Lieferung , Customizing, Pflege und Weiterentwicklung eines Forschungsunterstützenden Klinischen Arbeitsplatzsystemes ( KAS ) sowie einer eHealth-Plattform. Beides zusammen wird kurz als das „KAS“ oder auch nur „System“ bezeichnet. Das System setzt sich zusammen aus: KAS-Teilplattform Krankenversorgung; KAS – Teilplattform Forschung; Teilplattform KIS-Integration; Teilplattform Medizintechnik Integration; Teilplattform eHealth

1. Universitätsmedizin Greifswald Körperschaft des öffentlichen Rechts

Lieferung, Customizing, Pflege und Weiterentwicklung eines Forschungsunterstützenden Klinischen Arbeitsplatzsystems (KAS) sowie einer eHealth-Plattform. Beides zusammen wird kurz als das „KAS“ oder auch nur „System“ bezeichnet.
Der ausgeschriebene Auftrag ist in 2 Lose aufgeteilt, wobei das Los 1 aus 4 Teilen besteht: Los 1 Titel 1 KAS-Teilplattform Krankenversorgung; Los 1 Titel 2:KAS Teilplattform Forschung; Los 1 Titel 3: Teilplattform KIS-Integration: Los 1 Titel 4: Teilplattform Medizintechnik-Integration; Los 2: Teilplattform eHealth.
Los 1 Titel 1: KAS-Teilplattform Krankenversorgung.
Die Funktionsmodule des Klinischen Arbeitsplatzsystems (KAS) unterstützen die Arbeits- und Informationsprozesse aller patientennah tätigen Berufsgruppen übergreifend für die drei Patientengruppen ambulant, stationär und Notfall. Das KAS bietet hierbei alle erforderlichen Spezialausprägungen für die diversen Fachabteilungen.
Es existieren beim Auftraggeber (AG) einzelne Anwendungen, die zwar inhaltlich zum KAS gehören, jedoch durch eigenständige Anwendungssoftware abgebildet sind. Beispiele sind das OP-Management- und Dokumentationsystem, der Kodierarbeitsplatz, das intensivmedizinische Informationssystem (PDMS), die Qualitätssicherungssoftware oder die onkologische Spezialdokumentation. Derartige Programme sind mit dem neuen KAS zu integrieren und bilden gemeinsam das Gesamtsystem KAS.
Im vorliegenden Projekt soll das KAS außerdem als Standard-Abteilungsinformationssystem in den Funktionsbereichen eingesetzt werden. Wichtige Bereiche wie Labor, Blutbank, Radiologie, Nuklearmedizin und Pathologie verfügen bereits über ein dediziertes AbteilungsInformationssystem (AIS). In diversen anderen Funktionsstellen sind wiederum spezielle Befunddokumentationslösungen vorhanden. Diese Systeme sollen nicht ersetzt, sondern möglichst tief mit dem neuen KAS integriert werden.
Die Teilplattform Krankenversorgung soll unter anderem folgende Anforderungen erfüllen:
— Es stehen Funktionsmodule zur Verfügung für:
— Pflegedokumentation,
— Ärztliche und pflegerische Prozessunterstützung in der Notaufnahme,
— Elektronisches Auftrags- und Befundmanagement,
— Workflow- und regelbasierte Prozessunterstützung,
— Klinische Entscheidungsunterstützung (CDS),
— Medikation inkl. Hausliste, AMTS, Medikationsplan und eMAR (electronic Medication Administration Record),
— Stations- und Ambulanzarbeitsplatz,
— Leistungsstellen-Management,
— Das System verfügt über eine webbasierte Bedienoberfläche,
— Jegliches Customizing kann releasefähig vorgenommen werden.
— Das System unterstützt für wesentliche Funktionen zukünftig mindestens eine mobile Endgeräte-Plattform (iOS, Android, oder Windows 8)
Los 1 Titel 2: KAS-Teilplattform Forschung:
Die Teilplattform Forschung soll die Arbeits- und Informationsprozesse aller Anwender unterstützen, welche mit der Vorbereitung, Durchführung oder Auswertung von Studien und damit mit Probanden oder Patienten als Teilnehmer an diesen Studien zu tun haben.
Sowohl auf Seite der Studienteilnehmer als auch auf Seite der von der UMG beteiligten Personen gibt es eine erhebliche konzeptuelle Überlappung mit der Krankenversorgung. Das Konzept des forschungsunterstützenden KAS beruht u. a. darauf, Daten und Informationen aus dem Versorgungs-Kontext für Forschungszwecke zu nutzen. Insofern decken auch die beiden definierten und vor allem als „logisch“ anzusehenden Teilplattformen KAS und Forschung viele Anforderungen gemeinsam ab – die Gesamtlösung wird somit von einer integrierten Plattform gebildet, die Anteile mit primären Bezügen zur Krankenversorgung („Teilplattform Krankenversorgung“) und andere Anteile mit primären Bezügen zur Forschung („Teilplattform Forschung“) enthält. Beide Anteile greifen auf den gemeinsa-men Datenbestand zu und können darauf basierend regelbasierte Aktionen ausführen. Die gemeinsame Nutzung von Daten aus dem Versorgungs-Kontext für Forschungszwecke kann nur auf Basis einer Kombination krankenhausweiter sowie studienspezifischer Einwilligungen erfolgen. Die Erfassung dieser modularen Einwilligungen soll im Kontext der Versorgung mit den Mitteln des forschungsunterstützenden KAS erfolgen. Das Management von Personen-Identitäten, Pseudonymen sowie der Einwilligungen soll in technischem Zusammenspiel mit einer KAS-externen Vertrauensstelle (Treuhandstelle der UMG) erfolgen, die netzwerkfähige Funktionsmodule hierzu anbietet. Forschung findet auf Basis exportierter Teildatenbestände des forschungsunterstützenden KAS statt, die Ankopplung einer Data Warehouse-Lösung wird angestrebt. Forschungsergebnisse sollen z. B. im Rahmen der Individualisierung der Therapie zurückfließen in das forschungsunterstützende KAS, etwa in Form automatischer Hinweise oder Vorschläge an das Fachpersonal.
