Fortsetzung der Arbeiten des Kompetenzzentrums Mikroschadstoffe.NRW über eine Laufzeit von 3 Jahren
Das Land Nordrhein-Westfalen und hier das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW (MKULNV NRW) hat ein Kompetenzzentrum Mikroschadstoffe. NRW zur Elimination von Mikroschadstoffen aus der aquatischen Umwelt eingerichtet. Das Kompetenzzentrum Mikroschadstoffe wird aktuell vom Cluster Umwelttechnologien. NRW und der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) betreut.
Mit Hilfe dieses Kompetenzzentrums sollen alle in Nordrhein-Westfalen verfügbaren Erfahrungen und Daten hinsichtlich der Elimination von Mikroschadstoffen und Nano-Partikeln zusammengetragen und ausgewertet und kommuniziert werden. Hierbei liegt derzeit der Schwerpunkt auf Verfahren, die in der Abwasserreinigung und Wasseraufbereitung eingesetzt werden. Weiterhin sollen Technologien eingebunden werden, die dezentral direkt an den „Erzeugerquellen“, z. B. Unternehmen der Galvanikindustrie oder auch Krankenhäuser, eingesetzt werden können.
Neben den Erfahrungen aus Pilotprojekten und Forschungsprojekten in Nordrhein-Westfalen soll über das Kompetenzzentrum auch über die Landesgrenzen hinaus ein Netzwerk und Erfahrungsaustausch im Umgang mit Mikroschadstoffen aufgebaut und realisiert werden. Zielgruppen liegen hier im Bundesland Baden-Württemberg sowie den Nachbarländern Schweiz, Österreich und den Niederlanden, die bereits an diesen Themen arbeiten.
Das Kompetenzzentrum Mikroschadstoffe.NRW soll einerseits vorhandenes Wissen bündeln und verbreiten, andererseits aber auch offene Fragen – soweit möglich – beantworten bzw. an kompetente Partner und/oder das Ministerium zur Diskussion und Beantwortung weiterleiten und Lösungen für die Umsetzung vorschlagen.
Folglich ist das Kompetenzzentrum Mikroschadstoffe.NRW ein Portal / Plattform für Personen, die sich mit technischen Verfahren zur Entfernung von Mikroverunreini-gungen aus kommunalem Abwasser beschäftigen.
Hinweis: Aktuelle Veröffentlichungen und Informationen zu laufenden Aktivitäten können über die Internetseite
www.masterplan-wasser.nrw.de eingesehen werden.
Für die Fortsetzung der Arbeiten des „Kompetenzzentrums Mikroschadstoffe.NRW“ ist eine Laufzeit von 3 Jahren geplant.
Die Arbeiten sollen zukünftig in Zusammenarbeit mit der DWA erfolgen. Die Beauftragung der DWA erfolgt gesondert.
Im Rahmen der Fortsetzung der Arbeiten sind die etablierten und erfolgreichen Kommunikations-Module fortzuführen und neue Kommunikationskonzepte bzw. -module zu entwickeln und umzusetzen.
