Gestaltung der neuen Dauerausstellung der Dokumentation Obersalzberg
Vorbemerkung zum Vergabeverfahren:
Wiewohl das Vergabeverfahren zur Erreichung größtmöglicher Transparenz und Offenheit des Verfahrens EU-weit veröffentlicht wird und Merkmale eines Vergabeverfahrens gem. VOF aufweist, handelt es sich beim diesem Vergabeverfahren nicht um ein Vergabeverfahren gem. VOF, vielmehr handelt es sich um ein Vergabeverfahren mit einer Verfahrensgestaltung nach Maßgabe des genannten öffentlichen Auftraggebers. Hintergrund dieser Verfahrensgestaltung ist, dass der Wert des zu vergebenden Auftrags unterhalb des Schwellenwertes liegt, oberhalb dessen eine Verpflichtung zur Anwendung der VOF und zur EU-weiten Veröffentlichung bestünde.
Gestaltet werden soll die Dauerausstellung der Dokumentation Obersalzberg in Berchtesgaden. Die Dokumentation Obersalzberg ist ein vom Institut für Zeitgeschichte München – Berlin im Auftrag des Freistaats Bayern konzipierter und betreuter Lern- und Erinnerungsort.
Derzeit wird ein Realisierungswettbewerb für den Neubau bzw. die Gebäudeerweiterung und den Gebäudeumbau der Dokumentation Obersalzberg durchgeführt, der Abschluss des Wettbewerbsverfahrens ist für September 2014 vorgesehen. Das Raumprogramm dieses Wettbewerbs umfasst ca. 2.500 qm NF, abzüglich bereits bestehender Flächen ergibt sich ein Neubauprogramm von ca. 1.800 qm NF.
Teil des Raumprogramms ist eine Fläche von 800 qm NF für die Dauerausstellung, darin enthalten u.a. ein in die Ausstellung zu integrierender Bunkerzugang. Die Gestaltung der Dauerausstellung auf dieser Fläche (800 qm NF) sowie ggf. in Teilen des genannten Bunkers ist Gegenstand der Beauftragung.
Daneben sind in der Dokumentation Obersalzberg weitere Ausstellungsräume (Wechselausstellung), Seminarräume, Büroräume u.a.m. vorgesehen, die Gestaltung dieser Räume ist nicht Gegenstand der hier in Rede stehenden Beauftragung.
Die Realisierung der Dauerausstellung muss im Rahmen der Kostenobergrenze von 1 440 000 EUR (zzgl. 19% MwSt.) einschließlich des Honorars des zu beauftragenden Planers, ggf. weiterer Honorare und Nebenkosten erfolgen.
Gegenstand der Beauftragung ist die Gestaltung der neuen Dauerausstellung. Hierfür sind als Leistungen die Grob- und Feinkonzeption der Gestaltung, die Entwurfs- und Ausführungsplanung, die Vorbereitung der Vergabe und die Mitwirkung bei der Vergabe, die Überwachung, die Bauleitung und die Dokumentation zu erbringen. Mit „Gestaltung“ sind sowohl die Ausstellungsarchitektur als auch die technische Planung der Ausstellungsmedientechnik und der Ausstellungsbeleuchtung gemeint. Ebenfalls Gegenstand der Beauftragung ist die Konzeption, die Gestaltung und Produktion der ausstellungsbegleitenden Medien sowie die grafische Gestaltung.
Der Auftrag umfasst somit Architektenleistungen gem.§ 35 HOAI (Innenräume),
Ingenieurleistungen für Technische Gebäudeausrüstung gemäß HOAI § 55 ff (Beleuchtungstechnik und Nutzungsspezifische Anlagen) sowie weitere Leistungen.
Grundlage der weiteren Arbeit an der Dauerausstellung wird das vom IfZ zu erstellende Konzept und Drehbuch sein. Da die Arbeiten an der Neukonzeption der Dauerausstellung zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch am Anfang stehen, können im Laufe des Vergabeverfahrens zwar schon die Grundlinien der künftigen Dauerausstellung benannt, jedoch noch kein Drehbuch vorgelegt werden. Das vom IfZ zu erstellende Drehbuch soll ebenso wie die Planung der künftigen Ausstellungsräume durch den Architekten in enger Abstimmung mit dem Ausstellungsgestalter erfolgen.
Gefordert wird die gestalterische Umsetzung der Ausstellungsinhalte in enger Zusammenarbeit mit dem Ausstellungsteam des IfZ und unter der Berücksichtigung ausstellungsdidaktischer und konservatorischer Vorgaben. Sowohl beim Gesamtdesign der Ausstellung als auch innerhalb der jeweiligen Kapitel gilt es, die aktuellen Forschungstendenzen und wissenschaftlichen Erkenntnisse mit den neueren museumspädagogischen und didaktischen Entwicklungen in Einklang zu bringen und geeignete Darstellungsmodi auszuarbeiten.
Neben sogenannter Flachware (Fotografien, Dokumente, Plakate, Karten, Grafiken) sollen in der Art der Präsentation inszenatorische Aspekte und dreidimensionale Objekte deutlich stärker in die Ausstellung einbezogen werden, als das bisher erfolgen konnte. Die Ausstellungsgestaltung soll eine anregende Präsentation der Exponate und ein breites interaktives Angebot mit einem gesteigerten Einsatz multimedial gestützter Vermittlungsformen (bewegte Bilder, Hörstationen, EDV gesteuerte Interaktionsangebote etc.) gewährleisten. Ein umfassendes Medienkonzept sollte den themengerechten Einsatz der multimedialen Vermittlungsformen darlegen, die verschiedenen Altersgruppen innerhalb der Besucherschaft berücksichtigen und dafür Sorge tragen, dass durch den gezielten Einsatz interaktiver Elemente aus dem Besucher der Dokumentation ein „Benutzer“ der Ausstellung wird.
Die Planungszeit beginnt unmittelbar nach Auftragsvergabe, d.h. voraussichtlich im IV. Quartal 2014.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2014-08-11.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2014-07-21.
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
Datum |
Dokument |
2014-07-21
|
Auftragsbekanntmachung
|