Beschaffung einer DED-Kamera (DFG-GZ: A 691)

Deutsche Forschungsgemeinschaft e. V., Zentrale Beschaffungsstelle

Einsatzzweck:
Es soll der Kauf einer direkten Elektronendetektor-Kamera (“Direct Electron Detection“-Kamera, DED-Kamera) für kryo-elektronen-mikroskopische Untersuchungen unterschiedlicher biologischer Proben realisiert werden. Das Gerät soll an einem Tecnai G2 Polara Transmissionselektronenmikroskop (FEI) installiert werden, das mit einer 300 kV Feldemmisionskathode ausgestattet ist. Die DED-Kamera soll hauptsächlich für die 3D-Strukturanalyse von makromolekularen Proteinkomplexen in Kombination mit der Einzelpartikelanalyse eingesetzt werden. Ziel ist hierbei insbesondere die Strukturanalyse von Proteinkomplexen mit einem relativ niedrigen Molekulargewicht < 500 kDa, zum Teil sogar < 200 kDa. Darüber hinaus soll die DED-Kamera auch für Kryo-Elektronentomographie inklusive Mittelung von Subtomogrammen (“Subtomogramm-Averaging“) eingesetzt werden. Diese Einsatzgebiete erfordern einen hochempfindlichen, rauscharmen DED-Detektor, der sowohl bei hohen als auch bei niedrigen Ortsfrequenzen eine maximale Empfindlichkeit aufweist.
Technische Spezifikationen:
DED-Kamera:
Die DED-Kamera soll auf einem gekühlten CMOS-Chip mit mindestens 14 Megapixeln basieren. Die Empfindlichkeit des Sensors muss für die Detektion von 200kV- und 300kV-Elektronen optimiert sein. Der Chip soll eine minimale Materialdicke aufweisen (“back-thinned“), um Rückstreuungseffekte zu minimieren. Der Sensor sollte gegen Elektronenstrahlung gehärtet sein und im Routinebetrieb eine akkumulierte Elektronendosis von mindestens 5x109 Elektronen/Pixel ohne Qualitätseinbußen tolerieren. Die DED-Kamera soll über den gesamten Auflösungsbereich eine möglichst hohe DQE (Detective Quantum Efficiency) aufweisen. Insbesondere im Bereich niedriger Ortsfrequenzen (< 0,5 Nyquist) soll die DQE bei 300kV größer 0,5 sein. Das DED-System soll in der Lage sein, unabhängig von der statistischen Energieverteilung der eintreffenden Elektronen einzelne Elektronen mit Sub-Pixelgenauigkeit zu detektieren. Die Datentransferrate zwischen Kamera (kompletter Sensor) und Steuer-PC sollte mindestens 30fps betragen, um die Aufnahme von Serienbildern zu ermöglichen (“Movie-mode“).
Setup-Kamera:
Im Lieferumfang sollte eine zusätzliche Setup-Kamera (CCD oder CMOS-basiert) mit einer Sensorgröße von mindestens 4Megapixeln enthalten sein, die für Routinearbeiten wie Alignierung des Elektronen-mikroskops geeignet sein soll.
Montage und Installation:
Im Lieferumfang müssen alle benötigten Adapter und darüber hinaus benötigten Komponenten für die Installation von DED- und Setup-Kamera am vorhandenen G2 Polara Mikroskop enthalten sein.
Steuer-PC und Software:
Im Lieferumfang müssen Steuer-PC, Steuersoftware und ggf. weitere erforderliche Komponenten, die für den Betrieb des Systems benötigt werden, enthalten sein. Die Kamera-Software soll die sequentielle Aufnahme von Bildserien > 30 Frames sowie die anschließende Alignierung der Frames zur Korrektur von Probendrift bzw. strahleninduzierter Probenbewegung ermöglichen.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2014-10-08. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2014-09-08.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2014-09-08 Auftragsbekanntmachung
2015-01-22 Bekanntmachung über vergebene Aufträge