Deutsches Museum München – Entwicklung und Umsetzung eines Leit- und Orientierungssystems

Deutsches Museum vertreten durch Herrn Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang Heckl

Deutsches Museum München - Entwicklung und Umsetzung eines Leit- und Orientierungssystems.
A) Informationen zum Auftraggeber und Projektanlass:
Das Deutsche Museum wurde 1903 gegründet und ist mit 73 000 m² BGF und einer Gesamt-Ausstellungsfläche von 41 111 m² eines der größten naturwissenschaftlich-technischen Museen der Welt.
Mit jährlich rund 1 400 000 nationale und internationale Besuchern und Besucherinnen ist es das meistbesuchte Museum Deutschlands. Als wissenschaftliche Institution gesamtstaatlicher Bedeutung beherbergt es eine Sammlung von über 107 000 Objekten in über 50 Fachgebieten.
Damit das Deutsche Museum seine Aufgaben auch zukünftig in attraktiver Weise wahrnehmen kann, wird im Rahmen der „Zukunftsinitiative“ in einem Zeitraum von 2012 bis 2025 das Deutsche Museum umfassend modernisiert und saniert.
Das Maßnahmenpaket umfasst im Wesentlichen:
— die Sanierung des Sammlungsbaus/Ausstellungsgebäudes,
— die Sanierung des Bibliotheksbaus,
— die Sanierung des Forums und
— den Neubau einer zentralen Schausammlung.
Davon befinden sich die Gebäudeteile Sammlungsbau, Bibliothekbau und Forum auf der Museumsinsel in München (Museumsinsel 1, 80538 München). Die Zentrale Schausammlung wird außerhalb der Museumsinsel liegen.
Der Sammlungsbau wird vorrangig für die verschiedenen, für Besucher zugänglichen, Ausstellungen genutzt.
Wesentlicher Schwerpunkt des Masterplans ist die inhaltliche und technische Neugestaltung und Aktualisierung der Ausstellungen. Auf Basis der neu entwickelten Ausstellungscluster werden die Ausstellungen thematisch im Sammlungsbau neu verortet.
Der Sammlungsbau wird im Rahmen der Sanierung brandschutztechnisch ertüchtigt, die Infrastruktur sowie die technische Gebäudeausrüstung saniert bzw. weitgehend erneuert. Die Ausstellungen werden inhaltlich, medial und gestalterisch neu gestaltet oder aktualisiert und entsprechend den neu entwickelten Ausstellungsclustern im Sammlungsbau angeordnet.
Realisierungskonzept:
Der Museumsbetrieb wird während der kompletten Baumaßnahmen aufrechterhalten. Einzelne Abschnitte werden geschlossen. Ein Realisierungskonzept für das Bauen im Bestand im laufenden Museumsbetrieb liegt im Entwurf vor. Das vorliegende Realisierungskonzept sieht vor, die Maßnahmen im Sammlungsbau in 2 aufeinander folgenden Realisierungsabschnitten durchzuführen (RA1 und RA2), bei Aufrechterhaltung des Museumsbetriebs.
Das derzeitig bestehende Leit- und Orientierungssystem erweist sich als wenig zeitgemäß und besucherfreundlich. Im Zuge der Generalsanierung ist ein schlüssiges und zukunftsträchtiges Leit- und Orientierungssystem zu entwickeln und umzusetzen.
B) Aufgabenbeschreibung:
Kern der Aufgabe ist die Entwicklung und Umsetzung eines Leit- und Orientierungssystems für das Deutsche Museum mit Fokus auf den Sammlungsbau/Museumsinsel. Die Möglichkeit einer späteren Ausweitung und Weiterentwicklung für Bibliotheksbau, Flugwerft Schleißheim (FWS), Deutsches Museum Verkehrszentrum (DMVZ) und Forum muss gegeben sein, ist jedoch nicht Teil des Verfahrens. Die Planung des Leitsystems erfolgt parallel zum Bau- und Planungsfortschritt der Sanierungsmaßnahmen und muss die sich ändernden Gegebenheiten mit berücksichtigen. Mit Fertigstellung der Bau- und Modernisierungsmaßnahmen wird das umfassende Leit- und Orientierungssystem endgültig installiert.
