Generalplanung für die Erweiterung und Sanierung im Klinikum Schwabing

Städtisches Klinikum München GmbH

Als letztes deutsches Großkrankenhaus in Pavillonbauweise wurde das Schwabinger Krankenhaus in den Jahren 1904-1914 errichtet. In ihrer baulichen Grundstruktur besteht die denkmalgeschützte Anlage aus quer zu einer Symmetrieachse angeordneten, einzelnen Pavillons, die durch ein Gangsystem miteinander verbunden sind. Auf diesem historischen Klinikareal, Klinikum Schwabing, mit seiner innerstädtischen Lage, soll auf Basis einer vorliegenden Machbarkeitsstudie in Umsetzung des für die Auftraggeberin verabschiedeten Sanierungskonzepts unter Berücksichtigung der vorhandenen, größtenteils denkmalgeschützten Bausubstanz und der Grünzonen, die Nutzung auf ein Mutter-Kind- und Notfallzentrum und umliegende Bereiche in einem gemeinsamen baulichen Zusammenhang reduziert werden. Diese Zurückführung soll mit der Zielsetzung umgesetzt werden, über eine starke räumliche Konzentration der Funktionen und eine Freistellung der Nachnutzung der verbleibenden Substanz die Voraussetzung für einen wirtschaftlichen Betrieb zu schaffen.
Hierdurch werden über die gemeinsame Nutzung zentraler Untersuchungs- und Behandlungs- sowie Ver- und Entsorgungseinrichtungen, Synergien zwischen den beiden Zentren erschlossen.
Die vorliegende Machbarkeitsstudie, die eine krankenhaustechnisch optimierte und gleichzeitig wirtschaftliche Lösung herbeiführen soll, betrifft ein Teilgebiet des Areals und hat Neubaumaßnahmen in Kombination mit Nutzung von Altbausubstanz als Grundgedanken. Das neue Mutter-Kind-Zentrum und das Notfallzentrum werden als eigenständiger, ablesbarer Baukörper unter Einbeziehung des denkmalgeschützten Gebäudes 24 und der Gebäude 23 und 25 realisiert. Das Gebäude wird 4-/5-geschossig errichtet und gliedert sich in die Gesamtstruktur ein. Die Maßnahme erfolgt als Neubau- und Umbaumaßnahme in mehreren Bauabschnitten im laufenden Betrieb.
Dem digitalen Flächennutzungsplan Stand Januar 2014 zufolge ist der aktuell zu beplanende Bereich als Gemeinbedarfsfläche dargestellt, zugleich aber auch als Fläche mit Nutzungsbeschränkung zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft. Für den Bereich des Klinikums Schwabing existiert kein Bebauungsplan. Gemäß Eintragung durch das Referat Stadtplanung vom 7.2.2013 ist die Entwicklungsfläche auf dem Klinikgebiet nachgewiesen. Erweiterungs- bzw. Neubauvarianten werden mit diesen Umgriffen deckungsgleich sein. Für das zu beplanende Grundstück der Klinik greift die Baumschutzverordnung der Landeshauptstadt München und für ihren baulichen Bestand in großen Teilen der Denkmalschutz.
Die Gebäudekennwerte für die Projektaufgabe Mutter-Kind-Zentrum und Notfallzentrum mit einer Nutzfläche von ca. 19 000 m² (NF Neubau ca. 11 500 m², NF Umbau 7 500 m²) und einer Bruttogrundfläche von ca. 35 000 m², stellen eine kompakte wirtschaftliche Lösung dar, mit einem Verhältnis von ca. 1,8 BGF/NF.
Die Funktionsbereiche nach DIN 13080 sind im Wesentlichen: Notaufnahme Erwachsene, Notaufnahme Kinderklinik, Untersuchung / Behandlung / Arztdienst, Anästhesiologie, Kinderheilkunde incl. Kinderonkologie, Kinderchirurgie /-orthopädie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Funktionsdiagnostik, Endoskopie, Laboratoriumsmedizin, Speziallabore Kinderklinik, Prosektur, Radiologische Diagnostik, Operation mit Holding- und Aufwachbereich, Entbindung (ca. 2 500 Entbindungen), Physikalische Therapie, Ergotherapie, Bereitschaftsdienst, Allgemeinpflege, Wöchnerinnen / Neugeborenenpflege und Gynäkologie, Pflege Kinder, IC / IMC / SBV, Neonatologie, Kinderpflege interdisz. / Kinderonkologie / KMT, Pädiatrie, Kinderchirurgie, Kinderdialyse; Verwaltung, Soziale Dienste, Ver- und Entsorgung.
Die Bauabschnitte gliedern sich wie folgt:
1. BA (ca. 18 Monate): Abbruch Haus 36, Baufeldfreimachung.
2. BA (ca. 17 Monate): Neubau inkl. Gelenk - Verbindung Haus 24 und Belegung mit den Funktionen aus Haus 25 und 24.
3. BA (12 Monate): Umbau Gebäude Haus 24 und 25, Teilabriss vertikalen Erschließung Haus 25.
Die verbleibende Bettenzahl (stationär) am Standort Schwabing nach Abschluss der Maßnahmen liegt bei 308.
Die Grobkostenschätzung (Kostengruppen 200-700 gem. DIN 276-1:2008-12) beläuft sich auf ca. 100 000 000 EUR brutto/84 000 000 EUR netto (ohne Indexsteigerung), davon Neubau ca. 2/3, Umbau ca. 1/3.
Gegenstand des Auftrags sind Generalplanerleistungen in Form von:
— Objektplanung Gebäude (§§ 33 ff. HOAI i. V. m. Anlage 10 HOAI); Leistungsphasen 1-9;
— Objektplanung Freianlagen (§§ 38 ff. HOAI i. V. m. Anlage 11); Leistungsphasen 1-9;
— Tragwerksplanung (§§ 49 ff. HOAI i. V. m. Anlage 14 HOAI); Leistungsphasen 1-6 (+ Leistungsphasen 7-8: Besondere Leistungen);
— Planung Technische Ausrüstung, (§§ 53 ff. HOAI i. V. m. Anlage 15 HOAI); Anlagengruppen 1-8 gem. § 53 Abs. 2 HOAI, einschl. Medizintechnik; Leistungsphasen 1-9;
— Beratungsleistungen, Anlage 1 HOAI: Wärmeschutz, ENEV-Nachweis, Bauakustik (Schallschutz), Raumakustik, Vermessung, Brandschutz einschl. Brandschutzkonzept;
— SiGeKO-Leistungen, Baugrundbeurteilung, Verkehrsplanung (soweit erforderlich)

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2014-10-20. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2014-09-18.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2014-09-18 Auftragsbekanntmachung
2015-05-04 Bekanntmachung über vergebene Aufträge