Bikomponenten-Extrusionsschmelzspinnanlage
Die Aufgaben der Anlage beinhalten die Herstellung von Multifilamentgarnen für die gesamte Bandbreite der schmelzspinnbaren Polymere mit reproduzierbaren Eigenschaften. Eine Flexibilität im Wechsel der Materialien muss zwingend gegeben sein. Dies betrifft vor allem die Erspinnung von Fasermaterialien, wie Polypropylen (PP), Polyethylenterephthalat (PET), und die Herstellung von Polyamid 6 sowie 6.6 (PA 6, PA 6.6) und Polyetheretherketon (PEEK), aber auch Lignine. Die Erspinnung von korrosiven Polymeren wie Polyfluorvinyliden (PVDF) und Polytetrafluorethylen (PTFE) sowie die Erzeugung von Monofilamenten soll bei entsprechender modularer Erweiterung bzw. Modifikation möglich sein.
Die Bikomponenten-Schmelzspinnanlage muss ein Doppelextrudersystem, zwei Spinnpumpen, einen geeigneten Spinnkopf, einen Kühlkanal, ein Streckfeld mit beheizbaren Galetten und eine Wickeleinrichtung enthalten und in ihrer Dimensionierung einer Laboranlage ent-sprechen, um so in übersichtlicher Arbeitsweise Materialmengen zu erhalten, die zur Anfertigung aussagekräftiger Demonstratoren ausreichend sind. Für Forschungsaufgaben ist eine sehr hohe Variabilität, Flexibilität und Modularität der Anlage in vielerlei Hinsicht gefordert. Dies betrifft zum einen die erspinnbare Menge, d. h. es müssen kleinere und größere Mengen verarbeitbar sein. Damit lassen sich ausgehend von Testversuchen bis hin zum z. T. großformatigen Demonstratorbauteil thermoplastische High-Tech-Faserstoffe, z. B. für Intel-ligente Werkstoffe und Strukturen sowie für das Bioengineering entwickeln. Zum anderen müssen die einzelnen Module austauschbar und die Anlage um weitere Baugruppen beliebig erweiterbar sein. So sind weitere Forschungsfelder anlagentechnisch realisierbar. Weiterhin ist es für Forschungszwecke wichtig, dass eine große Bandbreite von schmelzspinnbaren Faserstoffen auf der Bikomponenten-Schmelzspinnanlage verarbeitet wird. Damit lassen sich maßgeschneiderte polymere Faserstoffe mit genau für den jeweiligen Anwendungsfall definierten Eigenschaften unter anderem mit der Inkorporation von funktionellen Nanopartikeln generieren.
Die Spinnmodule sollen auf einem Stahlgestell stehen. Die Variabilität der gesamten Anlage ist durch den modularen Betrieb der einzelnen Komponenten zu gewährleisten. Die einzelnen Module sollen außerhalb der Anlage betreibbar sein, was durch ein offenes Steuerungssystem umzusetzen ist. Der Spinnkopf soll so konzipiert und zugänglich sein, dass bei nachträglicher Modifikation der Spinnpakte Lumenbildner (Realisierung von Hohlfasern) und Zuführung von Zusatzfäden zur Schmelzebeschichtung gegeben sein wird.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2015-01-26.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2014-12-09.
Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
Datum |
Dokument |
2014-12-09
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Auftragsbekanntmachung
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2015-06-11
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Bekanntmachung über vergebene Aufträge
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