Weiterentwicklung und Pflege (inkl. Support) des Fachverfahrens Eureka-Winsolvenz
Gegenstand dieses Vergabeverfahrens sind die Weiterentwicklung und Pflege (inkl. Support) der Justizfachanwendung Eureka-Winsolvenz zur Unterstützung des Geschäftsbetriebs der Amtsgerichte(Insolvenzgerichte) und die Einführungs- und Einsatzunterstützung für Dienststellen und Anwender für 2 Jahre (zzgl. zweifache optionale Verlängerung um jeweils ein Jahr).
Das Fachverfahren Eureka-Winsolvenz wurde im Auftrag der Länder Bremen, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz (seit Herbst 1999) und Sachsen-Anhalt als Client-Server-System unter Verwendung der Serverplattform MS Server 2003 und der Client-Betriebssysteme Windows XP, Windows Vista und Windows 7 entwickelt und dient der IT-gestützten Bearbeitung von Insolvenzverfahren seit dem 1.1.1999.
Innerhalb der Software Eureka-Winsolvenz können alle personen- und verfahrensspezifischen Daten eines Insolvenzverfahrens erfasst und zentral gespeichert werden. Nachfolgend wird die technische Beschreibung der aktuellen Einsatzumgebung für das EuWin-Programm wiedergegeben. Diese kann sich während der Vertragslaufzeit ändern. Als Datenbank werden MS SQL Server 2005 und SQL Server 2012 und für die angeschlossenen Arbeitsplätze MS Access 2003 und Access 2010 (Frontend) verwendet. Von besonderer Bedeutung ist die Anbindung an eine Textverarbeitung (MS Word 2003/2007/ 2010), um die einmal erfassten Daten auf effiziente und komfortable Weise für Verfügungen und Anschreiben bereitzustellen. Die hierfür erforderlichen Textvorlagen werden von einem Textteam der Fachgruppe Eureka-Winsolvenz erstellt. Die Programmanforderungen werden von der Fachgruppe Eureka-Winsovenz in Abstimmung mit dem Auftragnehmer festlegt. Darüber hinaus können auch die insolvenzrechtlichen Internetbekanntmachungen aus dem Textsystem heraus mit Hilfe des MS Internetexplorers weitestgehend automatisiert vorgenommen werden. Die Dokumente werden dabei vor Versand in ein pdf-Dokument konvertiert und können mit einem integrierten Signer (Governikus, kostenpflichtige Signaturkomponente der bremen online services oder SecSigner) signiert (qualifizierte und fortgeschrittene Signatur) und verifiziert werden.
Das Programm beinhaltet die Schnittstelle für den Datenimport von den Schuldnerberatungsstellen sowie von den Insolvenzverwaltern nach der bundeseinheitlichen Schnittstellenbeschreibung für die Datenübernahme von Insolvenzverwaltern in gerichtliche Systeme (Version 01.00b) sowie für die Übernahme von Daten des Schuldenbereinigungsplanverfahrens. Diese Schnittstellen sind im Hinblick auf die künftigen XJustiz-Datensätze fortzuentwickeln. Das Programm beinhaltet weiter die Schnittstelle für den Datenexport zu den zentralen Vollstreckungsgerichten und für die Insolvenzstatistik.
Für den Sachbearbeiter bietet das Programm ca. 600 Vorlagen für alle Verfahrensschritte einschließlich der zugehörigen notwendigen Verfügungen. Die Texte werden direkt am PC unter MS Word bearbeitet und anschließend zur Weiterentwicklung für die Serviceeinheiten abgelegt. Mit der Einbindung des von der Justiz kostenfrei zur Verfügung gestellten „Elektronischen Gerichts- und Verwaltungspostfaches“ (EGVP) für den Ein- und Ausgang sicherer elektronischer Nachrichten und einer schlanken DMS-Lösung ist das Programm auf den elektronischen Rechtsverkehr ausgelegt und in Richtung elektronische Akte entwickelt worden.
Die Rechte an dem von einem externen Entwickler in Microsoft Visual Basic for Applications und Visual Basic (VB) erstellten Quellcode liegen bei den am Entwicklungsverbund beteiligten Ländern.
Die Weiterentwicklung und Pflege der Software wird als Rahmenvertrag zum Abruf von einzelnen Dienst- als auch Werksleistungen durch die beteiligten Länder ausgeschrieben, da zum gegenwärtigen Zeitpunkt die vollständige Funktionalität der Software nicht abschließend beschrieben werden kann und die Fachanwendung laufend an die wechselnden Fachanforderungen angepasst werden muss.
Bei Entwicklungsvorgaben der Fachgruppe, neuen oder geänderten Anforderungen des Gesetzgebers und der Justizverwaltungen, externen Schnittstellenanforderungen und neuen Versionsständen anderer Programme im Einsatzumfeld hat der Auftragnehmer jeweils Vorschläge für die programmtechnische Umsetzung zu machen und eine kurzfristige Implementierung zu gewährleisten.
Vom Auftragnehmer wird Vertrautheit mit den gerichtlichen Geschäftsabläufen und dem rechtlichen Umfeld erwartet.
Im laufenden Betrieb hat der Auftragnehmer an der Gremienarbeit in den Fachgruppen und bei themenbezogenen Veranstaltungen, in der der Auftragnehmer die Interessen der Verbundländer zu vertreten hat, mitzuwirken.
Darüber hinaus hat der Auftragnehmer die gegenseitige Hilfe zwischen den Verbundländern und Gerichten im Rahmen eines technischen Supports zu unterstützen und mit einem geeigneten System Fehlermeldungen und Optimierungsanforderungen abzuarbeiten.
Im Zuge des Verhandlungsverfahrens kann es zu einer Modifikation der in der Bekanntmachung dargestellten Inhalte kommen.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2013-12-03.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2013-10-29.
Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
Datum |
Dokument |
2013-10-29
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Auftragsbekanntmachung
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2014-07-10
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Bekanntmachung über vergebene Aufträge
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