Beschaffung von Ing.-Leistungen für periodische Instandsetzung als Rahmenvertrag
Die Stadt und Land Wohnbauten-Gesellschaft mbH ist ein kommunales Wohnungs-unternehmen im Eigentum des Landes Berlin mit ca. 37 440 Mieteinheiten in Berlin und Brandenburg. Das Kerngeschäft beinhaltet die Mietverwaltung, die WEG/FV sowie den Kauf und Verkauf von Immobilien. Im Konzern sind rd. 500 Mitarbeiter beschäftigt. Der überwiegende Bestand der vermieteten Gebäude ist aus den Baujahren 1960-1980. Daneben gibt es Neubauten oder Dachgeschossaufstockungen aus den 1990er Jahren. Das Portfolio wird aus Altbauten der Vor- und Gründerzeit und 30er Jahre Bauten ergänzt. Die Bestände liegen vorwiegend im Südosten und Osten von Berlin, hauptsächlich in den Bezirken Neukölln, Tempelhof-Schöneberg, Treptow und Hellersdorf. Ein geringer Wohnungsbestand befindet sich im Land Brandenburg in den Gemeinden Neuenhagen und Fredersdorf. Der Großteil der Wohnungen befindet sich in Gebäuden der Baujahre 1960-1989. Dieser Gebäudebestand zeichnet sich größtenteils durch Zeilen- oder Blockrandbebauung aus, aber auch durch Großsiedlungen mit mehr als 1 500 Wohnungen pro Wohnquartier. Von den 37 440 Wohnungen befinden sich 15 576 in Gebäuden mit industrieller Bauweise (Platte Ost 14.791 – Platte West: 785). Hierbei konzentriert sich der kompakteste Wohnungsbestand in der Großsiedlung Hellersdorf mit mehr als 13 000 Wohnungen.
Die Stadt und Land verwaltet 3 426 Gebäude aller Altersklassen. Als Bestandshalter ist es uns wichtig, hier neben der Reparatur und Kleininstandhaltung, die regelmäßige Instandhaltung sowie größere Instandsetzungsmaßnahmen der Gebäude zu organisieren.
Für diese Gebäude sind die konkreten Maßnahmen zur Instandsetzung für das jeweilige Wirtschaftsjahr vom Ingenieurbüro im Rahmen seiner Tätigkeit zu planen, auszuschreiben, zu kontrollieren, abzunehmen und abzurechnen.
Die Stadt und Land Wohnbauten-Gesellschaft mbH beabsichtigt in einzelnen Bestandsobjekten aus dem gesamten Liegenschaftsportfolio periodische Instandhaltungsmaßnahmen sowie umfangreichere Instandsetzungsmaßnahmen an einzelnen Gewerken durchzuführen. Der Gebäudebestand wird regelmäßig saniert, um die Substanz zu erhalten. Von den 129 Wirtschaftseinheiten mit mehr als 8 Wohneinheiten der Baujahre bis 1939 wurden bei 109 Wirtschaftseinheiten in den letzten 20 Jahren umfangreichere Sanierungsmaß-nahmen durchgeführt. Bei den Gebäuden mit Baujahren bis 1959 (insgesamt 25 Wirtschaftseinheiten mit 2 485 Wohneinheiten) wurden nur zwei Wirtschaftseinheiten in den letzten 20 Jahren nicht saniert. Auch die Gebäude mit einem Baujahr ab 1960 werden seit 1994 bis heute regelmäßig instandgehalten oder befinden sich aktuell mit ca. 1 900 Wohnungen in komplexen Sanierungsmaßnahmen. Vor allem die Gebäude, die in den 90er Jahren errichtet wurden, weisen erhebliche bauliche Mängel auf. Es ist beabsichtigt, einen Rahmenvertrag für Ingenieurleistungen zur Planung und Durchführung der Maßnahmen der periodischen Instandsetzung auszuschreiben. Mit diesem Vertrag sollen die Rahmenbedingungen für eine vereinfachte Abwicklung von Aufträgen für die Bauplanung und Bauüberwachung von planbaren Instandhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen von Bestandsobjekten (ca. 100 Kleinprojekte/Jahr) des Auftraggebers im Rahmen der Periodischen Instandsetzung (PeriInst) im Bereich Hochbau und Haustechnik geschaffen werden. Es werden im Jahr ca. 18 Aufträge an Ingenieure mit Honorarsummen über 5 TEUR vergeben. Diese Einzelaufträge werden auf Grundlage eines Miniwettbewerbs erteilt. Hierbei kann das Angebot der Ingenieurleistungen über zwei Möglichkeiten der Kalkulation erstellt werden: Angebot auf Grundlage der HOAI oder Angebot auf Grundlage von kalkulierten Stunden. Dem Wettbewerber ist es dabei überlassen, welche Kalkulation er anwendet. Für die Ermittlung des Leistungsumfanges sind durch das Ingenieurbüro Bestandsbegehungen und Schadensbegutachtungen in den entsprechenden Objekten durchzuführen, um daraus die notwendigen konkreten Maßnahmen und Leistungsinhalte für die Instandsetzung abzuleiten. Ein wichtiger Bestandteil in der Vorbereitung von Instandsetzungsmaßnahmen ist die Kostenschätzung und Kostenberechnung nach DIN 276, damit der Auftraggeber Kostensicherheit für die Durchführung der Maßnahme erhält.
In der weiteren Bearbeitung liegt der Schwerpunkt der Ingenieurleistungen zum einen auf der Vorbereitung der Vergabe mit dem Aufstellen von Leistungsverzeichnissen, Ermitteln und Zusammenstellen von Mengen sowie der Mitwirkung bei der Vergabe durch Auswertung der Angebote und Erarbeitung eines Vergabevorschlages. Zum anderen wird ein weiterer Schwerpunkt seiner Tätigkeit durch die Objektüberwachung (Bauüberwachung) gebildet. Hierbei sind alle Grundleistungen der Honorarordnung für Architekten zu erbringen, um die Maßnahmen erfolgreich im Rahmen der ermittelten Kosten umzusetzen, abzunehmen und abzurechnen.
Es werden pro Jahr ca. 150 Bauaufträge für Summen über 5 TEUR an Baufirmen erteilt. Im langjährigen Mittel liegen ca. 25 % der Aufträge dabei unter 10 TEUR Auftragswert, 48 % bei Auftragssummen zwischen 10-50 TEUR und nur 15 % bei Auftragssummen über 80 TEUR. Nur bei 2 bis 3 Aufträgen pro Jahr ist die Auftragssumme größer als 100 TEUR. Vor allem in den ersten Monaten eines Kalenderjahres sind die Projekte planungsmäßig so durch das Ingenieurbüro vorzubereiten, dass ab April des Jahres mit den Bautätigkeiten begonnen werden kann, sofern es sich um wetterabhängige Baumaßnahmen handelt.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2014-08-05.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2014-06-12.
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
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Dokument |
2014-06-12
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Auftragsbekanntmachung
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