Frankfurt, ehemalige Mineralöl-Raffinerie Dollbergen

HIM GmbH, Bereich Altlastensanierung -HIM-ASG-

Ingenieurleistungen zur gutachterlichen Begleitung der Grundwassersanierung zur Reinigung von i. W. MKW und LHKW aus Grundwasser sowie zur Absaugung von Ölphasen am Standort der ehemaligen Mineralölraffinerie Dollbergen in Frankfurt.
Das im Frankfurter Osthafen gelegene 4 000 m² große Grundstück Dieselstraße 35 wurde im Zeitraum zwischen 1941 und 1978 als Standort zur Sammlung und Aufbereitung von Altöl genutzt. 1979 wurden beim Abbruch von Tankanlagen und Gebäuden erhebliche Ölverunreinigungen im Boden sowie nahezu flächendeckend auf dem Grundwasser aufschwimmende Ölphase festgestellt.
Im Rahmen des Abbruchs der Altölraffinerie und der Neubebauung wurde eine Bodensanierung durchgeführt, welche jedoch nach den vorliegenden Informationen unvollständig blieb. In den darauffolgenden Jahren erfolgte unter fachlicher Leitung des HLfB eine Grundwassersanierung in Form einer Ölabschöpfung. Bis zur Einstellung der Maßnahme Ende 1990 wurden insgesamt ca. 17 Tonnen reines Öl zurückgewonnen. Chemische Untersuchungen der Ölphase ergaben PCB-Gehalte von 60 mg/kg sowie Belastungen mit PCDD/PCDF bis max. 2 458 ng TE/kg. In den letzten Jahren wurden im Zuge von Grundwassersanierungsmaßnahmen auf Nachbargrundstücken weitere Messtellen errichtet. 1993 wurde das Grundstück gemäß Hessischen Altlastengesetz zur Altlast festgestellt. Die Projektbearbeitung wurde 2013 an die HIM GmbH – Bereich Altlastensanierung (HIM-ASG) übertragen.
Im Dezember 2013 erfolgten erste Untersuchungen des Grundwassers im Auftrags der HIM-ASG an drei bestehenden Messstellen auf dem Grundstück und 10 weiteren in dessen Umfeld.
In zwei der drei Messstellen wurde Ölphase in 20-30 cm Mächtigkeit ermittelt. Neben MKW wurden Belastungen mit BETX und LHKW festgestellt.
Im Rahmen einer Sofortmaßnahme wurde die in den Messstellen aufschwimmende Ölphase vollständig abgesaugt, um die zeitliche Entwicklung der Ölphasenbildung bestimmen zu können. Nach 5 Tagen Ruhephase waren in beiden betroffenen Messstellen erneut Ölschichtdicken von 2-3 cm Mächtigkeit nachzuweisen. Es ist daher davon auszugehen, dass trotz jahrelanger Ölabschöpfung noch erhebliche Mengen mobile Ölphase im Grundwasserschwankungsbereich enthalten ist, die als permanente Quelle für Grundwasserbelastungen fungiert.
Derzeit erfolgen auf dem Gelände Detailuntersuchungen im Boden, eine historische Recherche sowie ein Grundwassermonitoring.
Die im Ausführungszeitraum 01/2015 bis 12/2017 zu erbringenden Ingenieurleistungen umfassen schwerpunktmäßig folgende Leistungen:
1. Ingenieurleistungen zur Planung und Begleitung von Grundwassersanierungsmaßnahmen.
2. Ingenieurmäßige Kontrolle des Anlagenbetriebes und Abstimmungen mit der Betreiberfirma, einschließlich Dokumentation.
3. Erstellung einer Variantenstudie (Sanierungsuntersuchung Grundwasser) zur Prüfung des natürlichen Selbstreinigungspotentials.
4. Erstellung einer Sanierungsplanung (Grundwasser) – voraussichtlich in 2016 geplant.
5. genehmigungsrechtliche Planung einer Grundwassersanierungsanlage und Begleitung der Baumaßnahmen – voraussichtlich in 2016 geplant.
6. Erstellung einer Sanierungsplanung (Boden), Vorbereitung und Mitwirkung bei der Vergabe der geplanten Leistungen sowie Begleitung der durchzuführenden Maßnahmen - voraussichtlich in 2017 geplant.
7. ingenieurtechnische Begleitung bei Abbruchmaßnahmen von Gebäuden sowie Planung und Begleitung bei der Entsorgung von Abfällen – voraussichtlich in 2017 geplant.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2014-09-02. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2014-07-22.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2014-07-22 Auftragsbekanntmachung
2015-02-03 Bekanntmachung über vergebene Aufträge