Die Arbeiten des Kompetenzzentrums umfassen insbesondere folgende Inhalte:
a) Kompetenzaufbau:
— Sammlung und strukturierte Aufbereitung vorhandener Kenntnisse über das Verhalten von Mikroverunreinigungen in Kläranlagen und kommunal industriellen Reinigungsprozessen, über entsprechende Elektro-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik (EMSR-Technik) sowie über die Verfahrensführung und -technik,
— Breitere Streuung von Diskussionen über Anforderungen und Handlungsbedarfe (z.B. Grenz- bzw. Leitwerte), Berücksichtigung von neuen Erkenntnisse aus der (angewandten) Forschung und Weitergabe von Erfahrungswerten erster Anlagen mit den neuen Technologien,
— Erfassung von neuen Technologien am Markt und Überprüfung hinsichtlich der Einsetzbarkeit,
— Vermeidungsstrategien insbesondere in der Industrie (Alternativprodukte und deren Umweltverträglichkeit Beispiel PFT)
— Aufbau von Datenbanken (realisierte Anlagen mit Kenndaten der Auslegung und Kosten, Besonderheiten, Leistungsfähigkeiten von Anlagen) – Pflege und Fort-entwicklung der Kläranlagen-Steckbriefen,
— Erarbeitung von Hinweisen zur Anlagenauslegung (auf Basis realisierter Anlagen und neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und vorliegender FuE-Berichte),
— Zusammenstellung von Anforderungen an den Betrieb von Anlagen zur Mikro-schadstoffentfernung,
— Beratung von Abwasserbeseitigungspflichtigen zu Technologien und Fördermöglichkeiten,
— Aufbau und Pflege einer Hersteller- und Lieferantendatenbank,
— Ausarbeitung eines Konzeptes von unterschiedlichen Werkzeugen bzw. Maßnahmen, um den Wissenstransfer zu gewährleisten, mit dem die Akteure aus den Bereichen Betrieb, Planung und Bau derartiger Anlagen zusammengeführt werden können.
b) Unterstützung bei der Umsetzung des WRRL-Bewirtschaftungsplans 2015 und des WRRL-Maßnahmenprogramms WRRL2015 mit Schwerpunkt auf die stoffliche Belastung
— Organisation und Durchführung von Veranstaltungen,
— Kommunikation von Ergebnissen und Maßnahmen zur Umsetzung der WRRL,
c) Identifizierung offener Fragen:
— Im Zusammenhang mit den technischen Verfahren gibt es noch offene Fragen, die im Rahmen der Plattform die identifiziert, priorisiert und, falls möglich, beantwortet werden sollen,
— Erfahrungsaustausch mit Hochschulen zu offenen wissenschaftlichen Fragen.
d) Erfahrungsaustausch
— In NRW, Baden-Württemberg, der Schweiz und den Niederlanden werden verschiedene Pilotprojekte durchgeführt und es werden bereits Projekte im großtechnischen Maßstab umgesetzt. Mit der Plattform sollen nationale und internationale Kontakte gepflegt und der Erfahrungsaustausch aktiv gefördert werden,
— Organisation von Workshops mit Anlagenbesichtigungen (thematisch orientiert),
— Vernetzung der Datenbanken,
— Vernetzung der Akteure im In- und Ausland sowie bundesweit.
e) Einbindung der DWA
— Insbesondere bei Fortbildung und Ausbildung des Fachpersonals (sowohl der Klärmeister wie der Planer und die Anlagenbetreiber) ist mit dem Kompetenz-zentrum gemeinschaftlich eine Konzeption zur Fort- und Ausbildung zu entwickeln,
— Einbringen der Kompetenzen in die Arbeiten der DWA,
— Vorschlag für weitere (inhaltliche) Zusammenarbeit mit der DWA.
Hinweis: Die Beauftragung der DWA erfolgt gesondert und ist nicht Gegenstand dieses Verfahrens.
f) Öffentlichkeitsarbeit
— Pflege und Weiterentwicklung des Internetauftritts „www.masterplan-wasser.nrw.de“,
— Fortsetzung der Erstellung eines regelmäßigen Newsletters,
— Organisation und Durchführung von Workshops zur Weiterbildung und Veranstaltungen,
— Erstellung von Broschüren zu unterschiedlichen Themen (z.B. Ozon, A-Kohle, Regelung Steuerung, Bemessung),
— Erfassung und Einbindung neuer Themen (z.B. Nano, Abwasserentkeimung, Legionellen).
g) Vertragssprache
Das Vergabeverfahren und die anschließende Vertragsumsetzung werden in deutscher Sprache abgewickelt.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2014-03-24.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2014-02-19.
Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
Datum |
Dokument |
2014-02-19
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Auftragsbekanntmachung
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2014-09-25
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Bekanntmachung über vergebene Aufträge
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