Systematik:
Die komplexe bauliche und inhaltliche Struktur des Deutschen Museums macht ein System erforderlich, das allen Besucher- und Nutzergruppen gerecht wird. Das Leitsystem muss die Gebäudestruktur erkennbar machen und den Besucher durch eine logische Systematik und Kennzeichnung zu den gewünschten Ausstellungen und Bereichen führen.
Ein analoges Leit- und Orientierungssystem bildet hierfür die Basis. Dieses Konzept soll weitere Informationsmedien anbinden, wie z. B. Faltblatt mit Orientierungsplan, Werbung für Sonderausstellungen etc.
Von zentralem Interesse ist die Umsetzbarkeit von digitaler Information, die das analoge Leitsystem sinnvoll erweitert z. B. im Webauftritt, als APP, Medienstation etc.
Gestalterische Rahmenbedingungen:
Das Corporate Design dient als Orientierung für die gestalterische Aufgabe. Die Wahl der Schrift erfolgt im Sinne einer optimalen Lesbarkeit.
Barrierefreiheit:
Ziel ist es, eine barrierefreie Informationsumgebung zu entwickeln. Dies erfordert eine enge Abstimmung mit den beteiligten Gremien sowie den baulichen und architektonischen Maßnahmen, um auf die gesellschaftlichen Anforderungen der Inklusion in kulturellen Bildungseinrichtungen zu reagieren. Das Leitsystem ist zweisprachig in deutsch und englisch zu konzipieren.
Flexibilität:
Die Besucherführung und -information ist parallel zu den Realisierungsabschnitten RA1 und RA2 zu entwickeln und in diesen Phasen als Interimslösung zu etablieren. Dabei sind flexible Einsatzmöglichkeiten für Alternativrouten bei kurzfristigen Teilschließungen zu berücksichtigen, die auch durch das Museum selbst mit geringem Aufwand umgesetzt werden können.
Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit:
Das Museum legt aufgrund der wechselnden und vielseitigen Präsentationen Wert darauf, Aktualisierungen und umfangreiche Anpassungen über die internen Abteilungen schnell, unkompliziert und kostengünstig umsetzen zu können.
Die Elemente des Leitsystems müssen für Wartungsarbeiten möglichst leicht zugänglich sein. Eine enge Abstimmung bezüglich interner Abläufen im Museum ist deshalb erforderlich.
C) Umfang der Aufgabe:
Leit- und Orientierungssystem sowie Besucherinformation im Außenbereich Stadtraum und Museumsinsel:
a) Wegbereitung und Information auf öffentlichen Wegen und ab Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel,
b) Zuwegung auf der Museumsinsel, Wegeführung zu Gebäudeteilen und Eingängen für verschiedene Nutzergruppen.
Leit- und Orientierungssystem sowie Besucherinformation im Innenbereich Sammlungsbau:
a) Übersicht der Gebäudestruktur, Stockwerke und Ausstellungsbereiche; Information an Knotenpunkten und Ruhezonen; konzeptionelle Anbindung an digitale Medien,
b) Kennzeichnung von Ausstellungsbereichen (inhaltliche Struktur), ggf. architekturbezogene Kennzeichnung der Zugänge; Verknüpfung zu digitalen Informationsmedien,
c) Kennzeichnung von Veranstaltungs- und Funktionsbereichen für Besucher,
d) Kennzeichnung von Funktionsräumen für interne Nutzung,
e) Wegeführung zu Ausstellungs- und Funktionsbereichen,
f) Hinweise nach öffentlich-rechtlichen Anforderungen.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2015-01-08. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2014-12-05.

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Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2014-12-05 Auftragsbekanntmachung