Lieferung, Customizing, Pflege und Weiterentwicklung einer KAS-Teilplattform Forschung

1. Universitätsmedizin Greifswald, Körperschaft des öffentlichen Rechts

Die Universitätsmedizin Greifswald erneuert ihr Klinisches Arbeitsplatzsystem und verfolgt dabei das unternehmensstrategische Ziel, ein System zu beschaffen, welches geeignet ist, ein integrierendes Konzept von Versorgung und Forschung umzusetzen. Dieses Konzept soll durch den Verbund verschiedener Teilplattformen umgesetzt werden, insbesondere der 2 Teilplattformen für Versorgung und Forschung. Das hiermit ausgeschriebene Los betrifft die Teilplattform Forschung.
Die KAS-Teilplattform Forschung (TP-F) soll die Arbeits- und Informationsprozesse aller Anwender unterstützen, welche mit der Vorbereitung, Durchführung oder Auswertung von Studien und damit mit Probanden oder Patienten als Teilnehmer an diesen Studien zu tun haben.
Sowohl auf Seite der Studienteilnehmer als auch auf Seite der von der UMG beteiligten Personen gibt es eine erhebliche konzeptuelle Überlappung mit der Krankenversorgung. Das Konzept des forschungsunterstützenden KAS beruht u.a. darauf, Daten und Informationen aus dem Versorgungs-Kontext für Forschungszwecke zu nutzen. Insofern decken auch die beiden definierten und vor allem als „logisch“ anzusehenden Teilplattformen Versorgung und Forschung viele Anforderungen gemeinsam ab – die Gesamtlösung wird somit von einer
integrierten Plattform gebildet, die Anteile mit primären Bezügen zur Krankenversorgung („Teilplattform Krankenversorgung“, TP-V) und andere Anteile mit primären Bezügen zur Forschung („Teilplattform Forschung“, TP-F) enthält. Beide Anteile greifen auf den gemeinsamen Datenbestand zu und können darauf basierend regelbasierte Aktionen ausführen. Die gemeinsame Nutzung von Daten aus dem Versorgungs-Kontext für Forschungszwecke kann nur auf Basis einer Kombination krankenhausweiter sowie studienspezifischer Einwilligungen erfolgen. Die Erfassung dieser modularen Einwilligungen soll im Kontext der Versorgung mit den Mitteln des forschungsunterstützenden KAS erfolgen. Das Management von Personen-Identitäten, Pseudonymen sowie der Einwilligungen soll in technischem Zusammenspiel mit einer KAS-externen Vertrauensstelle (Treuhandstelle der UMG) erfolgen, die netzwerkfähige Funktionsmodule hierzu anbietet.
Forschung findet auf Basis exportierter Teildatenbestände des forschungsunterstützenden KAS statt, die Ankopplung einer Data Warehouse-Lösung wird angestrebt. Forschungsergebnisse sollen z. B. im Rahmen der Individualisierung der Therapie zurückfließen in das forschungsunterstützende KAS, etwa in Form automatischer Hinweise oder Vorschläge an das Fachpersonal.
Die anzubietende Lösung soll unter anderem die folgenden Eigenschaften aufweisen:
— Archiv zur Speicherung von Rohdaten aus Datenquellen des Krankenhaus-Informationssystems (z. B. Einzelwerte aus Messreihen klinisch-diagnostischer Geräte in unverarbeiteter Form),
— Integriertes Data Dictionary im Sinne eines konfigurierbaren kontrollierten Vokabulars,
— Modul zur Abfrage der Studiendatenbank nach Patienten mittels Ein-/Ausschlusskriterien,
— Modul zum Import sowie zum datenschutzgerechten Export von Daten auf Studien- und Patientenebene,
— Modul zum Studien- und Registermanagement mit Funktionen zum freien Parametrieren dynamischer und regelbasierter Datenerfassungs-Workflows,
— Funktionen zur regelbasierten Abbildung der Prozess-Unterstützung und –Steuerung,
— Funktionen zur Erfassung und zum Management Bioproben-bezogener Informationen (z. B. Anzahl, Typ, Menge, Auftauzyklen),
— Funktionsmodul Audit Trail zur nutzerbezogenen Dokumentation aller Änderungen und Zugriffe,
— Möglichkeit zur Einbindung eines externen ID-Managements (z. B. PID-Generator der TMF oder Mainzelliste, IMBEI Mainz),
— Möglichkeit zur Integration der weiteren Teilplattformen auf der KIS-Seite (u.a. TP-V, PACS, LIS, Medizingeräte, Integrationsplattformen) durch flexible, offene Systemintegrationstechniken (u. a. REST, IHE, XML).
Der größte Teil des Liefer- und Leistungsumfangs muss aufgrund der genehmigten Fördermittel bis Ende 2015 umgesetzt sein.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2015-01-19. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2014-12-29.

Wer?

Wie?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2014-12-29 Auftragsbekanntmachung