Die für den Titel 2 anzubietende Lösung soll unter anderem die folgenden Eigenschaften aufweisen:
— Archiv zur Speicherung von Rohdaten aus Datenquellen des Krankenhaus-Informationssystems (z. B. Einzelwerte zu Analyten eines Laborauftrages, Einzelwerte aus Messreihen klinisch-diagnostischer Geräte jeweils in unverarbeiteter Form),
— Integriertes Data Dictionary im Sinne eines konfigurierbaren kontrollierten Vokabulars,
— Modul zur Abfrage der Studiendatenbank nach Patienten mittels Ein-/Ausschlusskriterien,
— Modul zum Import sowie zum datenschutzgerechten Export von Daten auf Studien- und Patientenebene,
— Modul zum freien Parametrieren dynamischer und regelbasierter Datenerfassungs-Workflows,
— Funktionen zur regelbasierten Abbildung der Prozess-Unterstützung und -Steuerung,
— Funktionsmodul Audit Trail zur nutzerbezogenen Dokumentation aller Änderungen und Zugriffe,
— Möglichkeit zur Einbindung eines externen ID-Managements (z. B. PID-Generator der TMF oder Mainzelliste, IMBEI Mainz).
Los 1 Titel 3: KAS-Teilplattform KIS-Integration
Mit diesem Titel soll ein Ersatz für den heute noch vorhandenen eGate Kommunikationsserver geliefert werden. Diese neue Anwendungsplattform soll für alle in der UMG benötigten Nachrichten-basierten Schnittstellen genutzt werden.
Die für den Titel 3 anzubietende Lösung soll die folgenden Eigenschaften aufweisen:
— Basisfunktionen, welche in marktüblichen Plattformen wie eGate (Oracle), Cloverleaf (HealthComm), Ensemble (Intersystems), OpenLink (Siemens) oder vergleichbaren Lösungen anderer Hersteller enthalten sind,
— Datenbank mit Auswertemöglichkeit für alle Transaktionen,
— Integrierte oder extern einbindbare Services zum Zugriff auf Terminologien mit regelbasiertem Mapping von Daten,
— Vermittlung IHE-basierter Transaktionen zwischen IT-Systemen,
— Integrierte Umgebung zur Entwicklung von einfachen Anwendungen (Apps) mit Zugriff auf die Datenbank des Systems oder auf Services, mit denen die Plattform integriert ist.
Los 1 Titel 4: KAS-Teilplattform Medizingeräte-Integration.
Die mit „Medizingeräte-Integrationsplattform“ bezeichnete Komponente dient der tief integrierten Anbindung von non-DICOM Medizingeräten an das KAS und an die Teilplattform Forschung. Es soll Konnektoren oder vergleichbare Dienste zentral bereitstellen, um damit strukturierte Daten zu den Geräten zu bringen (Patienten- und Auftragsdaten) bzw. um diese von den Geräten entgegenzunehmen und in die Elektronische Patientenakte sowie in die Forschungsdatenbanken zu leiten.
Außerdem soll die für den Titel 4 anzubietende Lösung folgende Eigenschaften aufweisen:
— Das System muss diskrete Messungen von Geräten unterstützen, die in nicht akuten Versorgungsbereichen von Krankenhäusern eingesetzt werden,
— Das System muss kontinuierliche Messungen von Geräten unterstützen, die in kritischen Versorgungsbereichen von Krankenhäusern (Intensivstation, perioperative Bereiche) eingesetzt werden,
— Das System muss die Möglichkeit zur bettseitigen Patientenidentifikation bieten,
— Es muss ein Funktionsmodul zur umfassenden semantischen Kodierung und flexibel konfigurierbaren Transformation von Gerätedaten verfügbar sein. Diese Funktion kann auch durch die im Titel 3 anzubietende Lösung unterstützt werden.
Los 2: eHealth-Plattform:
Die anzubietende Lösung weist die folgenden Eigenschaften auf:
— Technische Voraussetzungen für eFA-basierte Nutzungsszenarien sind gegeben,
— Modul zur Abfrage der Datenbank nach allen ausgeführten Transaktionen i.S. Audit/Logging,
— Modul zur Nutzung als Ärzteportal ist vorhanden,
— Modul zur Unterstützung von Telemedizin-Szenarien ist vorhanden,
— Die Teilplattform eHealth verfügt über ein Datenschutzsiegel einer Zertifizierungseinrichtung.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2014-08-11. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2014-07-04.

Wer?

Wie?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2014-07-04 Auftragsbekanntmachung
2014-12-29 Ergänzende Angaben