwei baulich konstruktiv getrennten 1-geschossigen Seitenflügeln (auf West-und Ostseite) mit einer Teilunterkellerung im Bereich des Westflügels. Zu Beginn des 19. Jhdts. wurden die Gebäude zu Verwaltungsräumen umgebaut. Hierzu wurden die schrägen Glasfassaden auf der Südseite der Gewächshäuser durch gemauerte Außenwände mit Toren und Fenstern ersetzt. Ab Mitte des 20. Jhdts. wurden Westflügel, Mittelbau und der Dachraum des Ostflügels als Wohnraum für Wohnungen genutzt.
Es handelt sich um Gebäude in Mischbauweise: massive Außenwände, Innenwände in Ständerbauweise, Holzbalkendecken und einem Dachtragwerk aus Holz. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Das lang gestreckte Gebäude des Mittelbaus ist durch zwei Kopfbauten mit nahezu quadratischem Grundriss auf West- und Ostseite gegliedert, zwischen denen ein rechteckiger Zwischenbau eingefügt ist. Diese Gliederung setzt sich auch im Dachwerk fort. Das Dachwerk des Mittelbaus überspannt eine Grundfläche von 35 m x 11 m. Im Ost und Westflügel ist das Dachwerk jeweils als Zeltdachkonstruktion konzipiert die zum mittleren Baukörper hin offen ausgeführt ist, dazwischen erstreckt sich ein Satteldach mit 45°Dachneigung. Das Dachwerk ist insgesamt Kehlbalkendach mit unterstützender liegender Stuhlkonstruktion ausgeführt. Das Dachwerk von Ost-und Westflügel der Orangerie überspannt jeweils eine Grundfläche von 23 m x 8,5 m und ist im Querschnitt als symmetrische Konstruktion ausgeführt. Nach Süden ist zwischen Deckenbalkenlage und Kehlbalkenebene eine nach außen konvex geformte, scheinbar ehemals vollflächig geputzte Fläche ausgebildet (Schwanenhals), die im Orangeriebetrieb anscheinend eine Nachreflexion in den unteren verglasten Teil bewirken sollte.
Die Grundkonstruktion des unsymmetrischen Querschnitts kann als Kehlbalkendach betrachtet werden, das mit einer einhüftigen Stuhlkonstruktion, im Norden als liegender, im Süden als stehender Stuhl unterstützt wird. An den Enden hat das Dachwerk einen Krüppelwahl über der Kehlbalkenebene.
Im Dachwerk wurden verschiedene Holzarten verbaut:
Deckenbalken und Kehlbalken: Nadelhölzer.
Sparren und Aussteifungshölzer: Pappelholz.
Vollgebinde, Hängestütze und Zwischengebinde: Trauben- oder Stieleiche.
Die Sanierung des Dachstuhls ist aus mehreren Gründen notwendig:
1. wegen konstruktiver Schäden durch Umbauten, mit Eingriffen in die Deckensbalkenlage bzw. in die Spanten konkaven Fläche
2. wegen Schäden durch holzzerstörende Pilze und Insekten an der Traufe der Nordseite, an Decken, Balkenköpfen Sparren Fußpunkten etc.
3. wegen konstruktiver Mängel der Konstruktion West- und Ostflügel
Das Tragwerk des Westflügels ist durch den unsachgemäßen Ausbau mit Wohnungen und durch den tiefen Einbau in das Gelände (aufsteigende Feuchtigkeit) in besonders schlechtem Zustand. Hier werden ca. 80 % aller Hölzer zu erneuern sein. Der Mittelflügel ist in relativ gutem Zustand, ein paar wenige Schäden durch die undichte Dachdeckung sind zu sanieren (bis hin zu Hausschwammsanierung). Die Schäden im Ostflügel resultieren vor allem aus der instabilen Konstruktion des asymmetrischen Tragwerks. Außerdem müssen die Sparren (Pappelholz) ersetzt werden durch Nadelholzsparren, da die Spannweite für das weiche Pappelholz zu lang ist.
Durch die Sanierungsmaßnahme soll das wertvolle historische Gefüge wiederhergestellt werden. Dabei sind die Vorbilder der barocken zimmermannsmäßigen Verbindungen zu berücksichtigen und anzuwenden. Schäden durch Filz und Insektenbefall müssen qualifiziert behoben werden.
Bauabschnitte
Die Ausführungsbeschreibung umfasst die Maßnahmen für die Sanierung der drei Dachabschnitte. Sie Sanierung erfolgt in Abschnitten witterungsgeschützt lediglich durch Unterspannbahnen.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2013-01-30.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2013-01-10.
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
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Dokument |
2013-01-10
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Auftragsbekanntmachung
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2013-02-01
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Ergänzende Angaben
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2013-03-13
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Ergänzende Angaben
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